Studierende experimentieren im Germanischen Nationalmuseum

Lachender Mönch Ausstellung Germanisches Nationalmuseum
Die Bedeutung der Figur "Der lachende Mönch" gibt es im aktuellen Blogbeitrag des GNM (Foto: Annette Kradisch)

„Plan B“ im Fokus

Die Corona-Pandemie hat vieles lahmgelegt – aber auch viel in Bewegung gebracht. In Museen und Kultureinrichtungen wurden alternative Angebote entwickelt. Mit diesem Phänomen „Plan B“ beschäftigen sich FAU-Studierende im Rahmen eines Seminarpraktikums.

Das Hauptseminar „Europäische Kulturgeschichte als Migrationsgeschichte“, das Prof. Dr. Daniel Hess in diesem Semester am Institut für Kunstgeschichte anbietet, steht im Zeichen einer europäischen Öffnung des Germanischen Nationalmuseums (GNM). Die Corona-Krise bietet hier eine Chance: Da kurzfristig eine große Ausstellung ausfällt, ist die Ausstellungshalle frei und bietet eine einzigartige Möglichkeit zum Experimentieren. „Wir möchten nach Corona neue Horizonte öffnen“, sagt Professor Hess, „und eine Gelegenheit schaffen, um mit den Besuchern über die Rolle von Kultur, Geschichte und Museum in Austausch zu treten.“

‚Life is what happens when you’re busy making other plans‘

Daniel Hess vor Kunst
Prof. Dr. Daniel Hess (Foto: Dirk Messberger)

Die berühmte Zeile der Beatles dient als Ausgangspunkt für die experimentelle Bespielung der großen Ausstellungshalle. Vom 16. Juli bis 1. November 2020 wird Halle 1 zum Dreh- und Angelpunkt für die Auslotung des Phänomens „Plan B“: Es geht um Alternativen, die sich – egal ob frei gewählt oder notwendig – bisweilen als ebenso spannend erweisen wie „Plan A“. Teil des Experiments ist eine Ausstellungssequenz zur chinesisch-europäischen Porzellankultur, die die Studierenden im Rahmen des Seminars vorbereiten. „Die konkrete Arbeit daran beginnt im Rahmen meines Seminarpraktikums Anfang Juli“, verrät Professor Hess.

Einen Vorgeschmack auf die Ausstellung rund um die Geschichte des Porzellans, das als Kultur- und Handelsgut aus dem fernen China kam, sowie die Bedeutung der Figur „Der lachende Mönch“ gibt es im aktuellen Blogbeitrag „Grenzen überwinden – ein Plädoyer für die Kulturgeschichte“: www.gnm.de/blog/grenzen-ueberwinden

Mit einem Blog gegen den „geistigen Lockdown-Modus“

Dieser neue Blog des GNM war erst für Ende des Jahres geplant, doch als der Lockdown kam, ging alles ganz schnell. Als ‚Chance in der Krise‘ beschreibt Prof. Dr. Daniel Hess, gleichzeitig Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, die Ausgangslage. Er zog kurzerhand den Start des Blogs vor und startete ein Corona-Decamerone, ganz im Stil von Giovanni Boccaccios Decamerone, eine Novellen-Sammlung zur Zeit der Pest im 14. Jahrhundert. „Ausgehend von Fragestellungen, die uns das neue Leben mit Corona abgefordert hat, habe ich versucht, kulturhistorische Ausflüge zu unternehmen, um nicht auch geistig in den Lockdown-Modus zu rutschen“, erklärt er. „Das Germanische Nationalmuseum ist voller spannender Geschichten, die die Leser auch weiterhin unterhalten und inspirieren sollen.“ In den fünf Kategorien Kolumne des Generaldirektors, Perspektiven, Museumsleben, Digital und GNM_kids gibt es seitdem regelmäßig neue Beiträge.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Daniel Hess
daniel.hess@fau.de