FAU mit zwei Sonderforschungsbereichen erfolgreich

FAU Schloss in Erlangen von oben
Bild: Jonas Baumgärtel

DFG-Förderung für Halbleiter-Entwicklung und Darmkrebs-Forschung

Großer Erfolg für die FAU: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gleich zwei neue Sonderforschungsbereiche – einen in der Halbleiterforschung, den zweiten in der Krebsmedizin.

ChemPrint-Konsortium möchte Herstellung von Halbleitern revolutionieren

Im neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1719 „ChemPrint – Gedruckte Halbleiter der nächsten Generation: Ingenieurskunst auf atomarer Ebene mittels molekularer Oberflächenchemie“ untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FAU, wie die Herstellung und Qualität von Halbleitern unter bestimmten physikalischen und chemischen Voraussetzungen verbessert werden kann. Halbleitermaterialien werden vor allem in Computern, Handys aber auch in Solarzellen verbaut. Sprecher des SFB ist Prof. Dr. Julien Bachmann vom Lehrstuhl Chemistry of Thin Film Materials.

Der Sonderforschungsbereich plant, durch maßgeschneiderte chemische Synthese- sowie Abscheideverfahren druckbare Halbleitermaterialien zu entwickeln. Im Gegensatz zur konventionellen Methode der Abscheidung aus der Gasphase soll die Abscheidung hier aus einer flüssigen Lösung unter milden Bedingungen erfolgen. Auf diese Weise sollen die üblicherweise gut kontrollierbaren chemischen Synthesen auf Oberflächen übertragen werden. Die Beteiligten wollen erforschen, welche Materialien sich für diese neu zu entwickelnden chemischen Verfahren eignen, welche Defekte in den regelmäßigen Strukturen erwartet werden, wie diese minimiert werden können und welche Eigenschaften aus dem Vorhandensein der Defekte folgen oder gar gezielt genutzt werden können.

Bessere Behandlung von Darmkrebs

Das kolorektale Karzinom, auch Darmkrebs genannt, gehört zu den drei häufigsten Krebserkrankungen überhaupt. Und er ist heilbar – wenn er früh erkannt wird und vollständig herausoperiert werden kann. In schwierigeren Fällen gelten lmmuntherapien als Hoffnungsträger, die das körpereigene Abwehrsystem in den Kampf gegen den Tumor einbeziehen. Aussichtsreich sind solche Behandlungen bei noch nicht einmal jedem fünften Darmkrebs. Wie das Potenzial von Immuntherapien trotzdem ausgeschöpft werden kann, untersucht jetzt der neue Sonderforschungsbereich/Transregio (TRR) 417 „Zelluläre Kommunikation im Stroma von kolorektalen Karzinomen: von der Pathophysiologie bis zur klinischen Translation““. In dem TRR arbeiten Wissenschaftler/-innen der FAU mit Expert/-innen der Universitäten Frankfurt (Sprecheruniversität) und Freiburg zusammen.

Das Wechselspiel von Tumorentstehung und Tumormikromilieu, also dem Umfeld, in dem der Tumor entsteht, ist in Bezug auf kolorektale Karzinome noch wenig erforscht. Dies will der SFB/Transregio ändern. Ziel ist es, die zugrunde liegenden zellulären und molekularen Mechanismen dieser Krebsart besser zu verstehen, um die Basis für neuartige Therapieansätze zu schaffen. Denn das Tumormikromilieu ist insbesondere für das individuelle Ansprechen der Patient*innen auf Therapien von großer Bedeutung. Mittelfristig soll aus dem SFB/Transregio ein dauerhaftes Zentrum für Darmkrebsforschung in Deutschland hervorgehen.

Mehr Informationen:

Stabsstelle Presse und Kommunikation
09131/85-70229
presse@fau.de

Prof. Dr. Julien Bachmann
Lehrstuhl für Chemistry of Thin Film Materials
09131/8570551
julien.bachmann@fau.de

Prof. Dr. med. Markus F. Neurath
Lehrstuhl für Innere Medizin I
09131/8535204
markus.neurath@uk-erlangen.de