Das Römerboot F.A.N. auf der Consumenta

Römerboot der FAU auf der Jungfernfahrt.
Taufe und Jungfernfahrt der F.A.N. nach Fürth und Nürnberg (Bild: FAU/Celina Henning)

Vom 24. 0ktober bis zum 1. November im Nürnberger Messezentrum, Halle 1, Stand D 34, D 35

Die Professur für Alte Geschichte der FAU präsentiert das Römerboot F.A.N. erstmals auf der Verbrauchermesse Consumenta. Der Nachbau eines Fluss-Patrouillenbootes aus der Zeit um 100 n. Chr. wurde 2018 anlässlich der 275-Jahrfeier der FAU vom Stapel gelassen. Die FAN kommt direkt von ihrem neuen Heimathafen am Altmühlsee auf die Consumenta. Auf dem Messestand in Halle 1, an dem auch die Stadt Gunzenhausen und der Zweckverband Altmühlsee beteiligt sind, können sich die Besucher über das experimentalarchäologische Forschungsprojekt informieren und sich – unter Corona-Bedingungen – in der Disziplin des „Trockenruderns“ üben.

Update 20.10.20: Absage der Consumenta 2020. Zur Pressemitteilung der Stadt Nürnberg

„Wir sehen die Consumenta als wichtige Drehscheibe und Kommunikationsplattform, um mit Menschen ganz unterschiedlicher Interessen in Kontakt zu kommen“, sagt Prof. Dr. Boris Dreyer von der Professur für Alte Geschichte. Der Althistoriker hat das Römerboot-Projekt von Anbeginn interdisziplinär ausgerichtet und auch Menschen außerhalb des Campus für das Bootsbauen, Rudern, Testen und Instandsetzen begeistert. Schulen, Firmen und Vereine können eine Fahrt mit dem Römerboot mieten und sich in die Zeit des obergermanisch-rätischen Limes zurückversetzen lassen.

Was gibt es auf der Consumeta zu sehen?

Das Römerboot „Fridericiana Alexandrina Navis“ (FAN) ist nach mediterraner Tradition in Nut- und Federtechnik gebaut. Da die Plankenverbindung am fertigen Boot nicht zu sehen ist, wird sie auf der Consumenta an einem Modell veranschaulicht. Für handwerklich Interessierte ist dort zudem eine Hobelbank eingerichtet. Außerdem besteht die Möglichkeit das Innere der F.A.N. zu bestaunen. Die 18 Ruderplätze können allerdings nicht alle belegt werden. Wer mit den 4,1 Meter langen und etwa 7,5 kg schweren Riemen rudern möchte, muss 1,5 Meter Abstand halten und eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Eine kleine Ausstellung informiert zudem über den Bau der F.A.N. und den Stand der Forschung. Besucher können ein 1:20 Modell der FAU-Römerboots erwerben und alle zwei Stunden läuft ein spezielles Kinderprogramm.

Außerdem haben in unmittelbarer Nachbarschaft der F.A.N. haben die Bayerischen Staatsforsten, die die Kiefern und Eichen für den Bootsbau gespendet haben, ihren Messestand aufgeschlagen. Halle 1 steht unter dem Motto „Aus der Region – Für die Region“. Das Römerbootprojekt vereinigt Wissenschaft, Bildung und Tourismus und unterstreicht damit die Bedeutung der Volluniversität weit über Erlangen und Nürnberg hinaus. Inzwischen bereitet das Team um Prof. Dreyer am Seezentrum Schlungenhof bei Gunzenhausen im Rahmen eines EU-Projektes den Bau eines zweiten, zeitgeschichtlich jüngeren Römerbootes vor. Zusammen mit diesem steht die F.A.N. neben wissenschaftlichen Tests auch Besuchern zur Verfügung, auf dem Altmühlsee, aber auch weiterhin im Erlanger Raum.

Schon weit herumgekommen

Das 15,7 Meter lange, 2,7 Meter breite und 2,2 Tonnen schwere Boot lässt sich gerade noch ohne Kran slippen und auf einem Anhänger transportieren. Nach seiner Jungfernfahrt auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal ging es entlang der Donau bis zur Mündung am Schwarzen Meer. Auch auf dem Dechsendorfer Weiher und dem Altmühlsee hat die F.A.N. schon zahlreiche Seemeilen zurückgelegt. Meist wird gerudert, zusätzlich kann ein Segel gesetzt werden. Die F.A.N. ist nicht der erste Nachbau eines Patrouillenbootes, das in Oberstimm bei Manching gefunden wurde, aber das erste, das mit Farben bemalt ist, die bereits den Römern zur Verfügung standen. Die Rezeptur der Farben wird ständig verbessert. Verschiedene Segeltypen werden ausprobiert. Testfahrten liefern Daten zur Manövrierfähigkeit und Geschwindigkeit des Bootstyps.

Die Veranstaltung ist nach derzeitigen Bedingungen für COVID 19 und aktuell gültigen Hygieneregeln geplant. Aktuelle Hinweise zu den Hygiene-Maßnahmen auf der Consumenta unter www.consumenta.de/hygiene-massnahmen.

Webseite des Vereins „Erlebnis Geschichte und Experimentelle Archäologie e.V.“ 

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Boris Dreyer
Tel.: 09131/85-25768
boris.dreyer@fau.de