Heiß und kalt gegen zu viel Speck

Porträt
Humboldt-Stipendiat Dr. Mahendra Bishnoi (Bild: FAU/Boris Mijat)

Interview mit Dr. Mahendra Bishnoi

Humboldt-Stipendiat Dr. Mahendra Bishnoi arbeitet in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Katharina Zimmermann am Anästhesiologischen Klinikum. Der leidenschaftliche Fußballfan untersucht dort den Zusammenhang von Temperaturempfinden und Energieverbrauch beim Menschen. Außerdem hat es ihm die fränkische Kultur angetan.

Dr. Bishnoi, woran genau forschen Sie und was hat Ihr Interesse an diesem Forschungsgebiet geweckt?

Ich beschäftige mich in meiner Arbeit mit Ionenkanälen, Kälteempfinden und Stoffwechselstörungen, vor allem Fettleibigkeit. Das Empfinden von Wärme oder Kälte jenseits der thermoneutralen Zone kann zu einem erhöhten Energieverbrauch führen. Was mich dabei interessiert: Gibt es einen pharmakologischen oder ernährungsphysiologischen Weg, diesen Vorgang zu imitieren und falls ja, wie funktioniert das mechanisch gesehen?

Sie sind seit Juli 2021 Gastwissenschaftler an der FAU. Warum haben Sie sich für die FAU entschieden?

Meine Gastgeberin an der FAU, Prof. Dr. Katharina Zimmermann, ist eine renommierte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der sensorischen Ionenkanäle und der Wärmeregulierung. Ihre Arbeit zur Physiologie der durch Kälteempfinden induzierten Schmerzwahrnehmung, inklusive Zahnschmerzen, wird vielfach zitiert. Da ich an der pharmakologischen Kältenachahmung, ihrer Rolle in der Aktivierung von braunem Fettgewebe und im Stoffwechsel arbeiten wollte, habe ich Prof. Dr. Zimmermann kontaktiert und sie hat zugestimmt mich als Humboldt-Stipendiat zu betreuen.

Sie sind gemeinsam mit Ihrer Familie nach Erlangen gekommen. Konnten sich Ihre Familie und Sie gut einleben?

Ja, wir haben uns gut eingelebt. Glücklicherweise haben wir eine Wohnung in der Nähe des Stadtzentrums bekommen. Meine Kinder gehen hier nun zur Schule. Sie lernen neue Freunde kennen und haben die einzigartige Möglichkeit, die deutsche Sprache zu lernen. Meine Frau Nona liebt die Sprache so sehr, dass sie einen Deutschkurs besucht.

Wie war Ihr erster Eindruck von der Stadt und der Region?

Die Region Erlangen und Nürnberg haben eine sehr reiche Geschichte und Kultur. Die Einzigartigkeit einiger Gebäude und wie sie seit hunderten von Jahren erhalten werden, ist beeindruckend. Beeindruckt hat mich auch die Outdoor-Kultur: An den Wochenenden gehen die Leute verschiedenen Aktivitäten in Parks und woanders nach. Außerdem sind die Biergärten einzigartig.

Vermissen Sie etwas aus Ihrer Heimat Indien?

Nichts. Uns gefällt es hier wirklich sehr gut.

Was macht Ihnen neben der Forschung noch Spaß?

Ich bin Fußballfan und liebe es mit meinem Sohn am Wochenende Spiele anzuschauen. Wir machen vor und nach den Spielen Vorhersagen, analysieren die Taktik und machen uns Gedanken zu “was wäre, wenn”. Wir sind Fans des Liverpool FC. Der hat den selben Song– “You will never walk alone” – wie zwei der besten deutschen Bundesligavereine: Dortmund und Mainz.

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von Christina Dworak


Titelbild
alexander Nr. 118

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