Psychologische Grundlagen strafprozessualer Taktik
Anerkennung gem. § 15 FAO: Strafrecht
Das Seminar umfasst 5 Zeitstunden. Eine Teilnahmebescheinigung wird erteilt.
Teilnahmegebühr: 150,00 € (einschl. Getränke und Seminarunterlagen)
Referent: Dr. h.c. Stefan Kaufmann
Die Wirkkraft juristischer Argumente wird zuweilen enorm überschätzt – vornehmlich von Juristen. Wer nicht mit geschlossenen Augen durch die (forensische) Welt läuft, ahnt oder spürt, dass zahlreiche andere Wirkmechanismen die Überzeugungsbildung der Prozessbeteiligten beeinflussen. Wer sich nur auf die Dogmatik verlässt, und sei er in seinem Rechtsgebiet auch noch so bewandert, schöpft die modernen Möglichkeiten nicht aus, die ihm Neurowissenschaften, Psychologie und andere Disziplinen heutzutage zur Verfügung stellen können. Und er ist nicht dagegen gefeit, wenn sein Gegenüber deren Erkenntnisse ausnutzt.
Längst gibt es eine psychologische Rhetorik für Juristen. Seit Jahren werden zunehmend Erkenntnisse gewonnen, wie Überzeugungen zustande kommen und wie man diesen Vorgang unterstützend begleiten oder beeinflussen (um nicht zu sagen: manipulieren) kann. Wer sich angesichts dieses Wissensschatzes (allein) auf die Macht des rechtlichen Arguments verlässt, ist einfach schlecht beraten.
Es ist für Juristen vielmehr höchste Zeit, sich mit den psychologischen Grundlagen der Prozess- und Verhandlungsführung zu beschäftigen und die Versäumnisse der Juristenausbildung zu beheben.