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Pathologische Sammlung

Pathologische Präparate zeigen das Typische eines Krankheitsbefundes oder im Gegenteil eine seltene Ausprägung davon. Präparate krankhaft veränderter Organe gehörten in Erlangen ursprünglich zum Bestand der Anatomischen Sammlung. So gesehen beginnt die Geschichte der Sammlung mit der Gründung der Universität 1743, da bereits wenige Wochen nach deren Eröffnung der erste Leichnam seziert und zur Anfertigung von Präparaten genutzt wurde. Um 1850 wurden die pathologischen Präparate ausgesondert und zu einer eigenständigen Sammlung zusammengeführt. Der dazugehörige Lehrstuhl für »Pathologische Anatomie« wurde 1862 eingerichtet.
Seit den 1960er Jahren verlor die bis dahin stetig wachsende Sammlung aufgrund moderner Methoden ihre Bedeutung als Anschauungsmaterial für Lehre und Forschung und erlitt erhebliche Verluste. Erst in den letzten Jahren wurde sie gewissermaßen wiederentdeckt. Heute verfügt die Pathologische Sammlung noch über etwa 1.200 Feuchtpräparate, deren überwiegende Zahl über 100 Jahre alt sind – ein Archiv des kranken Körpers. Die gefährdetsten Stücke der Sammlung konnten bereits restauriert werden. Aktuell wird sie wissenschaftlich katalogisiert, um sie sowohl für historische Fragestellungen als auch wieder für medizinische Lehrzwecke nutzbar zu machen.
Anschrift
Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie uns Pathologische Anatomie
Krankenhausstraße 8 – 10
91054 Erlangen
Kontakt
Prof. Dr. Arndt Hartmann
arndt.hartmann@uk-erlangen.de
09131/85-22286
Für wissenschaftliche Zwecke nach Absprache zugänglich.
Schulgeschichtliche Sammlung / Schulmuseum

Die Schulgeschichtliche Sammlung entstand Mitte der 1970er Jahre auf Initiative des Pädagogikprofessors Max Liedtke. Heute hat sich die Sammlung mit rund 180.000 Objekten als eine der größten ihrer Art in Deutschland etabliert. Nahezu alles, was mit der Geschichte der Schule zu tun hat, findet sich hier: Schulhefte, Zeugnisse, Schreibgeräte, Schulmöbel, Fotografien und Drucke, Lernmaterialien, Wandtafeln, selbst Übungshandgranaten aus dem Wehrsport-Unterricht. Auch mehrere tausend Spickzettel und Schülerbriefchen gehören dazu. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Schulgeschichte des mittelfränkischen Raums in den letzten 300 Jahren. Entsprechend der Zielsetzung ihres Gründers dient sie bis heute der bildungshistorischen Forschung, der universitären Lehre und der Arbeit mit Schulen.
Aus den Beständen der Sammlung wurde 1985 das »Schulmuseum Nürnberg« eingerichtet, das seit 1998 als Kooperation zwischen der Universität und den »museen der stadt nürnberg« im Museum für Industriekultur untergebracht ist. Die Dauerausstellung zeigt eine Auswahl der interessantesten Objekte der Sammlung und wird regelmäßig durch Sonderausstellungen ergänzt.
Die Materialiensammlung wird von der Leitung des Schulmuseums betreut, die rund 40.000 Schulbücher von der Universitätsbibliothek.
Anschrift
Regensburger Straße 160
90478 Nürnberg
Kontakt
Dr. Mathias Rösch
schulmuseum@fau.de
0911/53-02574
Teile der Sammlung sind im Schulmuseum Nürnberg zu sehen.
Antikensammlung der FAU

Das Institut für Klassische Archäologie besitzt sowohl eine Sammlung von Gipsabgüssen als auch eine größere Zahl antiker Originale. 1853 ins Leben gerufen, ist diese Sammlung heute Bayerns drittgrößtes Museum der Klassischen Antike. Sie war Ausgangspunkt für das Fach der Klassischen Archäologie in Erlangen, das erst ein Vierteljahrhundert nach Gründung der Sammlung seinen Betrieb aufnahm.
Am Anfang standen gerade einmal 15 Abgüsse nach klassischen Bildwerken der griechischen und römischen Antike. Deren Funktion wurde in der Eröffnungsrede am 9. Dezember 1857 beschrieben als „Gewinn, welchen das unmittelbare Anschauen von solchen [Gipsabgüssen] für Bildung und Veredelung der akademischen Jugend verspricht“. Heute sind sie nach wie vor Lehrmittel und Gegenstand von Forschung, weshalb dieser älteste Sammlungsbestand noch immer vermehrt wird.
Neben zwei in jüngerer Zeit in der Sammlung gebauten und ausgestellten Modellen, die unterschiedliche Bauphasen des Forum Romanum (eine der bedeutendsten Platzanlagen der Antike) rekonstruieren, beherbergt die Antikensammlung in ihrem Archiv bedeutende Schätze wie etwa den wissenschaftlichen Nachlass des Archäologen, Sammlers und Händlers Paul Arndt und über 20.000 Aufnahmen aus der Frühzeit der Photographie, die viele antike Überreste in einem Zustand festgehalten zeigen, der heute unwiederbringlich verloren ist.

Mit dem Jahre 1904 und mit Heinrich Bulle auf dem Lehrstuhl für Klassische Archäologie wurden die ersten antiken Originale in den Bestand der Antikensammlung aufgenommen. Der bereits bestehenden Gipsabgussgalerie wurde damit ein neuer Sammlungsbereich zur Seite gestellt. Heute sind Gipse und Originale unter dem gemeinsamen Dach der „Antikensammlung Erlangen“ als Museum mit regelmäßigen Öffnungszeiten zu besichtigen. In der Originalsammlung sind in der Hauptsache Stücke der griechischen Antike von mykenischer Zeit an zu sehen, besonders bemalte Keramik aus der Zeit des sechsten und des fünften Jahrhunderts vor Christus. Einige dieser Werke sind weltweit einzigartig und tragen Stadt wie Universität im Namen, wie etwa der „Erlanger Dreifuß“, der „Erlanger Becher“ oder die „Schale des Malers von Erlangen J 230“.
Daneben besitzt die Abteilung antiker Originalwerke eine beachtliche Sammlung antiker Gemmen, also Schmucksteinen mit figürlicher Darstellung, sowie eine Sammlung antiker Münzen. Während der Bestand an Originalen als im wesentlichen abgeschlossen zu betrachten ist, werden jedoch im wissenschaftlichen Umgang mit diesen Werken laufend neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse gewonnen, die in Sonderausstellungen auch einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Informationen etwa zu den aktuellen Öffnungszeiten erhalten Sie auf der Webseite der Sammlung.
Anschrift
Institut für Klassische Archäologie
Kochstraße 4 [Eingänge im Souterrain]
91054 Erlangen
Kontakt
Astronomische Sammlung

Die Astronomische Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg befindet sich in der nach ihrem Stifter benannten Dr. Karl Remeis-Sternwarte in Bamberg.
Der Bamberger Jurist Dr. Karl Remeis vermachte sein großes Vermögen der Stadt Bamberg mit der Auflage, eine Sternwarte zu gründen. Die 1889 eröffnete Sternwarte war ursprünglich eine eigenständige Stiftung, 1962 fand sie Aufnahme in das heutige Department für Physik der Universität Erlangen-Nürnberg. Die bei Gründung der Sternwarte erworbenen Instrumente, etwa Teleskope oder Messapparaturen, sowie die umfangreiche Bibliothek sind fast vollständig erhalten. Sie bieten einen guten Überblick über den Stand der astronomischen Beobachtungstechniken im ausgehenden 19. Jahrhundert und sind bedeutende Zeugnisse der Geschichte der Astronomie.
Neben den astronomischen Geräten besitzt das Astronomische Institut eine umfangreiche Sammlung von über 40.000 Himmelsaufnahmen, die ältesten mehr als 100 Jahre alt. Die eine Hälfte wurde zwischen 1911 und 1962 in Bamberg, die andere zwischen 1962 und 1974 an der Außenstation der Sternwarte in Südafrika aufgenommen. Diese Glasplattensammlung ist weltweit die einzige, die Veränderungen am Südhimmel in den 1960er Jahren dokumentiert und deshalb noch immer von großem wissenschaftlichen
Interesse.
Anschrift
Astronomisches Institut
Dr. Karl-Remeis-Sternwarte
Sternwartstraße 7
96049 Bamberg
Kontakt
Prof. Dr. Ulrich Heber
ulrich.heber@sternwarte.uni-erlangen.de
0951/95-22214
Führungen auf Anfrage.
Botanischer Garten und Aromagarten

Der Botanische Garten und der Aromagarten beherbergen die einzigen Lebendsammlungen der Universität.
Der Botanische Garten der Universität lag zunächst vor dem Nürnberger Tor. Ab 1826 wurde er an seinen heutigen Standort am Nordrand des Schlossgartens verlegt. Hier werden heimische und fremdländische Pflanzen nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten kultiviert. Etwa 7.000 verschiedene Gewächse aus unterschiedlichen Regionen, von der arktischen Tundra bis zum tropischen Regenwald, lassen sich dort finden. Im 1981 eröffneten Aromagarten an der Schwabach liegt der Schwerpunkt auf Pflanzen mit aromatischen Inhaltsstoffen.
Ziel des Botanischen Gartens ist es, zur Erforschung und zum Erhalt der Pflanzenvielfalt beizutragen. Dazu unterstützt der Garten mit seinen Sammlungen in vielfältiger Weise Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte im Fachbereich Biologie, aber auch in anderen Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Behörden und Naturschutzorganisationen. Nicht zuletzt dient er dazu, einer breiten Öffentlichkeit Einblick in die Naturzusammenhänge und die wissenschaftliche Arbeit der Universität zu
ermöglichen.
Webseite des Botanischen Gartens
Aromagarten
Anschrift
Palmsanlage
91054 Erlangen
Botanischer Garten
Anschrift
Loschgestraße 1
91054 Erlangen
Kontakt
Claus Heuvemann
botanischer-garten@fau.de
09131/85-22969
Öffnungszeiten
- Aromagarten: April bis Oktober 7 – 18 Uhr (November bis März geschlossen)
- Freilandgarten: September bis Mai 8 – 16 Uhr; Juni bis August 8 bis 17 Uhr 30
- Gewächshäuser: Dienstag bis Sonntag und Feiertage 9:30 bis 15:30 Uhr
Führungen auf Anfrage.
Ethnographische Sammlung

Die Sammlung für Ethnographie (Völkerkunde) gehört zum Institut für Geographie. Die rund 600 Objekte wurden 1996 als Dauerleihgabe an das Staatliche Museum für Völkerkunde in München übergeben. Dort werden sie seitdem sachgerecht aufbewahrt, wissenschaftlich bearbeitet und, wo nötig, professionell restauriert. Einige von ihnen waren bereits in Ausstellungen zu sehen. Die Ethnographische Sammlung wurde im Wesentlichen von drei Forschern auf ihren Reisen durch Afrika und Asien zusammengetragen: Der promovierte Zoologe Eduard Pechuël-Loesche begleitete Expeditionen in das Kongo-Gebiet, bevor er 1895 erster Professor für Geographie an der Universität Erlangen wurde; sein Nachfolger Wilhelm Volz bereiste um 1900 den Malaiischen Archipel, und der Erlanger Zoologe und Privatgelehrte Ernst Friedrich Will hielt sich in Brasilien und Borneo auf.
Am besten belegt sind jene Objekte, die Will 1892/93 im Auftrag des Erlanger Zoologieprofessors Emil Selenka von seiner Borneo-Reise mitbrachte. Durch die umfänglichen von Will angefertigten Tagebuchaufzeichnungen und Fotografien ist dieser Teil der Sammlung sehr gut dokumentiert und dadurch wissenschaftlich besonders wertvoll.
Anschrift
Museum Fünf Kontinente München
Maximilianstraße 42
80538 München
Kontakt
Anne Hartig Ph.D.
089 – 210 136139
Botanische Sammlungen

Zu den Botanischen Sammlungen zählen neben den Lebendsammlungen auch die Forschungssammlung des »Herbarium Erlangense« sowie die historische Lehrsammlung des »Museum Botanicum Erlangense«. In einem Herbar werden getrocknete Pflanzen auf Papierbögen befestigt und mit einem Etikett zu Fundort, Datum und Sammler versehen. Herbarbelege sind eine unverzichtbare Grundlage
für die Pflanzensystematik und die Beurteilung der Artenvielfalt. Mit ihnen lassen sich nutzungs- oder klimabedingte Arealveränderungen über Jahrhunderte hinweg verfolgen. Das »Herbarium Erlangense« wurde 1825 von Wilhelm D. J. Koch begründet. Mit seinen ca. 170.000 Belegen aus aller Welt gehört es zu den großen Herbarien in Deutschland. Es nimmt am internationalen Tausch- und Leihverkehr für Herbarien teil und wird derzeit digitalisiert. Die Sammlung des »Museum Botanicum Erlangense« wurde erstmals 1851 von Adalbert Schnizlein erwähnt und in der botanischen Lehre eingesetzt. Da mit ihr alle Aspekte pflanzlichen Lebens vermittelt werden sollten, ist das historische Sammlungsmaterial sehr vielfältig. Die zahlreichen Feucht- und Trockenpräparate, Samen, Früchte, Fasern, Stammquerschnitte, paläobotanischen Fundstücke, historischen Tafeln und Lehrmodelle werden häufig in Ausstellungen eingesetzt.
Herbarium Erlangense
Anschrift
Herbarium Erlangense
Staudtstraße 5
91058 Erlangen
Kontakt
Prof. Dr. Werner Nezadal / Almut Uhl
herbarium@biologie.uni-erlangen.de
09131/85-28032
Führungen auf Anfrage.
Museum Botanicum Erlangense
Anschrift
Botanischer Garten
Loschgestraße 1
91054 Erlangen
Kontakt
Katrin Simon / Dr. Walter Welß
botanischer-garten@fau.de
09131/85-22956
Webseite des Botanischen Gartens
Führungen auf Anfrage.
Informatik-Sammlung

Im Zentrum der Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) steht eine Vielzahl von Objekten, die die rasante Entwicklung der Informatik, von der Zuse Z 23 und dem ersten elektronischen Tischrechner bis zum Parallelrechner und zu modernen Mikroprozessoren, nachzeichnen. Ihr besonderer Schwerpunkt liegt auf der regionalen Entwicklung der Computertechnik. Daneben verfügt die Sammlung über Originale und Nachbildungen von historischen Rechenmaschinen und mathematischen Instrumenten, wie etwa den Nachbau eines römischen Handabakus oder einen Arithmometer von 1868.
Seit 1997 ist die Sammlung eine gemeinsame Einrichtung des Regionalen Rechenzentrums Erlangen (RRZE) und des Instituts für Informatik. Sie geht zurück auf das Informatikarchiv von Professor Wolfgang Händler, des »Vaters der Erlanger Informatik«, der Dokumente und Bauteile der Rechentechnik gesammelt hat, sowie auf das von Dr. Franz Wolf, dem ehemaligen Technischen Direktor des Rechenzentrums, einige Jahre später begründete Rechnermuseum.
Sammlung und Ausstellung werden derzeit überarbeitet und nach museologischen Standards inventarisiert. Ihre Einbindung in die Lehre ist geplant. Für Interessierte empfiehlt sich die Teilnahme an einer Führung oder der virtuelle Besuch unter www.iser.fau.de.
Anschrift
Institut für Informatik und Regionales Rechenzentrum
Martensstraße 1
91058 Erlangen
Kontakt
Guido Nockemann
guido.nockemann@fau.de oder iser@rrze.uni-erlangen.de
09131/85-27006
Führungen auf Anfrage.
Videovortrag zur ISER-Sammlung:
Pharmakognostische Sammlung

Der Erlanger Hofapotheker und Pharmaziedozent Ernst Wilhelm Martius gründete 1818 die später nach ihm benannte »Martius-Pharmakognosie-Sammlung« als Lehrsammlung für die Ausbildung angehender Apotheker.
In den darauf folgenden Jahrzehnten baute sein Sohn Theodor Wilhelm Christian die Sammlung zu einer der umfangreichsten in ganz Europa aus. Dessen älterer Bruder, der berühmte Botaniker und Brasilienforscher Carl Martius, steuerte dazu Drogen aus Südamerika bei. Als die Universität die Sammlung 1862 erwarb, wurde sie zu einem wichtigen Impuls für die 1865 erfolgte Gründung eines eigenen Pharmazeutischen Instituts.
Heute sind noch etwa 2.400 Objekte der Martius-Sammlung erhalten, die meisten davon in ihren originalen Behältnissen und in gutem Zustand. Sie zeigen einen nahezu vollständigen Querschnitt der pflanzlichen, tierischen und mineralischen Rohstoffe, die im 18. und 19. Jahrhundert zur Herstellung von Medikamenten verwendet wurden. Der Großteil der Objekte stammt aus tropischen Gebieten und wurde von Martius durch Ankauf oder Tausch erworben. Aber auch fast alle Heilpflanzen Europas sind in Form von Wurzeln, Früchten oder Blättern vorhanden.
Die Sammlung ist vollständig erfasst und steht für Forschungszwecke zur Verfügung.
Anschrift
Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie
Schuhstraße 19
91052 Erlangen
Kontakt
Prof. Dr. Peter Gmeiner
peter.gmeiner@fau.de
09131/85-24116
Führungen auf Anfrage.