Die FAU zählt mit über 270 Studiengängen zu den 15 größten und forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Über 6.000 Mitarbeitende und mehr als 39.000 Studierende prägen eine Kultur der Innovation, Vielfalt und Leidenschaft.
Lernen Sie hier unsere neu berufenen Professorinnen und Professoren kennen, die mit frischen Ideen und kreativen Ansätzen die Forschung vorantreiben. Entdecken Sie die Menschen hinter den Forschungsprojekten und erfahren Sie mehr über ihre individuellen Werdegänge, Visionen und Motivationen für die akademische Zukunft.
Prof. Dr. Marie-Ann Sengewald – Professorin für Psychologische Methodenlehre und Diagnostik
Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?
In meiner Forschung beschäftige ich mich mit der Entwicklung und Anwendung quantitativer Methoden, die dazu beitragen psychologische Merkmale fair zu messen, die Wirksamkeit von Interventionen präzise zu analysieren und Studienergebnisse systematisch zusammenzuführen. Mein übergeordnetes Ziel ist es, die Aussagekraft empirischer Befunde zu erhöhen, indem Daten umfassend genutzt und Analyseergebnisse verlässlich interpretiert werden können. Dabei gehe ich unter anderem der Frage nach, wie sich Störeinflüsse besser kontrollieren lassen und inwiefern neue Datenquellen, wie beispielsweise Prozess- und Produktdaten aus digitalen Erhebungen, die psychologische Forschung bereichern.
Warum genau dieses Thema /diese Themen?
Ich wollte schon immer genauer verstehen, wie Dinge funktionieren – das gilt auch für die Forschung selbst. Die Entwicklung präziser und effizienter Analysemethoden ist für mich eine zentrale Voraussetzung für qualitativ hochwertige Wissenschaft. Zudem sorgt die Vielfalt an Fragestellungen in meinem Fach dafür, dass meine Arbeit nie langweilig wird. Beispielsweise eröffnen sich durch immer komplexere Datenstrukturen und interdisziplinäre Kooperationen ständig neue Forschungs-, Anwendungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Ihre letzte Station vor der FAU?
Zuletzt war ich als Postdoktorandin am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg tätig. Dort habe ich Methoden für umfassende Paneldaten entwickelt, die Skalierung der Kompetenztests im Nationalen Bildungspanel (NEPS) unterstützt und zudem mein DFG-gefördertes Projekt Conceptual Replications geleitet.
Wo haben Sie studiert und welche Fächer?
Studiert habe ich Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, noch in einem der letzten Diplomjahrgänge. Dazu kamen Kurse in Kriminologie und ein Auslandssemester im Graduate-Programm Human Development and Family Studies an der Penn State University. Parallel war ich ab dem dritten Semester am Lehrstuhl für Methodenlehre und Evaluationsforschung als Tutorin und studentische Hilfskraft tätig. Dabei habe ich unglaublich viel gelernt von dem ich bis heute profitiere.
Welche Veranstaltungen/Aktivitäten möchten Sie in und um Erlangen gerne besuchen?
Da ich in Fürth wohne, hatte ich bereits die Gelegenheit, bei der Langen Nacht der Wissenschaften und auch beim Berg dabei zu sein. Besonders gespannt bin ich jetzt auf die Veranstaltungen, die die Fachschaft Psychologie an der FAU auf die Beine stellt.
Ihr nützlichstes Professor/-innen-Utensil?
Neben einem leistungsstarken PC… Bunte Zettel! Die helfen super beim Ideen generieren und strukturieren.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Als Kind wollte ich Lehrerin werden. Ich habe immer gern allen etwas erklärt. Das Ergebnis aus Wissenschafts- und Lehrinteresse ist nun die Hochschullehre.
Haben Sie ein Vorbild? Wenn ja, hat das Ihre akademische/berufliche Laufbahn beeinflusst?
Es sind ein paar Vorbilder, genauer gesagt alle Professorinnen in der psychologischen Methodenforschung. Noch vor wenigen Jahren gab es in Deutschlang nicht einmal eine Handvoll weiblich besetzter Lehrstühle in diesem Bereich. Umso beeindruckender ist, wie viel Sichtbarkeit, fachliche Exzellenz und gegenseitige Unterstützung diese Kolleginnen aufgebaut haben. Und die Tendenz ist erfreulicherweise steigend.
Haben Sie ein geheimes Talent?
Ich hätte gern Superkräfte, beamen oder super schnell sein wäre zum Beispiel toll. Aber daran arbeite ich noch. Seit ich Mutter bin, habe ich zumindest die Superkraft entwickelt, alle verlorenen Dinge wiederzufinden. Das gilt auch für Schulbrotdosen nach den Ferien.
Was wollten Sie schon immer mal tun?
Im Winter durch den Schnee auf eine einsame Berghütte wandern.




















