FAU Innovation Lab for Wearable and Ubiquitous Computing

Tim Gräßel ist Inhaber des Architekturbüros Gräßel ARCHITEKTEN und hat zusammen mit Studierenden des Innovation Lab das Projekt STARK - Architecture umgesetzt. (Bild: Bettina Sandmann)
Tim Gräßel ist Inhaber des Architekturbüros Gräßel ARCHITEKTEN und hat zusammen mit Studierenden des Innovation Lab das Projekt STARK - Architecture umgesetzt. (Bild: Bettina Sandmann)

Wo Unternehmen und Studierende die Technik von Morgen entwickeln

Schon seit einigen Jahren bestimmt die fortschreitende Digitalisierung unser Leben. Industrie 4.0, Smart Homes, selbstfahrende Autos sind nur einige Beispiele. Dass der Kühlschrank einem sagt, was einzukaufen ist, und dass die Zahnbürste mit dem Smartphone kommuniziert, ist längst keine Science-Fiction-Utopie mehr. Hinter all diesen Anwendungen steht jedoch eine hochkomplexe Technologie, die spezialisiertes Know-How erfordert.

Damit Studierende der FAU dieses Know-How entwickeln, erweitern und anwenden können, gibt es das Innovation Lab for Wearable and Ubiquitous Computing der FAU, das am Machine Learning and Data Analytics Lab unter Leitung von Prof. Dr. Björn Eskofier beheimatet ist. Im Zentrum der Arbeit am Innovationslabor stehen Entwicklungen im Bereich des Internet of Things (IoT) und – wie der Name verrät – sogenannte Wearables, also Sensoren, die am Körper angebracht Daten wie die Herzfrequenz oder den Puls aufzeichnen. Jedoch ist das Innovation Lab nicht nur für die Studierenden ein attraktives Angebot, wo sie ihre Ideen verwirklichen können, sondern auch für Unternehmen.

Bild: FAU/Innovation Lab
Bild: FAU/Innovation Lab

Realisierung von Unternehmensprojekten

Unternehmen haben die Möglichkeit, mit eigenen Projekten an das Innovation Lab heranzutreten, um diese gemeinsam mit den Studierenden umzusetzen. Die Studierenden lernen dabei den Einsatz von Standardtechniken der Industrie und stellen mit Hilfe agiler Softwareentwicklungsmethoden Prototypen her. Dies garantiert auch eine hohe Qualität der aus den Projekten resultierenden Anwendungen und schafft eine Basis zur Gründung von Start-ups. Einer, der solch ein Gemeinschaftsprojekt mit Studierenden des Innovation Lab realisiert hat, ist Tim Gräßel, Inhaber des Erlanger Architekturbüros Gräßel ARCHITEKTEN.

Virtual Reality ergänzt klassische 2D-Baupläne

Die Digitalisierung und die damit einhergehenden Entwicklungen wie Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR) sind auch an der Architekturbranche nicht spurlos vorbeigegangen. „In der Architektur werden bereits häufig 3D-Visualisierungen oder AR/VR-Präsentationen als Kommunikationsmittel mit Kunden eingesetzt“, erklärt Tim Gräßel. Diese Techniken sind besonders bei der Entstehung und Planung von Bauprojekten sehr hilfreich, da einige Kunden Schwierigkeiten haben, sich ein Gebäude – seine Ausmaße, seine Proportionen – nur anhand von zweidimensionalen Bauplänen vorzustellen. Genau hier setzt „STARK – Architecture“ von Gräßel ARCHITEKTEN und dem Studierendenteam des Innovation Lab an: „Das Projekt sieht eine Weiterentwicklung dieser Technologie vor. Während man sich in der virtuellen Realität befindet, soll es mit Hilfe einer Benutzeroberfläche möglich sein, Entwürfe in Echtzeit zu verändern“, erzählt Gräßel. So können Kunden beispielsweise Fenster verschieben oder andere Details am Entwurf ändern. „Im Idealfall findet dieser Prozess in der tatsächlichen Umgebung statt“, ergänzt Gräßel.

Studierende maßgeblich an Umsetzung beteiligt

Doch wie sah die konkrete Zusammenarbeit zwischen dem Architekturbüro und den Studierenden aus? „Die Studenten haben sich zuerst ein Bild verschafft, wie die Arbeitsweise und der Büroalltag eines Architekten aussehen. Bei dem ersten KickOff-Termin in unserem Studio im Röthelheimpark lenkten wir den Blick der Studierenden auf die vielen aus unterschiedlichen Materialien gebauten, physischen Gebäudemodelle“, erzählt Gräßel. Schnell war klar, dass diese Modelle durch 3D-Animationen und eine App ergänzt werden müssen. Bei anschließenden Zwischenpräsentationen und „Design Thinking“-Veranstaltungen wurden die Fortschritte evaluiert und weiterentwickelt. Zudem führten die Studierenden Marktanalysen durch und prüften die technische Umsetzbarkeit. „Somit wird im Rahmen des Innovation Lab eine Basis für neue, kreative Produkte geschaffen, auf der im Sinne einer marktreifen Entwicklung weiter aufgebaut werden kann“, so Tim Gräßel, und fügt hinzu: „Haben Unternehmen eine Idee oder eine Problemstellung, zu deren Lösungsfindung sie aufgrund ihrer Qualifikation oder der verfügbaren Zeit keine Kapazitäten haben, sie jedoch von der Innovationskraft ihrer Idee überzeugt sind, finden sie mit den Studierenden des Innovation Lab qualifizierte und, so wie wir es kennengelernt haben, engagierte und begeisterungsfähige junge Menschen, die einen maßgeblichen Teil zur Umsetzung oder Entwicklung eines Produktes beitragen können.“

Kosten für Unternehmen und weitere Informationen

Die Kosten für Unternehmen variieren abhängig vom Umfang des Projekts. Die Projektdauer beträgt ein Semester. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten zum Innovation Lab finden sich auf dessen Homepage.