Podiumsdiskussion im Saal 600: Richter internationaler Menschenrechtsgerichte
Datum: 7. Juni 2024Zeit: 19:00 – 21:00Ort: Saal 600, Memorium Nürnberger Prozesse Bärenschanzstraße 72, 90429 Nürnberg
Regionale Menschenrechtsgerichtshöfe spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Durchsetzung der Menschenrechte im innerstaatlichen Raum. Zugleich stehen sie vor anhaltenden Herausforderungen, was zum Beispiel den Vollzug ihrer Urteile durch die Mitgliedstaaten, die Bewältigung von politischem Druck und die menschenrechtliche Bewältigung des Klimawandels angeht.
Auf dem Podium diskutieren aktuelle Trends und Herausforderungen:
- Patricia Wiater (CHREN, FAU Erlangen-Nürnberg)
- Richter Dominic Denis Adjei (Richter am Afrikanischen Gerichtshof für Menschenrechte und Rechte der Völker)
- Richterin Verónica Gómez (Richterin am Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte)
- Richter Tim Eicke (Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte)
- James Thuo Gathii (Loyola University Chicago School of Law), akademischer Experten für internationale Gerichte
Mehr zur CHREN Conference:
8. Juni (Symposium):
Die Menschenrechtspraxis befindet sich an einem Scheideweg, wenn es um den Umgang mit nicht-menschlichen Subjekten geht. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gewährt Unternehmen Menschenrechtsschutz, während der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte darauf hinweist, dass Bestandteile der Natur (z. B. Wälder, Flüsse und Ozeane) im Einklang mit dem Konzept der "Rechte der Natur" als Schutzobjekte anerkannt werden. Das afrikanische System nimmt eine Zwischenstellung ein. Die Tatsache, dass der Schutz der Menschenrechte teilweise bereits für nicht-menschliche Subjekte offen steht, führt zu einer "Kohärenzforderung" für die Einbeziehung anderer, wie Tiere und KI. Die nicht-menschlichen Subjekte, mit denen sich das Symposium befasst, stehen alle im Zusammenhang mit globalen Governance-Herausforderungen, nämlich den planetarischen Umweltkrisen, der Globalisierung der Produktionsnetzwerke und der Digitalisierung.
Das Symposium wird sich mit den verschiedenen regionalen Menschenrechtsansätzen befassen und die Möglichkeiten und Risiken der Bewältigung dieser globalen Herausforderungen durch die Gewährung von Menschenrechtsschutz für nichtmenschliche Wesen kritisch analysieren. Mitglieder der drei regionalen Menschenrechtsgerichtshöhe, Richter Dennis Dominic Adjei (Afrikanischer Gerichtshof für Menschenrechte und Rechte der Völker), Richterin Verónica Gómez (Interamerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte) und Richter Tim Eicke (Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte), werden an dem Symposium teilnehmen und nach den Vorträgen mit den Referierenden diskutieren.
9. Juni (Human Rights Talks):
Der Einsatz von KI stellt sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung für den Schutz der Menschenrechte dar. Ihre Fähigkeit, riesige Datenmengen zu analysieren, kann Ermittlungen beschleunigen, der Einsatz von Large Language Model kann beim Abfassen juristischer Texte unterstützen. Zugleich bestehen gravierende Bedenken hinsichtlich möglicher Voreingenommenheit, Diskriminierungspotenzial und Transparenzproblemen, die mit dem gerichtlichen Einsatz von KI einhergehen.
In interaktiven Sitzungen werden die FAU-Studierende die Chancen und Herausforderungen eines Einsatzes von KI im Kontext des gerichtlichen Menschenrechtsschutzes erörtern und mit Mitgliedern der drei regionalen Menschenrechtsgerichtshöfe diskutieren: Richter Dennis Dominic Adjei und Kanzler Robert Eno (Afrikanischer Gerichtshof für Menschenrechte und Rechte der Völker), Richterin Verónica Gómez (Interamerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte) und Richter Tim Eicke (Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte).
Details
Saal 600, Memorium Nürnberger Prozesse Bärenschanzstraße 72, 90429 Nürnberg