Qualifiziert für die Weltmeisterschaft

Gruppenfoto von über 10 Menschen alle in grünen Hosen und Westen.
Bei Wettbewerben koordiniert Rebeccas Crew ihre Outfits nach einem bestimmten Thema. (Urheber: Rebecca Luber)

Zwischen Masterarbeit, Redaktionsassistenz und Wettbewerben: FAU-Mitarbeiterin und Studentin Rebecca Luber

Die Spannung steigt: Juroren und Zuschauer blicken von den oberen Rängen einer Halle herab auf die Bühne, die Tanzformation läuft ein, der Moderator ruft „Ready? Begin.“ und endlich ertönt die Musik. Rebecca Luber ist voll in ihrem Element.

Neben ihrem Studium und Job als Redaktionsassistentin der Stabsstelle Presse und Kommunikation zeigt die 27-Jährige seit rund 10 Jahren bei Wettbewerben ihr Talent im Tanzen. Gemeinsam mit ihrer Turnierformation oder solo führt sie verschiedene Hip-Hop-Tänze auf. “Nach einer gelungenen Vorstellung in das Publikum zu sehen, den Applaus zu hören, wenn man merkt, die Vorführung hat den Leuten gefallen, ist das unfassbar schön“, so Rebecca.

Angefangen hat sie mit sieben Jahren im Jazz-Tanz. Als Jugendliche wechselte sie zu Hip-Hop, seitdem hat sie an Meisterschaften teilgenommen, bei Auftritten getanzt und gibt mittlerweile selbst einen Tanzkurs.

Das Tanzen ist für sie ein essenzieller Ausgleich zu Alltag, Uni und Job: Schafft sie es einmal nicht zum Training, drückt das auf ihre Stimmung. Dabei bereichert sie Tanzen durch mehr als nur Bewegung. Einige ihrer Mittänzerinnen und Mittänzer kennt sie schon seit 10 Jahren, sodass mittlerweile eine richtige Gemeinschaft entstanden ist.

Erfolg bei Wettbewerben

Während der Corona-Pandemie wurde Rebecca bewusst, wie sehr ihr all das fehlte. Bis sie und ihre Crew die Show, die sie während der Pandemie probten, aufführen konnten, vergingen zwei Jahre. Der erste Wettbewerb, an dem sie wieder teilnahmen, war die Süddeutsche Meisterschaft 2022. „Wir konnten so gar nicht einschätzen, wie die Show, die wir schon so lange geprobt haben, ankommt und wie die Konkurrenz nach diesen zwei Jahren drauf ist. Als wir dann gewonnen haben, war das komplett surreal.“

Innerhalb einer Turnhalle posieren etwa 20 Personen gemeinsam für ein Bild. Alle lächeln und halten Urkunden in ihren Händen.
So sehen Sieger aus: Rebecca und ihre Crew, nachdem sie die süddeutsche Meisterschaft gewonnen haben. (Bild: Rebecca Luber)

Schon kurz darauf folgten weitere Erfolge. 2023 nahmen Rebecca und ihre Tanzformation an der Deutschen Meisterschaft teil. „Wir haben da erstmals das Finale der Deutschen Meisterschaft erreicht. Das war sowieso schon beeindruckend“, so Rebecca, die mit ihrem Team den 5. Platz geholt hat. „Und dann haben wir auch noch erfahren, dass wir uns für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben. Das mit dem fünften Platz, das war schon fast wieder weg aus dem Kopf, weil man sich gedacht hat, krass, Weltmeisterschaft. Da fahren die besten Teams der Welt hin. Das hat tatsächlich keiner kommen sehen.“

Im Oktober 2023 fand dann die Weltmeisterschaft in der polnischen Stadt Kielce statt. „Es war beeindruckend mit den ganzen internationalen Teams zu tanzen, sich auszutauschen, zu quatschen, zu gucken, was machen die anderen. Und die Finalisten waren von einer anderen Welt.“

Auf den Wettbewerben tanzt Rebecca entweder in einer Formation mit ihrer Turniergruppe oder solo, darunter auch Freestyle. „Der DJ spielt Musik, man weiß zuvor aber nicht, welche. Man steht also auf der Tanzfläche und muss im Moment spontan schauen, wie man das Lied am besten rüberbringt.“

Neben Hip-Hop tanzt Rebecca seit Kurzem auch House und RnB. „Auf diese Musik tanze ich seit letztem Jahr intensiver. Mir gefällt das Neue und die Herausforderung.“

Ein Hobby, viele Vorteile

Rebecca Luber
Rebecca kurz vor ihrem Solo auf dem Deutschlandcup 2024. (Bild: Rebecca Luber)

Ihr Hobby würde Rebecca an alle weiterempfehlen. „Zum einen hat man die körperliche Bewegung, was immer ein Vorteil ist. Daneben findet man in diesen Kursen eine kleine Gemeinschaft durch all die neuen Sachen, die man zusammen lernt und erlebt. Ich finde es schön, wie man so zusammenwächst.“

Auch merkt Rebecca im Alltag, wie sich ihr Gedächtnis durch das Tanzen verbessert hat. „Das kam tatsächlich dadurch, dass ich in kurzer Zeit sehr viele Choreos lernen musste. Das erfordert, sich in kurzer Zeit neue Schritte für einen längeren Zeitraum zu merken – das steigert die Merkfähigkeit, sowie die Fähigkeit, Sachen schneller zu verbinden.“

Rückblickend fällt ihr zusätzlich auf, wie das Tanzen ihr Selbstbewusstsein und ihre Spontaneität förderte. „Als ich angefangen habe in der Tanzschule war ich sehr, sehr schüchtern und habe kaum mit Leuten geredet. Durch das Tanzen bin ich sehr viel selbstbewusster und offener geworden in jeglicher Hinsicht. Sei es im sozialen Bereich, dass ich mehr auf Leute zugehe, mehr den Kontakt suche, oder sei es im professionellen Bereich, dass ich mich traue, Dinge anzusprechen oder Ideen einzubringen.“

Schon oft hat sie im Gespräch gehört, dass Leute mit dem Tanzen anfangen wollen, aber befürchten, zu alt zu sein. Ein Missverständnis, wie Rebecca erklärt. „Die Leute und Tanzlehrer sind wirklich lieb. Es mittlerweile werden auch viel mehr Anfängerkurs für Erwachsene angeboten.“ Perfekt für alle, die sich sorgen, in einem Kurs mit der falschen Altersgruppe zu sein. „Ich finde es immer schön, wenn neue Leute kommen.“ Würde Rebecca also allen das Tanzen weiterempfehlen? „Absolut. Ich kann wirklich nur empfehlen, dass man einfach anfängt, wenn man Lust draufhat.“

Fragen Sie sich, wie ein Auftritt auf einer Weltmeisterschaft aussieht? Hier können Sie Rebecca und Ihrer Crew auf der Hip-Hop-Weltmeisterschaft 2023 zusehen.


Sally Arnhardt, eine junge Frau mit hellbraunen langen Haaren, mit erhobenen Fäusten.
Sally Arnhardt promoviert in Neurowissenschaften und ist leidenschaftliche Boxerin. (Bild: privat)

Harter Kampfsport mit gesundheitlichen Vorteilen

FAU-Promotionsstudentin Sally Arnhardt hat ein ungewöhnliches Hobby: Boxen. Der Kampfsport hat immer noch mit seinem schlechten Ruf zu kämpfen. Zu Unrecht, denn er hat sogar viele gesundheitliche Vorteile zu bieten. mehr