Bei Thomas Mann zu Gast

Prof. Dr. Heike Paul, Inhaberin des Lehrstuhls für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft, an der FAU
Prof. Dr. Heike Paul, Inhaberin des Lehrstuhls für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft, an der FAU. (Bild: FAU/KL)

Prof. Dr. Heike Paul ist Thomas Mann Fellow 2020

Was ist das Verhältnis von Politik und Sentimentalität? Auf welche Weise befördert das Sentimentale ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, und in welcher Form wirkt es ausgrenzend oder gar spaltend? Diesen und weiteren Fragen wird Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Heike Paul, Lehrstuhl für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft, während ihres Arbeitsaufenthalts im ehemaligen Wohnhaus von Thomas Mann in Los Angeles, USA, nachgehen. Sie konnte den Beirat des Thomas Mann House überzeugen und wurde – gemeinsam mit elf weiteren Stipendiatinnen und Stipendiaten – für ein Thomas Mann House Fellowship nominiert.

Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik, Michelle Müntefering, sagte dazu in Berlin: „Kaum etwas hat Thomas Mann während seiner Zeit in Amerika so intensiv beschäftigt wie die Fragen nach den Ursachen des Faschismus, nach Demokratie und Freiheit – Themen von globaler Aktualität. Die Thomas Mann Fellows werden im kommenden Jahr an diesen Fragen arbeiten. Um Antworten zu finden, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, müssen wir auf beiden Seiten des Atlantiks nach Antworten suchen. Ihre Arbeit trägt dazu bei, den transatlantischen Dialog und gegenseitiges Verständnis zu fördern.“

Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters erklärte: „Die herausragenden nominierten Persönlichkeiten werden von diesem emblematischen Ort aus, den Thomas Mann einst prägte und von dem wichtige Impulse für ein demokratisches und humanistisch gesinntes Deutschland ausgingen, als Brückenbauer zwischen den Kontinenten und Menschen wirken können. Die neuen Fellows werden mit ihrer Kreativität und Experimentierfreude den transatlantischen Gedankenaustausch weiter beleben, Verständigung über Grenzen hinweg ermöglichen und Verbindendes sichtbar machen. Gerade in diesen Zeiten ist es für die europäisch-amerikanische Zusammenarbeit wichtig, dass das Thomas Mann House mit Gesprächs- und Diskursangeboten ein Ort der Verständigung über gemeinsame Werte und Ziele der USA und Deutschlands wird.“

Das Thomas Mann House wurde 2016 mit Mitteln des Bundes erworben und 2018 eingeweiht. Es ist ein Residenzhaus für ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Vordenkerinnen und Vordenker sowie Intellektuelle aus den Disziplinen, die sich den Herausforderungen unserer Zeit stellen und den Austausch zwischen Deutschland und den USA fördern.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Heike Paul
Tel.: 09131/85-22437
heike.paul@fau.de