Spendenaktion „Kinderherz-OP“

Die kleine Ilanna zusammen mit ihrer Mutter Juliet Mwema
Die kleine Ilanna zusammen mit ihrer Mutter Juliet Mwema. Die Folgen von Ilannas Herzfehler sind unter anderem eine Herzschwäche, Trinkstörungen und ein zu niedriges Körpergewicht. (Bild: Franziska Männel/Uni-Klinikum Erlangen)

Letzte Hoffnung für die kleine Illana

Über 6.000 Kilometer liegen zwischen dem ostafrikanischen Nairobi in Kenia und dem mittelfränkischen Erlangen. So weit musste die kleine, schwer herzkranke Ilanna reisen, um die Chance zu bekommen, von den Spezialisten der Kinderkardiologischen Abteilung und der Kinderherzchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen behandelt und operiert zu werden. Bei einer Notoperation in Erlangen am 16. November 2018 konnte der komplexe Herzfehler des kleinen Mädchens nur etwas korrigiert werden – die eigentliche große, lebensrettende Operation kann erst durchgeführt werden, wenn das Kind ein halbes Jahr alt ist und die Operationskosten von rund 30.000 Euro gedeckt sind. Im Rahmen der Aktion „Kinderherz-OP“ bitten die Kinderherz-Spezialisten des Uni-Klinikums Erlangen die Bevölkerung jetzt um Spenden für Ilanna.

Das Mädchen kam in Kenia per Not-Kaiserschnitt zur Welt. Als die Kleine sieben Wochen alt war, fing sie an, komisch zu atmen. Ilannas Tante Julian John berichtet: „Wenn meine Schwester Juliet sie stillen wollte, hat sie schlecht getrunken, immer geschnauft und geschwitzt. Es war sehr schwer, in Kenia einen Arzt zu finden, der die richtige Diagnose stellt. Schließlich sagte uns endlich ein Kardiologe, dass Ilanna einen tödlichen Herzfehler hat und schnell operiert werden muss.“ Julian John lebt seit 17 Jahren in Deutschland und arbeitet in Mainz als Altenpflegerin. Sie kontaktierte das Uni-Klinikum Erlangen und übernahm gemeinsam mit ihrem Mann die Reisekosten für ihre Schwester, die in Kenia nur ein kleines Einkommen hat. Nur dank der familiären Unterstützung konnten Juliet Mwema und Ilanna Ende Oktober nach Deutschland fliegen – da war das kleine Mädchen gerade einmal zweieinhalb Monate alt. Die zweijährige Schwester von Ilanna und ihr Vater mussten in der Zwischenzeit in Nairobi bleiben.

Lebensrettende Herz-OP muss mit sechs Monaten erfolgen

Mittlerweile ist Ilanna vier Monate alt. Sie leidet seit ihrer Geburt an einem komplexen Herzfehler: Ilanna hat einen Defekt der Scheidewand (AV-Kanal) und der Segelklappen zwischen den Herzvorhöfen und den Herzkammern und außerdem ein noch immer offenes Blutgefäß zwischen der Haupt- und der Lungenschlagader (Ductus arteriosus Botalli). Prof. Dr. Sven Dittrich, der Leiter der Kinderkardiologischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen, erklärt: „Über das offene Blutgefäß – den Ductus – umgeht das Blut die Lunge des Kindes während der Zeit im Mutterleib. Sauerstoff bekommt der Fötus in dieser Zeit über das Plazentablut der Schwangeren. Mit den ersten Atemzügen des Neugeborenen schließt sich dann eigentlich der Ductus und das Blut wird ab sofort über die Atmung des Babys mit Sauerstoff angereichert. Bei Ilanna hat sich der Ductus aber nicht geschlossen, sodass sich dadurch der Blutfluss im Lungenkreislauf gefährlich erhöhte.“

Ilannas Lunge wurde sozusagen mit einem hohen Blutvolumen „überflutet“. Um das Organ zu schützen, drosselte Prof. Dr. Robert Cesnjevar, Leiter der Kinderherzchirurgischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen, in einem ersten Eingriff den Blutstrom und engte den Lungenkreislauf mit einem Bändchen um die Pulmonalarterie künstlich ein. „Um das Leben des Kindes zu retten, mussten wir diese Operation in den ersten Lebensmonaten durchführen. Durch den Eingriff geht es Ilanna vorerst entscheidend besser. Sie kann gestillt werden und hat etwas zugenommen. Die eigentliche rettende Korrektur-Operation können wir aber erst im Alter von sechs Monaten vornehmen“, erklärt Prof. Cesnjevar. „Dann wollen wir die beiden ‚Löcher‘ in Ilannas Herz verschließen, die fehlgebildeten Herzklappen rekonstruieren und das Bändchen, das momentan die Lungendurchblutung drosselt, wieder entfernen. Wir bereiten die OP vor, sobald wir sie finanzieren können.“ Wenn die Ärzte Ilannas Herzfehler erfolgreich korrigiert haben, kann das Mädchen ein normales Leben führen.

Aktion „Kinderherz-OP“

Die Aktion „Kinderherz-OP“ ist eine Initiative der Kinderkardiologischen Abteilung und der Kinderherzchirurgischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen. Ziel der Initiative ist es, bedürftige, schwer herzkranke Kinder aus dem Ausland in Erlangen zu heilen. Als Anstalt des öffentlichen Rechts ist das Uni-Klinikum Erlangen dafür auf Spenden angewiesen. Die Gelder werden ohne Abzug von Verwaltungskosten, Kontogebühren oder Sonderhonoraren ausschließlich für die medizinische Behandlung verwendet.

Weitere Informationen: www.uker.de/kinderherzop

Spendenkonto:

Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach
IBAN: DE11 7635 0000 0000 0007 70
BIC: BYLADEM1ERH

Verwendungszweck: „Kinderherz-OP“

Aktion „Kinderherz-OP“
Tel.: 09131 85-33750
kinderherzop@uk-erlangen.de