Neue Wilde: Globalisierung der Pflanzenwelt

Botanischer Garten
Botanischer Garten (Bild: Daniel Baumgärtner)

Ausstellung im Botanischen Garten

Das gelbblühende Kleinblütige Springkraut war ursprünglich in Zentralasien beheimatet. Mittlerweile verbreitet sich das Kraut jedoch immer häufiger außerhalb seiner heimischen Breitengrade. Eine Ausstellung des Botanischen Gartens der FAU thematisiert Neophyten – also die Arten, die sich nur unter menschlicher Einflussnahme in ein bestimmtes, nicht heimisches Gebiet ausbreiten konnten. Der Verband Botanischer Gärten konzipierte die Freilandausstellung in der auf einer Vielzahl großformatiger Thementafeln alles Wissenswerte über Neophyten und invasive Pflanzenarten erklärt wird.

Weiter, schneller, öfter

Durch den Menschen und dessen moderne Transportmittel überwinden Pflanzen natürliche Barrieren spielend. Sie reisen viel schneller und weiter, als es natürliche Ausbreitungsmechanismen zulassen. Ein kleiner Teil der eingebrachten Pflanzen kann sich so in neue Lebensräume hinein ausbreiten. Besonders erfolgreich sind dabei die Arten, die mit Eigenschaften wie Anspruchslosigkeit, Anpassungsfähigkeit und hoher Vermehrungsrate auf schon gestörte Lebensräume treffen.

Aber nicht alle Neophyten verdrängen andere Pflanzenarten. Beim Kleinblütigen Springkraut zum Beispiel handelt es sich um einen verträglichen Neophyten. Es gibt es sogar Hinweise darauf, dass viele heimischen Insekten von ihm profitieren. Andere Arten wiederum werden zunehmend zum Problem, da viele Ökosysteme durch steigende Sommertrockenheit und das vermehrte Auftreten von fremden Krankheitserregern gestört und so in ihrer natürlichen Widerstandskraft geschwächt sind. Mit der schnellen und weiten Ausbreitung vieler neuer Pflanzenarten durch den Menschen kommt so zunehmend Bewegung und eine neue Dynamik in bestehende Ökosysteme.

Ausstellung vom 12. Juni – 19. September, täglich von 8.00 bis 17.30 Uhr, Botanischer Garten Erlangen, Loschgestr. 1

Weitere Informationen

Katrin Simon
Botanischer Garten der FAU
katrin.simon@fau.de