Betrüger/-innen einen Schritt voraus

Sicherheitswarnung wegen Betrugsverdacht auf dem Computer
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Worauf Studierende bei der Wohnungssuche achten sollten

Mit der aktuell steigenden Nachfrage nach Wohnraum, nimmt scheinbar auch die Zahl an unseriösen Wohnungsanzeigen zu. Günstige Mietpreise, die zu schön sind, um wahr zu sein, seltsame Anforderungen an die neuen Mieter/-innen – auf diese Warnsignale sollte geachtet und die entsprechende Vermieterin oder der Vermieter genauer unter die Lupe genommen werden. Welche Indizien es gibt und an wen ihr euch bei Nachfragen wenden könnt, findet ihr in diesem Artikel.

„Wir merken, dass betrügerische Wohnungsangebote leider immer häufiger vorkommen. Das hängt meiner Einschätzung nach auch mit der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt zusammen, die Situation der Wohnungssuchenden wird hier einfach ausgenutzt“, erklärt Agnes Koch-Weiß vom Accommodation Center der FAU.

Dabei handelt es sich sowohl um Anzeigen für Wohnungen, die so gar nicht zur Verfügung stehen, als auch um unseriöse Inserate, die zwar eine existierende Unterkunft anbieten, aber zu dubiosen Bedingungen. Bevor ihr euch aber selbst auf Wohnungssuche begebt, lohnt sich die Bewerbung um einen Platz im studentischen Wohnheim. Diese erfolgt über das Online Portal vom Studierendenwerk Nürnberg-Erlangen. Die Plätze werden nach Bedürftigkeit vergeben und den Bewerber*innen angeboten.

Fragenkatalog bei Verdacht auf Wohnungsbetrug

Sollte das für euch keine Option oder dort aktuell keine Unterkunft verfügbar sein, achtet bei der Suche auf Folgendes:

  1. Sind genügend Informationen zur Unterkunft und den entsprechenden Kontaktpersonen angegeben?
  2. Gibt es bestimmte Hausregeln zu beachten? Wirken diese normal oder eher außergewöhnlich?
  3. Spricht die vermietende Person gut Deutsch? Oft halten sich unseriöse Vermieter*innen nämlich im Ausland auf. Internationale Studierende können bei Muttersprachler/-innen um Unterstützung bitten.
  4. Wirkt die E-Mail-Adresse seriös? Lange, sinnlose Buchstaben- oder Zahlenkombinationen können auf eine gefälschte Domain hinweisen.
  5. Weigert sich die Kontaktperson zu telefonieren oder selbst bei der Wohnungsbesichtigung anwesend zu sein?
  6. Ist der Mietpreis realistisch? Vergleicht diesen dafür mit Durchschnittsmieten in der Region.
  7. Werden Vorauszahlungen (Vorkasse, Vorkaution) von mir erwartet? Diese sind vor Vertragsabschluss unüblich.
Allgemein gilt: Gebt keine persönlichen Daten (z.B. eine Kopie von Ausweisdokumenten, Bankverbindung etc.) an Personen weiter, bei denen ihr ein schlechtes Gefühl habt. Die Daten könnten für weitere Straftaten missbraucht werden. Archiviert den E-Mail Verlauf, um im Zweifelsfall Anzeige erstatten zu können.

Fake-Verdacht bei Wohnungsanzeigen

Solltet ihr euch bei einer Wohnungsanzeige unsicher sein, kann es zudem helfen, die Bilder des Wohnhauses (z.B. über die Google-Bildersuche), sowie die Adresse und den Namen der vermietenden Person zu überprüfen. Oft kommt es nämlich vor, dass bereits vorhandene Anzeigen erneut hochgeladen werden oder Anzeigen für Wohnungen, welche gar nicht existieren. Bei Unsicherheiten steht internationalen Studierenden der FAU das International Office als Anlaufstelle bereit.

Wohnung existiert, ein mulmiges Gefühl bleibt

Deutet nichts auf eine gefälschte Wohnungsanzeige hin, muss es sich nicht automatisch um ein seriöses Angebot halten. Hier ist es sinnvoll, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen. Vermieter/-innen, welche beispielsweise explizit nach weiblichen Bewohnerinnen suchen oder dubiose Hausregeln aufstellen sollten genauer geprüft und gegebenenfalls gemeldet werden.

Hilfe bei der Wohnungssuche: Anlaufstellen und Kontakte

Internationale Studierende und Forschende können sich zudem an folgende Adressen wenden:

Gibt es konkrete Anzeichen für eine Straftat (Bedrohung durch den/die Vermieter/-in), wendet euch direkt an die Polizei und stellt eine Strafanzeige.