Mittagessen per Zufallsprinzip

Insgesamt sitzen sieben Männer und Frauen um einen ovalen Tisch, der mit Getränken und Häppchen gedeckt ist, und unterhalten sich. An der Wand ist ein Gemälde in einem goldenen Rahmen zu sehen.
Einmal im Semester lädt FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger eine Gruppe von Beschäftigten ein, um sich mit ihnen auszutauschen. (Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

Prof. Dr. Joachim Hornegger tauscht sich mit den FAU-Beschäftigten aus

Ob Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Beschäftigte aus der Universitätsverwaltung, dem Uniklinikum und an den Lehrstühlen oder Auszubildende – insgesamt sind über 14.000 Menschen an der FAU beschäftigt. Alle persönlich kennenzulernen ist unmöglich. Trotzdem möchte FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger mit möglichst vielen Personen an der FAU ins Gespräch kommen und lädt deshalb einmal im Semester zum Random Lunch ein – einem gemeinsamen Mittagessen in seinem Amtszimmer.

„Ich möchte für die Beschäftigten greifbar sein“

Zahlreiche Beschäftigte aus der Forschung, Lehre und Verwaltung unterstützen die FAU mit ihrer Arbeit. „Leider habe ich bisher nur einen Bruchteil der Menschen kennengelernt, die sich für ihre FAU einsetzen. Wenn ich versuchen würde, mit allen persönlich zusammen zu kommen, wäre ich über Jahre beschäftigt“, lacht Prof. Dr. Joachim Hornegger. Dennoch möchte er als Präsident für seine FAU-Familie und deren Anliegen greifbar sein und hat deswegen zu Beginn seiner Amtszeit das Format des Random Lunch eingeführt. „Ich lade eine kleine Gruppe aus verschiedenen Bereichen – von Professorinnen und Professoren über Beschäftigte in den Lehrstuhlsekretariaten, aus der Verwaltung oder aus dem technischen Dienst und Promovierende bis hin zu Auszubildenden – einmal im Semester zu mir ins Schloss ein, um mich mit ihnen auszutauschen“, erzählt er. Wer zum Mittagessen mit dem Präsidenten eingeladen wird, entscheidet der Zufall: „Die Liste ist lang, deswegen verwenden wir für die Auswahl einen bestimmten Algorithmus“, erklärt der Informatiker Hornegger. „Ich frage die Beschäftigten dann meist als erstes, was sie sich gedacht haben, als sie die Einladung erhielten“, verrät er. Die Reaktionen sind vielfältig und reichen von „ach, das ist ja interessant“ bis hin zu „das muss doch ein Witz sein oder wie kommt es, dass der Präsident mich einlädt“. „Natürlich ist es kein Scherz“, bekräftigt er. „Mit dem Random Lunch möchte ich den Beschäftigten zeigen, dass ich – und das gilt für die Universitätsleitung generell – für sie ansprechbar bin, zuhöre und vor allem, dass niemand nervös sein muss, wenn sie oder er bei uns im Schloss vorbeischaut.“

Insgesamt sitzen sieben Männer und Frauen um einen ovalen Tisch, der mit Getränken und Häppchen gedeckt ist, und blicken Richtung Kamera. An der Wand ist ein Gemälde in einem goldenen Rahmen zu sehen.
Der letzte Random Lunch fand im Juli statt. Die Einladungen für den nächsten sind bereits rausgegangen. (Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

„Wenn Sie Präsident wären, was würden Sie sofort ändern?“

Dass die Beschäftigten auch bei einem Mittagessen mit dem Präsidenten nicht aufgeregt sein müssen, ist Prof. Hornegger besonders wichtig. „Die Gespräche haben keinen formellen Charakter. Wir stellen uns alle in einer kleinen Runde vor, tauschen uns aus und ich erkundige mich, ob es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrer Arbeit gefällt oder ob es Probleme gibt, bei denen ich helfen kann“, berichtet er. So lernt er nicht nur sukzessive immer mehr Beschäftigte kennen, sondern hört dabei auch viel Positives: „Das gute Arbeitsklima wird häufig erwähnt. Es freut mich immer sehr, wenn die Beschäftigten sich in ihrer Arbeit wohl fühlen“, sagt er. „Und wenn die Kolleginnen und Kollegen auf die Frage, was sie ändern würden, wenn sie Präsident wären, spontan keine Antwort parat haben, ist das doch eigentlich ein gutes Zeichen“, lacht er. Der nächste Random Lunch findet am 5. November statt. „Wenn Sie also Anfang Oktober von mir eine Einladung zum Mittagessen erhalten haben – es ist kein Witz, ich möchte Sie wirklich gerne kennenlernen“, sagt der Präsident.