Tagung: Die Boten der Apokalypse: Gog und Magog oder Putin und Erdoğan?

Mikrofon in Konferenzraum
Bild: Colourbox.de

Sie wurden vom Satan befreit, waren im Gefolge des Antichristen und wurden schließlich von Christus besiegt. So beschreibt die Offenbarung des Johannes im Neuen Testament die Völker Gog und Magog. Der Lehrstuhl für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) thematisiert die beiden apokalyptischen Völker in einer Tagung vom 14. bis 16. Februar mit dem Titel „Apocalyptic Otherness: ‚They are Gog and Magog, gathered together for Battle’. Scyths, Arabs, or the US Army?”. Die Veranstaltung ist kostenfrei und öffentlich zugängig. Beginn ist 14.00 Uhr.

Noch heute wird im Mittleren Osten der politische Feind als Gog und Magog dargestellt, um apokalyptische Visionen heraufzubeschwören. Israelische Medien beschreiben zum Beispiel die Bündnisse Russlands und der Türkei mit islamischen Staaten als Gog-Magog-Allianz. Dies baut auf einer langen Tradition auf. Schon frühchristliche Autoren haben versucht, herauszufinden, wer Gog und Magog eigentlich sind, um sich bestmöglich auf die Apokalypse vorzubereiten. Doch auch in der muslimischen Theologie haben die beiden Völker einen festen Platz und werden zum Beispiel im Koran erwähnt.

Die Tagung beleuchtet ausführlich, wie das Gog-Magog-Motiv in verschiedenen Religionen und Kulturen eingesetzt wird. Sowohl die biblischen Ursprünge, als auch die frühchristliche Literatur und mittelalterliche Auslegung sowie die Entwicklung in der islamischen und abendländischen Tradition werden untersucht. Die Tagung deckt einen Zeitraum ab, der vom Altertum über das Mittelalter bis in die Gegenwart reicht.

Zeit und Ort: 14. bis 16. Februar, Philosophisches Seminargebäude, Raum 00.15, Kochstraße 6a, Erlangen. Beginn ist 14.00 Uhr beziehungsweise 9.30 Uhr.

Weitere Informationen:

Ariadne Papageorgiou
Tel.: 09131/85-22443
ariadne.papageorgiou@fau.de