Deutschlandfunk: Prof. Dr. Christian Schicha über Fiktion im Journalismus

Prof. Dr. Christian Schicha
Medienethiker Prof. Dr. Christian Schicha. (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Der Hunger nach Geschichten als Problem

Der Hunger nach Geschichten macht auch vor dem Journalismus keinen Halt: Reportagen werden zum Zweck erzählerischer Spannung mit fiktionalen Elementen aufgewertet oder teilweise vollständig frei erfunden. Ein Beispiel für eine besonders medienwirksame erfundene Reportagearbeit, die lange unaufgedeckt blieb, ist der Fall Sophie Hingst. Hingst erfand unter anderem ihre jüdische Familiengeschichte, bei der ihre Vorfahren angeblich während des nationalsozialistischen Völkermords umkamen. Der Spiegel brachte die Fälschungen der Journalistin im Juni 2019 ans Licht, es folgte eine große Medienaufmerksamkeit. Der darauffolgende mutmaßliche Suizid Sophie Hingsts im Juli warf weitere Diskussionen auf, wie über Personen berichtet werden sollte.

Prof. Dr. Christian Schicha, Professur für Medienethik an der FAU, spricht in einem Beitrag des Deutschlandfunks in der Sendung “Breitband” vom 3. August über den Fall Hingst und erläutert, warum auch Qualitätsmedien es zeitweise als notwendig erachten, ihre Berichterstattung spannend zu gestalten und dabei mitunter von der Wahrheit abzuweichen.


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