Dr. Bharath Srivathsan

Dr. Bharath Srivathsan ist als Humboldt-Stipendiat am Lehrstuhl für Experimentalphysik (Optik) der FAU und am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts. (Bild: Jyotsna Srinath)
Dr. Bharath Srivathsan ist als Humboldt-Stipendiat am Lehrstuhl für Experimentalphysik (Optik) der FAU und am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts. (Bild: Jyotsna Srinath)

Humboldt-Forschungsstipendiat am Lehrstuhl für Experimentalphysik (Optik)

Wie Licht mit Atomen interagiert

Von 2004 bis 2009 studierte Dr. Bharath Srivathsan am Birla Institute of Technology and Sciences in Goa, Indian, wo er einen dualen M.Sc. in Physik und einen Elektro- und Elektronik-B.E. absolvierte. Während dieser Zeit arbeitete er auch für die Nyelveli Lignite Corporation und die Broadcom Coporation. Danach promovierte Dr. Srivathsan auf dem Gebiet der Experimentalphysik an der National University of Singapore. Seine Dissertation trägt den Titel „Heralded Single Photons For Efficient Interaction with Single Atoms“.

2015 forschte er am Max-Plack-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen. Der Fokus seiner Forschung lag hierbei auf der Freiraumkopplung von Licht und einem einzelnen Atom mit Hilfe eines 4-π-Parabolspiegels. Als Humboldt-Stipendiat führt Dr. Srivathsan seine Forschungen am Lehrstuhl für Experimentalphysik (Optik) der FAU unter der Leitung von Prof. Dr. Gerd Luchs fort.

Sein wissenschaftliches Interesse gilt unter anderem der experimentellen Quantenoptik, der Interaktion von Atomen und Licht sowie der Quanteninformation.

Ich finde die Diskussionen an der FAU sind wissenschaftlich sehr anregend. Fast jedes Mal, wenn ich mich hier mit anderen Wissenschaftlern unterhalte, lerne ich etwas Neues oder Interessantes.

Dr. Srivathsan, was ist Ihr Forschungsgebiet?

Ich bin Experimentalphysiker. Genauer gesagt führe ich Experimente durch, um zu verstehen, wie Licht mit Atomen interagiert. Das gehört zu einer Teildisziplin mit dem Namen „Quantenoptik“.

Warum haben Sie sich für die FAU als Gastuniversität entschieden?

Als ich Doktorand in Singapur war, hatte ich die Gelegenheit Prof. Leuchs zu treffen und kennenzulernen. Einige der Experimente, die seine Forschungsgruppe durchführten, fand ich sehr interessant und einzigartig. Deswegen habe ich mich für eine Postdoktorandenstelle an der FAU beworben.

Wie international bekannt ist die FAU in Ihrem Forschungsgebiet?

Auf dem Gebiet der Optik ist die FAU allgemein gut bekannt. Der Lehrstuhl für Optik der FAU genießt international einen sehr guten Ruf in Bezug auf Spitzenforschung in der klassischen Optik und erwirbt sich auch einen Ruf auf dem Gebiet der Quantenoptik.

Wenn Sie Ihre Heimatuniversität mit der FAU vergleichen: Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftlern an der FAU?

Es ist vergleichbar. Ich finde die Diskussionen an der FAU sind wissenschaftlich sehr anregend. Fast jedes Mal, wenn ich mich hier mit anderen Wissenschaftlern unterhalte, lerne ich etwas Neues oder Interessantes.

Könnten Sie uns kurz das Projekt beschreiben, an dem Ihre Forschungsgruppe arbeitet?

Das Projekt, an dem ich arbeite, heißt „4-PI Photon Atom Coupling“, kurz 4-PIPAC. Das Ziel des Projekts ist es herauszufinden, wie wirkungsvoll man Licht und ein einziges Atom koppeln kann. Der Heilige Gral wäre, nur ein einzelnes Photon zu verwenden, um ein Atom von seinem Grundzustand in seinen angeregten Zustand zu bringen.

Was sind die bislang wichtigsten Ergebnisse Ihrer Forschung an der FAU?

Wir haben erst kürzlich ein Paper über das Verschieben der Phase eines Laserstrahls unter Verwendung eines einzelnen Atoms im Magazin “Applied Physics B: Lasers and Optics” veröffentlicht.

Welche Vorteile kann sich die Gesellschaft grundsätzlich von den Ergebnissen Ihrer Forschung erhoffen?

Es handelt sich hier im Wesentlichen um Grundlagenforschung. Wir versuchen zu verstehen, wie die Natur funktioniert. Die Fähigkeit, die Interaktion zwischen Licht und Atom genau zu steuern, ist für die Herstellung von Quantentechnologie essentiell. Eine der Visionen von vielen Menschen auf diesem Gebiet ist es einen Quantencomputer zu bauen. Das ist eine neue Art von Computer, der die Grundlagen der Quantenphysik nutzt, um die Computer von heute zu übertreffen.

Was waren Ihre ersten und nachfolgenden Eindrücke der Region um Erlangen und Nürnberg?

Da ich aus einer asiatischen Stadt kam, empfand ich die Region anfangs als zu ruhig und isoliert. Aber seitdem hat sich mein Eindruck geändert.  Mittlerweile finde ich es hier sehr friedlich und es ist ein idealer Ort, um zu forschen. Die Menschen sind generell auch sehr freundlich!

Gibt es schon ein bestimmtes Highlight, eine Erfahrung oder einen Moment während Ihres Aufenthalts, an den Sie sich immer erinnern werden?

Das muss das Bergfest, also die Bergkirchweih, sein! Ich habe noch nie zuvor ein Volksfest gesehen, an dem sich die Menschen so aufwändig anziehen. Meine Frau und ich hatten sehr viel Spaß, mit dem Bier und in den Fahrgeschäften! Es war beeindruckend zu sehen wie gut sich die Leute benahmen auch wenn sie betrunken waren.

Was sind Ihre Lieblingsorte an der FAU und in Erlangen oder Nürnberg?

An der FAU ist das natürlich mein Labor! Und in Erlangen gehe ich gerne zum Hugenottenplatz, wo ich eine Runde drehe und die Läden besuche. Ich bin vor Kurzem nach Nürnberg gezogen, ungefähr vor einem Monat. Ich freue mich darauf die Stadt zu entdecken!

Möchten Sie noch etwas hinzufügen?

Vielen Dank für das Interview! Zudem möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen und mich beim FAU Welcome Center für internationale Gastwissenschaftler bedanken. Sie waren sowohl für mich als auch meine Frau während unserer ersten paar Monate in Deutschland eine große Hilfe.

Vielen Dank für das Interview, Dr. Srivathsan.