Geschichte und Erinnerungskultur

Die FAU sieht sich einer akademischen Erinnerungskultur verpflichtet, in der die Verantwortung der Universität für ihr Handeln in Forschung, Lehre und Verwaltung reflektiert ist. In ihren universitätsgeschichtlichen Arbeiten unterzieht sie die institutionalisierte Wissenschaft einer selbstkritischen Standortbestimmung und trägt dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach Transparenz Rechnung.

Universitätsgeschichte

Ein Blick auf 275 Jahre Universitätsgeschichte

Am 4. November 1743, dem zukünftigen „dies academicus“, wurde die Erlanger Universität feierlich eröffnet. Gegründet durch Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth und ab 1769 ausgebaut durch Markgraf Alexander von Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth, ihre beiden Namensgeber, war sie die dritte Universität im fränkischen Raum. Ihre Ortsbezeichnung „Erlangen-Nürnberg“ trägt sie seit 1961 dank der Angliederung der Nürnberger Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Eine ausführliche Darstellung der Geschichte der FAU, die auch Links zu den Gründungsdokumenten sowie Angaben zu Literatur, Quellen und Nachschlagewerken enthält, findet sich im „Historischen Lexikon Bayerns“.

Erinnerungskultur

Forschungsprojekte, Publikationen und Veranstaltungen zum Thema

In unterschiedlichen Publikationen und Veranstaltungen widmet sich die FAU dem Gedenken und Erinnern.

Die FAU und die Stadt Erlangen gedachten im Mai 2023 in einer gemeinsam organisierten Veranstaltungsreihe der nationalsozialistischen Bücherverbrennung von 1933.

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit sich noch medizinische Präparate aus Unrechtskontexten in den Sammlungen der FAU befinden und wie sich der Zugang zu menschlichen Überresten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte.

Das Projekt arbeitet die NS-„Euthanasie“ in Erlangen erstmals umfassend wissenschaftlich auf, indem die nationalsozialistische Gesundheitspolitik im klinischen, kommunalen und regionalen Kontext erfasst wird.

Der Sammelband über die FAU in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus thematisiert die Geschichte von Fakultäten und Personen auf der Grundlage neuer Archivstudien und aktueller Forschungsfragen.

Im Rahmen von 11 Vorträgen wurden beispielhafte Fälle von Erlanger und Nürnberger Namensgebungen aus dem Umfeld der FAU thematisiert und Umgangsmöglichkeiten mit diskussionswürdigen Namen erörtert.

Das Projekt aus dem Bereich der Provenienzforschung thematisiert den Fall des aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung geflohenen Sammlers Georg Dehn, aus dessen Besitz durch die FAU im Jahr 1939 Keramikfragmente für die Antikensammlung angekauft wurden.

Der Audiowalk folgt den Spuren der NS-Medizinverbrechen quer durch die Erlanger Altstadt und soll einen Beitrag dazu leisten, die Erinnerung an die Opfer der NS-Medizinverbrechen in der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt wach zu halten.

Die Verfahren an den einzelnen Fakultäten, die für zahlreiche Alumnae und Alumni der FAU eine Demütigung und eine Erschwernis, wenn nicht sogar das Ende ihrer wissenschaftlichen Karriere bedeutete, wurden in mehreren Projekten eingehend untersucht.