Zoom-Plausch für Studierende mit Beeinträchtigung

Frau mit Tattoo in elektrischem Rollstuhl bei Zoom-Meeting
Egal ob es sich um eine chronische Krankheit oder eine körperliche oder psychische Beeinträchtigung handelt: alle FAU-Studis sind in dem Online-Treffen willkommen. (Bild: Adobe Stock / Cultura Creative)

Ein Online-Treffpunkt für Studierende mit Beeinträchtigungen jeglicher Art

Das Büro für Gender und Diversity bietet einen Zoom-Plausch für Studierende mit Beeinträchtigung an. Jeden zweiten Freitag können sich Betroffene jeder Fachrichtung und vom Ersti bis zum fortgeschrittenen Semester dort über die Uni, aber auch über private Themen und ihren Alltag austauschen.

Ein Fenster zur Community

Jasmin Jendretzki vom Büro für Gender und Diversity (BGD) beschreibt den Zoom-Plausch als “die Möglichkeit eines Zusammenkommens im virtuellen Raum.” Es ist egal, ob es sich bei der Beeinträchtigung um eine chronische Krankheit, eine körperliche, oder eine psychische Beeinträchtigung handelt, “jede/-r ist willkommen!”

Für Marie, eine der Teilnehmerinnen, ist der Zoom-Plausch ein Fenster zur Community, ein Ort, an dem sie sich nicht verstecken und verstellen muss, “wo es einen relativ barrierearmen Raum gibt, in dem man sagen kann, wenn für einen etwas nicht funktioniert.” Das erlebe sie im Alltag eher selten, erzählt sie, einfach eine Gruppe zu haben, wo sie ihre Grenzen offen zeigen darf.

Alltagsprobleme an der Uni

Auch Alltagsprobleme an der Uni sind ein großes Thema. Es gebe nicht genug Beratungspersonal und -angebote für Studierende mit Beeinträchtigung. Oft sind es an der Uni die kleinen, aber wichtigen Sachen, um die sich niemand kümmert, erklärt Marie. Beispielsweise seien nicht alle Behindertentoiletten auch tatsächlich barrierefrei. Teilweise liegt das Toilettenpapier auf der anderen Seite des Raums, oder auf einer Anrichte und ist somit nicht für jede/-n zu erreichen.

Generell hat Marie den Eindruck, dass im Bereich der Diversität an der Uni die Beeinträchtigungen eine eher kleine Rolle spielen und wünscht sich, dass beeinträchtigte Menschen sichtbarer werden. Um das zu schaffen, hat sie ganz konkrete Ideen: von Fachschaften, die den Zoom-Plausch bewerben, über das Aufhängen von Plakaten vor der Uni, bis hin zu Heftchen, die auf Ersti-Veranstaltungen verteilt werden.

Kacheln auf Laptop mit Menschen in Zoom-Meeting
Einfach online vorbeischauen! (Bild: Adobe Stock / cabecademarmore)

Neue Teilnehmer*innen jederzeit willkommen

Der derzeitige innere Kreis der Gruppe besteht aus drei Teilnehmenden. Dementsprechend wünschen sich nicht nur Jasmin vom BGD, sondern auch die Teilnehmer/-innen selbst neuen Zuwachs. Das Verhältnis der Drei beschreibt Marie als vertraut und freundschaftlich, obwohl sie sich bis jetzt noch nie “in echt”, sondern ausschließlich online getroffen haben. Und sie hat auch einen klaren Appell an alle, die mitmachen möchten: “Mir ist ganz wichtig: Was im Zoom-Plausch besprochen wird, ist privat und bleibt in der Gruppe.”

Das passiert während der Zooms

Während des Meetings selbst gibt es keinen roten Faden. Es wird das besprochen, was einen gerade interessiert und die Themen finden sich meist von ganz allein. Viele der neuen Teilnehmer/-innen scheinen großen Beratungsbedarf zu haben: Wie kann ich mit meiner Beeinträchtigung gut studieren? Worum sollte ich mich kümmern? Was ist gut zu wissen? Auf diese Fragen versucht Marie immer eine Antwort zu finden. Trotzdem ist der Zoom-Plausch kein Beratungsangebot. Da niemand von den Teilnehmenden speziell geschult ist, können sie nur von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Und das ist manchmal genau das, was man braucht. Menschen, die ähnliche oder auch ganz unterschiedliche Erfahrungen machen wie man selbst.

Einfach nette Leute kennenlernen

Selbstverständlich geht es im Zoom-Plausch nicht nur um die eigene Beeinträchtigung. Oft unterhalten sich die Teilnehmenden auch über Privates und Freizeitangebote. Und: Wenn jemand mal Frust ablassen will, ist das natürlich auch vollkommen okay.

Jetzt mitmachen!

Interessierte Studierende können sich gerne bei Harriet Ziegler vom Büro für Gender und Diversity melden: harriet.ziegler@fau.de