Neu an der FAU: Prof. Dr. David Hummel

Prof. Dr. David Hummel, Lehrstuhl für Steuerrecht und Öffentliches Recht (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Die FAU zählt mit über 270 Studiengängen zu den 15 größten und forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Über 6.000 Mitarbeitende und mehr als 39.000 Studierende prägen eine Kultur der Innovation, Vielfalt und Leidenschaft.

Lernen Sie hier unsere neu berufenen Professorinnen und Professoren kennen, die mit frischen Ideen und kreativen Ansätzen die Forschung vorantreiben. Entdecken Sie die Menschen hinter den Forschungsprojekten und erfahren Sie mehr über ihre individuellen Werdegänge, Visionen und Motivationen für die akademische Zukunft.

Prof. Dr. David Hummel – Professur für Steuerrecht und Öffentliches Recht

Vom Gerichtshof der europäischen Union in Luxemburg nach Erlangen – Prof. Dr. David Hummel stellt sich vor.

Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?

Im Steuerrecht ist es das Mehrwertsteuer- und Umsatzsteuerrecht sowie das europäische Steuerrecht, im Öffentlichen Recht vor allem das europäische Beihilferecht.

Warum genau dieses Thema/diese Themen?

Zum einen ist mein erster akademischer Lehrer Prof. Holger Stadie einer der großen Namen im Umsatzsteuerrecht, der mich insoweit tief in dieses Rechtsgebiet hineingeführt hat, und zum anderen habe ich in meiner mehr als neun-jährigen Tätigkeit für den Gerichtshof der europäischen Union (EuGH) in Luxemburg unheimlich viel in den genannten Rechtsgebieten gearbeitet und kann daher meine praktischen Erfahrungen auch in der Forschung nutzen.

Ihre letzte Station vor der FAU?

In akademischer Hinsicht war ich zuletzt an der Universität Hamburg tätig. Danach erhielt ich das Angebot von der deutschen Generalanwältin Prof. Juliane Kokott bei ihr im Kabinett in Luxemburg am EuGH zu arbeiten. Das war eine Entscheidung, die ich – vor allem wegen der äußerst wissenschaftlichen Arbeitsweise von ihr und in ihrem Kabinett – nie bereut habe.

Wo haben Sie studiert und welche Fächer?

Ich habe an der Universität Leipzig an der Juristenfakultät Rechtswissenschaften studiert, dort meine Dissertation im Umsatzsteuerrecht vollendet und mich anschließend am Lehrstuhl des Öffentlichen Rechts habilitiert.

Welche Veranstaltungen/Aktivitäten möchten Sie in und um Erlangen gerne besuchen?

Das ist eine gute Frage – ich schätze, der Christkindlesmarkt ist Pflicht. Außerdem will ich auch einmal dem 1. FC Nürnberg und seinen „Clubberern“ bei einem Heimspiel einen Besuch abstatten. Einer meiner sechs Söhne ist ein großer Fußballfan – allerdings derzeit des RB Leipzig….

Ihr nützlichstes Professor/-innen-Utensil?

Für eine Geisteswissenschaft – mein Kopf….

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Da ich in der ehemaligen DDR geboren und aufgewachsen bin und mein Elternhaus katholisch geprägt war und jede Mitwirkung an dem staatlichen Parteiensystem verweigert hat, zählte unsere Familie eher zu den „Staatsfeinden“. Daher waren für mich solche Berufe wie Rechtsanwalt, Hochschullehrer oder Richter außerhalb jeder Reichweite. Damals wollte ich einen Beruf wie mein Vater ausüben, der als Abteilungsleiter Wirtschaft und Finanzen bei der Caritas gearbeitet hat. Glücklicherweise kam 1989 der Fall der Mauer und mir standen wieder alle Möglichkeiten offen. Ich konnte ganz normal mein Abitur machen. In dieser Zeit hat mich die Rechtsanwalts-Fernsehserie „Liebling Kreuzberg“ mit Manfred Krug schwer beeindruckt. Ich vermute, das war auch ein Grund, warum ich daraufhin Rechtswissenschaft studiert habe.

Haben Sie ein Vorbild? Wenn ja, hat das Ihre akademische/berufliche Laufbahn beeinflusst?

Meine größten Vorbilder sind sicherlich meine Eltern, denen ich eine sehr schöne Kindheit verdanke. In akademischer Hinsicht kann ich sagen, dass ich drei akademische Lehrer habe, von denen ich unheimlich viel gelernt habe und die ich insoweit auch als meine Vorbilder bezeichnen würde. Dies ist zum einen mein Doktorvater Prof. Holger Stadie, der scharfsinnig wie kein anderer das Umsatzsteuerrecht wissenschaftlich bearbeitet; zum anderen ist dies Prof. Marc Desens, der mich sehr stark bei der Habilitation und meinen anschließenden zahlreichen Lehrstuhlvertretungen unterstützt hat und zum dritten, meine derzeitige „Chefin“ Prof. Juliane Kokott, die mir eine ganz neue, internationale Dimension eröffnet hat und mit der ich immer einen ganz offenen und kritischen wissenschaftlichen Diskurs am Gerichtshof führen konnte.

Haben Sie ein geheimes Talent?

Ich kann ziemlich gut Badminton spielen und Jonglieren (fünf Bälle konnte ich mal gleichzeitig in der Luft halten – mittlerweile wohl nur noch vier…) – aber ob ich das als besonderes Talent bezeichnen würde, weiß ich nicht…

Was wollten Sie schon immer mal tun?

Ich will irgendwann einmal mit meiner Frau zusammen einen Wanderreise über mehrere Tage zu Pferd durch die Landschaft unternehmen. Sie hat mit mir zusammen vor circa 8 Jahren angefangen, Reiten zu lernen und mittlerweile geht das bei uns beiden auch ganz passabel. Es gibt nur wenige Dinge, die schöner sind, als auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen.