„Mich hat einfach das Instrument fasziniert“

Portraitbild eines Mitarbeiters in Schottenrock, Dudelsackoutfit und mit Dudelsack
FAU-Mitarbeiter André Reinhardt spielt Dudelsack und hat sich für ein Interview an der Südmensa in Erlangen extra in Schale geworfen. (Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

Ein FAU-Mitarbeiter berichtet von seiner Leidenschaft für den Dudelsack

André Reinhardt, Bibliothekar an der Technisch-naturwissenschaftlichen Zweigbibliothek, hat eine ungewöhnliche Leidenschaft: Er spielt Dudelsack und das richtig gut.

Wie alles anfing …

Angefangen hat alles an einer Musikschule in Schottland. „Das College of Piping ist eine der ältesten Dudelsackschulen in Schottland und hat einige der weltbesten Lehrer“, erzählt André Reinhardt. Seit 2007 besuchte der Mitarbeiter mindestens einmal im Jahr für ein bis zwei Wochen die Musikschule. Wie er seine Leidenschaft für das außergewöhnliche Musikinstrument entdeckt hat, weiß er gar nicht mehr so genau. „Der Dudelsack hat mich schon immer fasziniert und irgendwann habe ich mich dazu entschlossen, das Dudelsackspielen zu lernen. Da hat wohl etwas in mir geschlummert, was raus wollte“, erklärt sich André Reinhardt das Ganze.

Ein lautes und komplexes Musikinstrument

Wer schon einmal einen Dudelsack gesehen hat, weiß, wie komplex das Instrument ist. In das Mundstück bläßt man hinein und auf der Spielpfeife, dem sogenannten Chanter, spielen die Finger die Melodie. Dann gibt es noch drei weitere Pfeifen, die sogenannten Drones, die den charakteristischen Dauerton des Dudelsacks wiedergeben. Und nicht zu vergessen: der Sack an sich, der als Luftreservoir dient. „Zu Beginn muss man aufgrund der komplexen Fingertechnik etwa ein Jahr auf einer speziellen Flöte, dem Practice Chanter, üben. Danach lernt man, wie man mit dem Dudelsack umgeht. Um einen konstanten Ton zu erzeugen, muss man die Luft aus dem Sack gleichmäßig rausdrücken. Das ist vor allem am Anfang sehr schwer“, weiß der Musiker. André Reinhardt hat im Dudelsackspielen sein wahres Talent entdeckt. Schon nach vier Jahren eifrigen Übens hat er sein Tutor-Certificate, eine Lehrberechtigung für Dudelsackunterricht, erworben und gibt seither unter anderem für Schülerinnen und Schüler Dudelsackstunden.

Nahaufnahme des Mitarbeiters: Er bläßt gerade in den Dudelsack.
Da der Dudelsack sehr laut ist, schützt André Reinhardt seine Ohren mit Ohrstöpsel. (Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

Unterwegs auf Wettbewerben und Hochzeiten

André Reinhardt übt beinahe täglich auf dem lauten Musikinstrument. „Früher hatte mich meine Mutter immer ermahnt, dass ich mehr Rücksicht auf unsere Nachbarn solle. Als ich dann nach Erlangen gezogen bin, habe ich erfahren, dass einer unserer Nachbarn ganz enttäuscht war, weil er nicht mehr mithören konnte, wie ich übe. An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal bei all meinen Nachbarn bedanken, dass sie immer so geduldig mit mir sind“, weiß der Bibliothekar zu schätzen. Neben den fast täglichen Übungsstunden in seiner Wohnung spielt er zum Beispiel auch auf Hochzeiten und Wettbewerben. Dort führt er Musik zu traditionellen schottischen Tänzen oder die typische Marsch-Musik vor. Einige Stücke komponiert der FAU-Beschäftigte sogar selbst. „Ich habe mich auf die klassische Musik spezialisiert, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Das ist eher ruhigere Musik, die etwas Meditatives hat und den Kopf freimacht“, erzählt er. Jetzt wissen wir, wie sich André Reinhardt auch beispielsweise von der Arbeit erholt.

Übrigens: André Reinhardt hat eine eigene Webseite.


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