Römerboote

Als römische Kaiser und Feldherren mit ihren Legionären ab dem ersten Jahrhundert nach Christus germanische Gebiete entlang des Rheins und der Donau eroberten, gab es zu Anfang keine Straßen. Truppen, Waren, Nachrichten – all das konnte nur auf einem Weg in die Wildnis des Nordens transportiert werden: per Schiff auf Flüssen.

Doch wie genau waren römische Schiffe – oder besser: Boote – beschaffen, mit denen die Römer in die Tiefen des Landes vordrangen und später die Flussgrenzen bewachten? Woraus waren sie gemacht? Mit welcher Technik wurden sie bewegt? Welche Geschwindigkeiten konnten sie erreichen und welche Strecken zurücklegen? Wer waren die Ruderer? Antworten auf diese Fragen sind zum Teil überliefert – doch wie fühlte sich das in der Realität an? Diesen Fragen geht der Althistoriker Prof. Dr. Boris Dreyer von der Professur für Alte Geschichte seit 2016 auf ganz besondere Weise nach: Er baut römische Flussboote nach, testet sie und fährt mit ihnen sogar bis zum Schwarzen Meer. Diese Mammutprojekte bestreitet er natürlich nicht allein. Zur Seite stehen ihm dabei professionelle Bootsbauer, Studierende und jede Menge Freiwillige.

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FAU-Römerboot: Besuch von MAN

Beim ersten Projekt, das im Dezember 2016 seinen Anfang nahm, rekonstruierten Prof. Dreyer und seine Helferinnen und Helfer ein römisches Flussboot, wie es zu Beginn des 2. Jahrhunderts nach Christus Verwendung fand. Die Fridericiana Alexandrina Navis, kurz F.A.N., feierte ihren Stapellauf im März 2018, ging im Mai auf Jungfernfahrt und fuhr dann im August bis ans Schwarze Meer. Im Mai 2021 begann mit der Kiellegung im Rahmen des EU Interreg DTP Projekts „Living Danube Limes“ der Bau eines neuen Bootes, der Danuvina Alacris oder D.V.C. Boote dieses Typs befuhren im 4. Jahrhundert die Flussgrenzen des römischen Reichs. Im Umfeld dieser beiden Projekte untersucht Prof. Dreyer auch mithilfe weiterer Rekonstruktionen, wie antike Brotöfen funktionierten oder wie genau römische Ballisten schießen konnten.

Die F.A.N. als Modell

Modell des Römerbootes F.A.N.

Sie bekommen nicht genug von der F.A.N.? Dann holen Sie sie sich als Modell im Maßstab 1:20 m für 49,- Euro. Bestellung bei der Professur für Alte Geschichte unter boris.dreyer@fau.de.

Farben, Klebstoff, sowie Taue und Segel sind im Bausatz nicht enthalten.

Aktuelles zu den Projekten

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