Es ist angerichtet: Gästehaus „Villa Jordan“ der FAU feiert Richtfest

Villa Jordan
Bild: Visualisierung Gräßel ARCHITEKTEN

Bis 2019 entstehen am Fuße des Erlanger Burgbergs 12 moderne Mini-Appartements und Gästezimmer

Ein Jahr nach dem offiziellen Spatenstich wird am 19. Juni 2018 um 11 Uhr im Erlanger Jordanweg 2/2a für das neue Gästehaus der FAU das Richtfest gefeiert. Künftig finden hier internationale Forscher und Forscherinnen ein Zuhause auf Zeit. Zudem sollen die Räumlichkeiten für kleinere Vortragsveranstaltungen oder Kamingespräche genutzt werden. Die ‚Villa Jordan‘ erfüllt dabei eine Doppelfunktion sowohl als akademischer Rückzugs- als auch als Begegnungsort.

„Die FAU gehört zu den großen Forschungsuniversitäten Deutschlands mit exzellenten Forschungsleistungen und einer entsprechend internationalen Ausrichtung in Forschung und Lehre“, erklärt Professor Dr. Günter Leugering, Vizepräsident Research, anlässlich des Richtfestes.

Internationale Anziehungskraft

Aktuelle Zahlen belegen die hohe internationale Anziehungskraft der Universität sowohl bezüglich Forschungskooperationen als auch in punkto Studierendenaustausch: Demnach pflegt die FAU 500 Hochschulpartnerschaften in über 70 Ländern und gibt derzeit 1.330 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und mehr als 4.000 Studierenden aus der ganzen Welt eine akademische Heimat.

Um diese Anziehungskraft zukünftig weiter auszubauen, erläutert der Vizepräsident, werde die FAU in den nächsten Jahren ihre internationale Positionierung vor allem über ihre Forschungsschwerpunkte vorantreiben. „Vorrangiges Ziel“, führt Leugering aus, „ist dabei die Gewinnung von hochqualifiziertem wissenschaftlichem Nachwuchs auch aus dem Ausland.“

Zuhause auf Zeit

Für eben diese Zielgruppe stellt die FAU laut Kanzler Christian Zens mit ihren Gästehäusern eigene Räumlichkeiten zur Verfügung. Dort können die akademischen Gäste die erste Zeit ihres Aufenthaltes so angenehm und unkompliziert wie möglich verbringen und sich auf ihre Forschung konzentrieren.

Bisher verfügt die Universität über vier Gästehäuser mit rund 50 Appartements: Dazu gehören die Internationalen Begegnungszentren an der Erwin-Rommel-Straße, das Gästehaus an der Bergstraße, das Gästehaus „UniKate“ im Röthelheimpark sowie Appartements in Uttenreuth. Doch diese Kapazitäten reichen nicht aus, um allen Gastforschern und -forscherinnen eine Wohnung anbieten zu können. Zum Teil sind diese Häuser schon Monate vorher ausgebucht. „Mit dem Gästehaus am Fuße des Erlanger Burgbergs“, erklärt Christian Zens, „kann die FAU nun ihr Angebot an internationale Gastwissenschaftler für ein „Zuhause auf Zeit“ nachhaltig erweitern.“

Professorenvilla in zeitgemäßem Kontext

Architekt Tim Gräßel vom Erlanger Büro Gräßel Architekten erläutert anlässlich des Richtfestes nochmals den Entwurf: „Die Grundidee war, eine historische ‚Professorenvilla‘ in zeitgemäßem Kontext zu interpretieren und somit die Tradition der Bebauung des Burgberges angemessen fortzusetzen. Die FAU wünschte sich dafür ein repräsentatives Gebäude unter Verwendung von hochwertigen Materialien.“

Prägend für die Realisierung des jetzigen zweigeschossigen Baukörpers mit Walmdach war daher die Auseinandersetzung mit der benachbarten Villenbebauung und dem dichten, alten Baumbestand auf dem Grundstück. Der Baukörper wurde schließlich so auf dem Grundstück platziert, dass der Baumbestand bestmöglich eingebunden werden konnte. Um den Kontext zum umgebenden Grün darüber hinaus zu betonen, wird das Dach mit grün-grauem, vorbewittertem Titanzinkblech gedeckt.

Das Erdgeschoss des zukünftigen Gästehauses trägt auf einer gläsernen Fuge ein massives, mit traditionellem Kratzputz versehenes Obergeschoss.

Im Ober- und Dachgeschoss verfügt das Gästehaus nach Fertigstellung über 12 moderne möblierte Appartements und Zimmer unterschiedlicher Größen zwischen ca. 15 und 35 m². Die Fenster des Obergeschosses verbindet ein fein verputztes, gefaltetes Band, das im Kontrast zum klassischen Kratzputz steht.

Die gesamte Materialanmutung des Hauses wird sich auf wenige wertige Materialien und Farben reduzieren. Stein und Eichenholz für Böden und Türen sowie Glas werden zusammen mit einer hellen Farbgebung eine aufgeschlossene, freundliche Atmosphäre im Innenraum bilden. Das verglaste Oberlicht des Treppenraumes versorgt den Kern des Gebäudes zusätzlich mit Tageslicht.

Der offene Geist und die Modernität des Hauses, betont Gräßel, werde vor allem auch durch die Transparenz und Helligkeit des Erdgeschosses gestützt. Auch finden sich hier ein Common Room mit Cateringküche sowie eine Kaminlounge, die sowohl als Begegnungszone für die Gastwissenschaftler als auch für Vorträge oder Kamingespräche genutzt werden kann.

Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Mitte 2019 vorgesehen. Die Kosten werden auf rund zwei Millionen Euro veranschlagt.

Weitere Informationen:

Gerhard Scherger
Tel. 09131 85-26642
gerhard.scherger@fau.de