Vortrag: Sind die Besten wirklich die Besten? Wettbewerb und Chancengleichheit auf dem Prüfstand

Vortrag
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Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft sind Frauen inzwischen breit vertreten. Doch geht es um die Verleihung von Auszeichnungen und Preisen, werden immer noch Männer bevorzugt. Ob dies gerechtfertigt ist oder nicht, erörtert Prof. Dr. Jutta Allmendinger von der Humboldt-Universität Berlin im Rahmen der Emmy-Noether-Vorlesung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Der Vortrag findet am Donnerstag, 7. Juni, um 18:00 Uhr im Senatssaal des Kollegienhauses in der Universitätsstraße 15 in Erlangen statt. Um Anmeldung wird bis zum 29. Mai gebeten. Der Eintritt ist frei.

Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität in Berlin und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, widmet sich im Rahmen der Emmy-Noether-Vorlesung der Frage, warum Frauen bisher nur selten Lob und Anerkennung öffentlich zuerkannt werden. Zwar sind Frauen inzwischen immer häufiger in renommierten Gremien vertreten, doch ist davon bei der Verleihung bedeutsamer Auszeichnungen noch wenig zu erkennen. Den Communicator-Preis, ein bedeutsamer Preis in der Forschungsgemeinschaft, erhielt in 18 Jahren lediglich eine Frau. Warum ist das so? Sind die Besten eben nicht auf die besten Positionen gekommen? Geht die implizite Quotierung zu Lasten der Exzellenz? Wurde das Postulat der Chancengerechtigkeit überdehnt und hat es den Wettbewerb um die Besten ausgehebelt? Oder ist es umgekehrt: Verliert das Wissenschaftssystem an Exzellenz, wenn es Frauen nicht mit Auszeichnungen und Preisen ausstattet?

Die Emmy-Noether-Vorlesung, die erfolgreiche Wissenschaftlerinnen aus heutiger Zeit vorstellt, wird zu Ehren der Mathematikerin Emmy Noether (1882-1935) veranstaltet. Die Vorlesung erinnert an den Tag – den 5. Juni – an dem sie ihre hart erkämpfte Zulassung als Dozentin an einer Hochschule erhielt. Als eine der ersten Frauen studierte sie an der FAU, erlangte mit 25 Jahren ihre Doktorwürde, erhielt aber erst zwölf Jahre später an der Universität Göttingen die Lehrbefugnis. 1933 entzogen die Nazis der jüdischstämmigen Emmy Noether die Lehrberechtigung, woraufhin diese in die USA emigrierte und zwei Jahre später starb.

Wann und wo?

7. Juni, 18.00 Uhr, Kollegienhaus, Senatssaal, Universitätsstr. 15, Erlangen

Informationen:

Büro für Gender und Diversity
gender-und-diversity@fau.de
Tel.: 09131 85-22951