DigiLLab: Digital lehren und lernen an der FAU

Unterricht
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Förderantrag für DigiLLab bewilligt

Digitale Bildung ist einer der drei überfachlichen Profilschwerpunkte der Lehramtsstudiengänge der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Von der Gesellschaft für Medien und Kompetenzforschung wurde die FAU als Good-Practice-Beispiel genannt. Nun wurde der Förderantrag zur Errichtung eines Kompetenz-Zentrums für digitales Lehren und Lernen (DigiLLab) bewilligt. Das DigiLLab soll die bestehenden und neuen Angebote koordinieren und einen Experimentierraum für neue Formen digitalen Lehrens und Lernens bieten. Im Interview erklärt Prof. Dr. Rudolf Kammerl, Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik, was die digitale Lehrerbildung an der FAU heute und in Zukunft ausmacht.

Die Technik beeinflusst unser Leben immer mehr, alles wird zunehmend digitaler. Wie wirken sich technologische Neuerungen auf den Lehrerberuf aus?

Die Auswirkungen sind sehr vielfältig. Lehrkräfte nutzen zunehmend die Potentiale digitaler Medien, um damit didaktisch die Qualität von Lehr-Lernprozessen zu verbessern und zu innovieren. So werden zum Beispiel neue Möglichkeiten der Individualisierung oder der netzgestützten Kooperation genutzt. Zum anderen muss Schule zunehmend ein Ort werden, an dem die digitalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gezielt gefördert werden. Last but not least betrifft die Digitalisierung auch Vor- und Nachbereitung, Schulverwaltung und die Kommunikationswege von Lehrkräften.

Die FAU wurde von der Gesellschaft für Medien und Kompetenzforschung als Good-Practice-Beispiel gelistet. Was zeichnet die Lehrerbildung an der FAU aus?

An der FAU gibt es schon eine längere Tradition in der medienpädagogischen Qualifizierung von Lehrkräften, insbesondere durch das Erweiterungsfach Medienpädagogik. In mehreren Fachdidaktiken und im erziehungswissenschaftlichen Teil des Lehramtsstudiengangs gibt es auch eine Vielfalt von Aktivitäten. Darüber hinaus hat nicht jede Uni eine Fachdidaktik Informatik. Eine Besonderheit ist sicherlich, dass man in Nürnberg schon immer versucht hat, digitale Medien nicht nur als Unterrichttechnologie zu betrachten. Sondern hier wurde versucht, vom Primat des Pädagogischen zu denken und zu erarbeiten, wie sich die Zielsetzungen des Fachunterrichts und auch der Bildungsziele im Rahmen des digitalen Wandels weiterentwickeln müssen.

Was lernen die Teilnehmer im Laufe des Studiums? Wie werden sie angeleitet, digitale Medien im Lehreralltag zu benutzen?

Die Studierenden lernen unterschiedliche Konzepte kennen, mit denen Medien didaktisch und pädagogisch aufgegriffen werden können. Dabei ist uns auch wichtig, dass der aktuelle Forschungsstand Berücksichtigung findet. In kaum einem anderen Feld gibt es derzeit eine so große Dynamik.

Der Förderantrag für das DigiLLab wurde gerade bewilligt. Was ist mit dem Geld geplant?

Mit der ersten Tranche wird ein Feinkonzept für die Labore für digitales Lernen und Lehren entwickelt und die entsprechende Ausstattung eingerichtet. Neben den Laboren wollen wir aber auch mobile Lösungen für die beiden Standorte ermöglichen und es soll ein Netz mit Uniklassenzimmern aufgebaut werden, die sich an Praktikumsschulen befinden.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Rudolf Kammerl
Tel.: 0911/5302-520
rudolf.kammerl@fau.de