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Die FAU Community

In unserem FAU Community-Portal vernetzen sich alle Mitglieder der FAU-Familie. Ganz gleich, welcher Fachrichtung oder welchem Arbeitsbereich Sie angehören – Alumni, Forschende, Studierende, Beschäftigte und Freunde der FAU können hier in den Austausch treten und von den zahlreichen Benefits der FAU Community profitieren.
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Eventrückblick
Unsere Eventkonzepte entwickeln wir ständig weiter und greifen dabei Ideen und Wünsche bestmöglich auf – natürlich vor allem aus den Reihen unserer Alumni. Um Raum für Neues zu schaffen, verzichten wir dabei zum Teil auf einige unserer früheren Formate. Hier finden Sie eine Reihe von Events, die aktuell nicht mehr oder nun in anderer Form stattfinden. Die schönen Bilder und Erinnerungen möchten wir weiterhin mit Ihnen teilen.
FAU Alumni Day

In diesem Jahr fand am 25. Juni erstmals unser FAU Alumni Day statt – ein ganz besonderer Tag für die FAU Community! Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns persönlich sehen und austauschen konnten. Eine starke Gemeinschaft, auf die unsere Alma Mater Friderico Alexandrina sehr stolz ist 🙂 Schon heute sind wir gespannt auf den nächsten FAU Alumni Day! Wer keine Events verpassen möchte, meldet sich am besten kostenfrei im Portal FAU Community an – dort gibt es alle aktuellen Infos und Termine rund um die FAU.
Eindrücke vom FAU Alumni Day 2022
Sie haben am Alumni Day 2022 teilgenommen? Weitere Bilder der Veranstaltung finden Sie im Portal FAU Community, in der Gruppe „FAU Alumni Day“.
Das war der FAU Alumni Day 2022
Prof. Dr. Joachim Hornegger begrüßte die Teilnehmenden persönlich zum Alumni Day, der in diesem Jahr am Südcampus in Erlangen stattfand.
Am Vormittag gab es inspirierende Vorträge und Interviews mit beeindruckenden Alumni-Persönlichkeiten, etwa Christine Bruchmann, geschäftsführende Gesellschafterin der Fürst Gruppe, oder Martin Aufmuth, Erfinder des vielfach ausgezeichneten Projektes EinDollarBrille. Nina Bundels, Moderatorin und FAU-Alumna, führte durch das Vormittagsprogramm in Erlangen. Am Nachmittag besuchten die Alumni ihre Fakultät in Erlangen oder Nürnberg und nahmen an besonderen Führungen teil. Den Tag ließ unsere FAU Community dann am Abend entweder auf dem Schlossgartenfest der FAU, auf dem Entla´s Keller am Erlanger Burgberg oder beim Get-together des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) in Nürnberg ausklingen.
Alumni-Persönlichkeiten


Bearbeitung: Christian Harnoth, zur.gestaltung
An unserer FAU haben beeindruckende Persönlichkeiten studiert, geforscht und gelehrt. Diese haben sich als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Namen gemacht, wichtige Ämter übernommen, eine besondere Laufbahn eingeschlagen, Unternehmen gegründet oder auf anderem Wege Erfolg erlangt. In unseren Alumni-Interviews erfahren Sie mehr über einige dieser Persönlichkeiten.
Klicken Sie auf ein Bild, um zum Interview zu gelangen. Weitere Alumni-Interviews finden Sie über die Navigationspunkte in der Rubrik Alumni-Persönlichkeiten.
Alumni-Portraits
Die Alumni der FAU und ihre Geschichten sind so vielfältig wie ihre Alma Mater.
Ob ehrenamtliches Engagement, die Gründung des eigenen Unternehmens oder besondere Auszeichnungen – die Berichte unserer Alumni nehmen Sie mit hinter die Kulissen und erlauben einen kurzen Einblick in die facettenreichen Leben der FAU-Alumni.
Der Shortcode darf nur auf Seiten verwendet werden.
Hermann Bruno Otto Blumenau

Dr. Hermann Bruno Otto Blumenau (1819-1899) studierte ab September 1844 an der Universität Erlangen. 1846 beendete er das Studium mit der Dissertation „Die Alkaloide und die ihnen stammverwandten Salzbasen in ihren Gesamtverhältnissen und Beziehungen“. Während der Studienzeit wurde er u.a. von Carl Friedrich Philipp von Martius betreut und gefördert.
Nach dem Studium unterstützte er Blumenaus Lebensplan, deutschen Auswanderern in Brasilien eine neue Heimat und Lebensgrundlage zu schaffen.
1850 gründete Blumenau mit siebzehn deutschen Einwanderern in eigener Hände Arbeit und ohne Sklaven jene Siedlung am Großen Fluss Itajaí, die später seinen Namen tragen sollte: Blumenau im Bundesstaat Santa Catarina, Südbrasilien. Heute ist diese Stadt mit rund 360 000 Einwohnern die bekannteste deutscher Herkunft in Brasilien, genießt als Messe- Medien- und Wirtschaftszentrum hohes Ansehen und zieht zahlreiche Touristen an, die das ‘bayerische‘ Oktoberfest in Blumenau besuchen und deutsche Fachwerkhäuser bestaunen.
Im Jahr 2019 wurde in Blumenau SC der 200. Geburtstag des Stadtgründers unter hoher medialer Aufmerksamkeit gefeiert.
Bildnachweis: Privatarchiv J. Blumenau-Niesel
Prof. Dr. Elisabeth Bronfen

Elisabeth Bronfen ist Lehrstuhlinhaberin für English and American Studies an der Universität Zürich und seit 2007 Global Distinguished Professor an der New York University. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt in der anglo-amerikanischen Literatur und visuellen Kultur des 19. bis 21. Jahrhunderts, der Intermedialität und den Gender Studies. Zu ihren neusten Publikationen gehören: Madmen, Death and the American Dream (Diaphanes 2015), Hollywood und das Projekt America. Essays zum Kulturellen Imaginären einer Nation (Transkript 2018), Crossmappings. On Visual Culture (I.B. Taurus/ Bloomsbury 2018), und Obsessed. The Cultural Critic’s Life In the Kitchen (Rutgers University Press). Sie hat zahlreiche Gastprofessuren in den USA, Australien, Portugal, Frankreich, Italien und Dänemark wahrgenommen. Seit 2011 ist sie Mitglied der Academia Europaea. Im Jahr 2017 erhielt sie die Martin Warnke-Medaille der Aby Warburg Stiftung.
Am 4. November 2019 wurde Frau Prof. Dr. Bronfen im Rahmen des Dies academicus offiziell zur FAU-Botschafterin ernannt.
Das Besondere der FAU für mich ist die Offenheit für Internationalisierung. Zugleich aber beeindruckt mich auch im Bereich der Kultur- und Medienwissenschaften eine starkes Interesse an Theoriebildung, als gemeinsame Sprache über disziplinäre Grenzen hinweg.
Frau Prof. Dr. Bronfen, Sie sind zur FAU-Botschafterin ernannt worden. Was wird Ihre Hauptaufgabe als Botschafterin sein?
Meine Hauptaufgabe wird die Weiterführung und Intensivierung der bestehenden Zusammenarbeit im Bereich Kultur- und Medienwissenschaften sein.
Was ist für Sie das Besondere an der FAU?
Das Besondere der FAU für mich ist die Offenheit für Internationalisierung. Zugleich aber beeindruckt mich auch im Bereich der Kultur- und Medienwissenschaften eine starkes Interesse an Theoriebildung, als gemeinsame Sprache über disziplinäre Grenzen hinweg.
Ihr Fachgebiet ist die Anglistik. Welche wissenschaftliche Erkenntnis oder Entdeckung in Ihrer Karriere hat Sie bislang am meisten überrascht oder fasziniert?
Da muss ich auf meine Habilitationsschrift “Over Her Dead Body. Death, Femininity and the Aesthetic“ zurückverweisen, nicht zuletzt, weil es selbst nach 25 Jahren noch immer wichtig ist danach zu fragen, warum die schöne weibliche Leiche in der Literatur, der visuellen Kunst und der Kulturtheorie ihre Faszination nicht verloren hat. Überrascht hat mich damals bereits wie hartnäckig sich die Verknüpfung von Tod und Weiblichkeit in unserem kulturellen Imaginären festgesetzt hat, aber auch wie viele philosophische, psychologische und kulturpolitische Fragen sich daran über die Jahrhunderte – und eben auch heute noch immer – verhandeln lassen.
Ihr wissenschaftlicher Werdegang als Anglistin ist beeindruckend und das – wie einige hervorheben würden – als Frau und Geisteswissenschaftlerin. Haben es Frauen in der Wissenschaft immer noch schwer?
Sicherlich ist in den letzten Jahrzehnten sehr viel dafür getan worden, um es Frauen zu erleichtern in der Wissenschaft tätig zu sein. Es gibt generell eine wesentlich größere Achtsamkeit für diese Problematik, sowie auch Förderungsprogramme, um die Anzahl an Frauen in Forschungseinrichtungen zu erhöhen. Als ich Anfang der 1990er Jahre meinen Ruf an die Universität Zürich bekam, war ich die einzige Frau unter 40 Forschenden in der Philosophischen Fakultät. Das hat sich mittlerweile geändert. Dennoch bleibt die Frage, wie der anspruchsvolle Beruf der Wissenschaftlerin mit dem der Familienverpflichtungen zu vereinbaren ist. Für viele junge Frauen bleibt deshalb ein Vorbehalt, eine Karriere in der Wissenschaft einzuschlagen. Zugleich muss ich rückblickend auch feststellen: Alteingesessene Strukturen lassen sich nur sehr langsam wirklich verändern. Es gibt weiterhin Hürden. Es gilt weiterhin Strategien zu entwickeln, wahrgenommen zu werden, Anerkennung für die spezifische Art zu bekommen, wie Frauen in der Wissenschaft tätig sein können.
Der Sinn und Zweck geisteswissenschaftlicher Forschung wird immer wieder angezweifelt. In Ungarn beispielsweise wurde dem Studiengang „Gender Studies“ die Zulassung entzogen. Was entgegnen Sie diesen Zweiflern?
Geisteswissenschaft heißt für mich, sich mit unserer Kulturgeschichte auseinanderzusetzen, mit literarischen, philosophischen und künstlerischen Werken, die uns nicht nur verstehen lassen, wie wir zu dem geworden sind, was wir sind. In ihnen lassen sich auch Antworten finden für die Probleme die sich unserer Kultur stellen. Geisteswissenschaft heißt aber auch, ein analytisches Denken pflegen, jenseits von ökonomischem Gewinndenken.
Dennoch bleibt die Frage, wie der anspruchsvolle Beruf der Wissenschaftlerin mit dem der Familienverpflichtungen zu vereinbaren ist.
Sie haben kürzlich ein Kochbuch veröffentlicht. Wie kam es dazu und was haben Kochen und Forschen vielleicht gemeinsam?
Ein Kochbuch wollte ich schon sehr lange schreiben, teilweise um Leute davon zu überzeugen, dem fast food und dem convenience food den Rücken zuzuwenden und wieder in die eigene Küche zurückzukehren; diese als einen Ort des Experimentierens aber auch der kulinarischen Erbschaft zu entdecken. Es ist aber auch, wie der Titel „Besessen. Meine Kochmemoiren“ deutlich macht, ein Stück dessen, was jetzt als „life writing“ verstanden wird. Mit Forschung hat es zu tun, weil ich das Schreiben dieses Buches zum Anlass nahm, um mich in meine eigene Kochbuchsammlung zu vertiefen, auf der Suche nach Kochprinzipien aber auch der Geschichte des Kochens und des Fastens. Zugleich aber war es auch eine Erforschung dessen, wie für mich Kochen ein Stück ganz persönlicher Familiengeschichte ist.
Wollten Sie schon immer Wissenschaftlerin werden? Was wären Sie sonst geworden?
Nein, angefangen habe ich als Schauspielerin und wollte eigentlich Dichterin werden. Dann hat mich die Liebe für Literatur und die philosophischen Fragen, welche diese aufwirft, gepackt und ich entdeckte den Reiz des analytischen Denkens und Schreibens. Zugleich hatte ich mir in den Jahren, als ich an meiner Habilitationsschrift arbeitete, immer ein Zeitlimit gesetzt. Hätte ich meine Professur nicht innerhalb meiner Anstellung als Postdoc bekommen, hätte ich mich an einer amerikanische Law School beworben.
Haben Sie einen Rat insbesondere für Frauen, die in der Wissenschaft Karriere machen möchten?
Hartnäckig an der eigenen Forschung zu arbeiten, sich von etwaigen Vorurteilen gegenüber Frauen in ihrer Disziplin nicht einschüchtern zu lassen. Und zugleich die Erwartungen, die das Universitätssystem an sie stellt, besonnen zu analysieren und einen Weg finden, diese einzuhalten. Begeistert und zielstrebig die eigenen Projekte zu verfolgen und zugleich den Humor nicht zu verlieren. Das hilft bei Niederlagen, auf die man sich immer einstellen sollte, enorm.
Vielen Dank für das Interview, Frau Prof. Dr. Bronfen.
Prof. John Bessant

Ursprünglich Chemieingenieur mit einem Doktor für seine Arbeit über Innovation innerhalb der Chemieindustrie, ist Prof. John Bessant seit über 30 Jahren in der Forschung, Lehre und Beratung im Technologie- und Innovationsmanagement tätig. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Innovation und Entrepreneurship an der University of Exeter in Großbritannien und ist zudem außerordentlicher Professor an der Universität Stavanger, Norwegen. 2003 wurde er zum Mitglied des Advanced Institute for Management Research ernannt sowie zum Fellow der British Academy of Management gewählt. 2001 und 2008 war er im Business and Management Panel der Research Assessment Exercises (RAE) tätig. Bis 2008 wurde mit den RAEs circa alle fünf Jahre im Namen der fünf britischen Finanzierungsgremien für das Hochschulwesen die Qualität der an britischen Universitäten erbrachten Forschung evaluiert.
Nach einer kurzen Zeit in der Industrie machte Prof. Bessant die Forschung zu seinem Beruf und lehrte auf dem Gebiet des Technologie- und Innovationsmanagements am Forschungsbereich für Technikpolitik der University of Aston in Birmingham, am Forschungsbereich für Wissenschaftspolitik der University of Sussex sowie an der University of Brighton, wo er das Centre for Research in Innovation Management (Zentrum für Forschung zu Innovationsmanagement), kurz CENTRIM, leitete. Sein Forschungsinteresse gilt dem Management von diskontinuierlicher Innovation, Strategien zur Entwicklung von High Involvement-Innovation und die Verwendung von Lernnetzwerken, um die Verbreitung von Innovationen zu ermöglichen. Er ist Autor von 25 Büchern und zahlreichen Artikeln zu diesen Themen und hat auf der ganzen Welt gelehrt und beraten. Zu seinen neuesten Büchern zählen „Managing innovation“ (mittlerweile in der sechsten Auflage erschienen) und „Creativity and innovation management“.
Prof. Bessant beriet außerdem mehrere Regierungen und internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Weltbank oder den OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).
Mit der Ernennung zum FAU-Ambassador 2018 würdigt die FAU einen der renommiertesten Experten auf dem Gebiet der Innovationsforschung, der mit seinem transnationalen Netzwerk die Internationalisierung und Profilierung des Wissenschaftsstandorts Erlangen entscheidend befördern kann.
Hervorragende Studierende anziehen, weltklasse Forscherinnen und Forscher an die FAU holen, ein breiteres Bewusstsein und Verständnis für das, was die FAU zu bieten hat, zu schaffen – es gibt so viel zu tun, aber die FAU ist eine wunderbare Institution, die ich repräsentieren darf!
Prof. Bessant, was ist Ihr Hauptziel als FAU-Ambassador?
Ich hoffe, die internationale Wahrnehmung der FAU als eine der bedeutendsten Volluniversitäten in Europa zu fördern. Insbesondere gibt es eine großartige Geschichte über 275 Jahre Fortschritt und eine lange Erfolgsbilanz rund um das Thema „Wissen in Bewegung“ zu erzählen. Das ist kein bedeutungsloser Slogan – das ist es, was eine großartige Universität tun sollte: Wissen innerhalb der eigenen Mauern nicht nur schaffen und zu bewahren, sondern aktiv mit dem Wissen zu arbeiten, es zu verweben, um Werte innerhalb und außerhalb der Universität zu schaffen. Ein wichtiger Teil dieser KIM-Aktivität ist der Aufbau und die Verstärkung von Netzwerken, um Verbindungen auf der ganzen Welt zu schaffen und zu stärken. Hervorragende Studierende anziehen, weltklasse Forscherinnen und Forscher an die FAU holen, ein breiteres Bewusstsein und Verständnis für das, was die FAU zu bieten hat, zu schaffen – es gibt so viel zu tun, aber die FAU ist eine wunderbare Institution, die ich repräsentieren darf!
Sie beraten und unterstützen die FAU auf dem Weg zu ihrer neuen Strategie. Was möchten Sie als Berater in diesem Zusammenhang erreichen?
Mich fasziniert, wie Geschichten uns dabei helfen zu verstehen wer wir als Institution sind und wie sie uns dabei helfen diese Werte und Überzeugungen der breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren. Die FAU hat eine großartige Geschichte zu erzählen – die „Wissen in Bewegung“-Narrative, die ich bereits erwähnt habe. Ich hoffe, ich kann dabei helfen dieses Narrativ zu artikulieren, kritisch zu hinterfragen und zu schärfen – denn die Geschichte wird immer noch fortgeschrieben. Eine Strategie ist kein passives Stück Papier, das auf dem Schreibtisch von jemanden Staub ansetzt – sie sollte ein aktiver Rahmen sein, in dem die fortlaufende Geschichte über die Organisation hinweg und mit anderen auf der Welt geschrieben und erzählt, geteilt und neu erzählt wird. In ihrem Herzen muss die Strategie auf tiefe Werte aufgebaut sein, auf Überzeugungen, die den Weg vorzeichnen, auf dem sich die Geschichte entwickelt. Die Ideen von „Innovation“, „Leidenschaft“ und „Vielfalt“ – das sind nicht einfach nette Slogans, sie sind das Kernstück auf dem „so werden Sachen hier an der FAU gemacht“ basieren. Ich hoffe, ich kann dabei helfen diese Ideen weiter herauszuarbeiten und sicherzustellen, dass sie in künftige strategische Entscheidungen eingebettet werden. Zudem hoffe ich, dass ich als FAU-Ambassador auch zum Prozess des Storytellings in der Außenwelt beitragen kann.
Was sind Ihrer Meinung nach die besonderen Stärken der FAU in einem internationalen Kontext?
Ich benutze manchmal den Satz „Die beste Universität, von der Sie noch nie gehört haben“, wenn ich zu anderen über die FAU spreche. Es verhält sich ein bisschen wie mit einem alten Meisterwerk, das auf dem Dachboden von jemandem Staub angesetzt hat – erst wenn es ordentlich beleuchtet und gut präsentiert wird, erkennt man das Meisterwerk, welches es darstellt! Es wäre für jede Universität äußerst beeindruckend seit 275 Jahren zu bestehen, aber die Stärke der FAU ist nicht das simple Überleben – die Idee von „Wissen in Bewegung“ zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Geschichte, indem Wissen immer wieder neu verwoben und so einen Wert geschaffen wurde. Blickt man auf diesen langen Weg zurück, findet man zahlreiche Meilensteine, die dies aufzeigen – eine Armee an berühmten Namen, internationale Auszeichnungen, Ideen und Artefakte, die aus einer Wissensgemeinschaft mit großartigen Alumni hervorgegangen sind. Aber das ist ein kontinuierlicher Prozess – die FAU liefert weiterhin beeindruckende Erfolge. Auf meinem Forschungsgebiet beispielsweise bin ich sehr erfreut zu sehen, dass der Ruf der FAU als eine von Europas innovativsten Universitäten erkannt wird.
Ich persönlich finde es besonders interessant, dass die FAU all dies entlang einer breiten Wissensgrenze verwirklicht – sie ist eine Volluniversität, die fächer- und disziplinenübergreifend arbeitet und zunehmend die potentiellen Synergien zwischen Fächern und Disziplinen erkundet.
Sie begannen Ihre akademische Laufbahn als Chemieingenieur. Nun sind Sie ein renommierter Experte zu den Themen Innovation und Entrepreneurship. Wie kam es zu diesem Interessenwechsel?
In einem Wort – Frustration! Ich habe in der Industrie gearbeitet und zunehmend realisiert, dass der Prozess der Innovation nicht einfach ein Verkaufsautomat ist, in den du Geld, kluge Menschen und gute Ideen reinwirfst und dann großartige neue Produkte und Dienstleistungen herauskommen. Stattdessen gibt es da eine mysteriöse Alchemie, etwas, das passieren muss, damit diese Eingaben in Wertschöpfung umgewandelt werden, ob nun kommerzielle oder soziale Wertschöpfung. Ich hatte das große Glück die Möglichkeit zu haben die Forschung für meine Doktorarbeit machen zu können, während ich als teilnehmender Beobachter in einem Unternehmen arbeitete. Das hat mir dabei geholfen einen akademischen Blick einzunehmen, in einer systematischen und wissenschaftlichen Art und Weise zu verstehen wie Innovation passiert. Das Ergebnis gab mir einen Vorgeschmack auf die akademische Forschung, auf das Unterrichten und Teilen von Ideen mit anderen – aber es erinnerte mich auch an die Notwendigkeit dieses Wissen in einem „wirkliche Welt“-Kontext zu entwickeln. Ich glaube fest an diese Herangehensweise, daran, Wissen im Kontext seiner Anwendung zu entwickeln – und das beinhaltet diesen „Wissen in Bewegung“-Ansatz, den ich bereits erwähnt habe.
Ich habe viele schöne Erinnerungen daran, hierher zu kommen und allmählich mit so vielen faszinierenden und leidenschaftlichen Menschen meine Netzwerke aufzubauen.
Sie waren Berater für internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Weltbank und dem OECD. Welche Erfahrungen oder Erkenntnisse haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis war, dass das Innovationsproblem immer dasselbe ist – ob man nun ein kleines Start-Up oder ein gigantischer Konzern ist. Oder ob man ein Unternehmensmanager oder ein Wirtschaftsminister ist, der versucht durch die Anwendung neuer Ideen – Innovation – wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen. Es geht immer darum, aus Ideen Wertschöpfung hervorzubringen – und dieser Prozess geschieht nicht durch Magie, es ist ein Prozess, der organisiert, verwaltet und geformt werden kann. Indem man also die Erfahrungen, die ich während meiner Doktorarbeit als frustrierter Ingenieur gemacht habe, nutzt und indem man sich der reichen akademischen Wissensbasis rund um dieses Thema bedient, wird es möglich über Innovation nachzudenken und Maßnahmen zu ergreifen – Taktiken und Strategien zu entwickeln – die unsere Chancen erhöhen können erfolgreich Werte zu entwickeln.
Warum sollten internationale Studierende oder Wissenschaftlerinnen beziehungsweise Wissenschaftler an die FAU kommen?
Aus den Gründen, die ich bereits vorher ausgeführt habe – sie ist eine großartige Universität! Die FAU kann insbesondere umfassende Forschungskompetenz und eine Erfolgsbilanz in einer Reihe von Schlüsselbereichen beanspruchen. Und so wie ich das gesehen habe, bietet sie einen Rahmen, welcher wissenschaftliche Karrieren fördert und unterstützt. Sie ist ein Ort, an dem ich leidenschaftliche Individuen treffe, für die ihre Forschung wichtig ist, die begeistert sind von ihrer Forschung und die hier an der FAU und mit anderen Gleichgesinnten an ihren Projekten arbeiten wollen.
Aber ich mag es auch, dass die FAU die großen Probleme der Gesellschaft nicht nur in engen disziplinären Begriffen, sondern als „große Herausforderungen“ formuliert, die ein interdisziplinäres Denken erfordern. Als Volluniversität kann man neue aufregende und überraschende Kombinationen von Menschen, die zusammen aus den verschiedensten Perspektiven an einer gemeinsamen Fragestellung arbeiten, ausprobieren. Und wieder „Wissen in Bewegung“!
Aus Sicht der Studenten sehe ich die FAU nicht nur als ein angesehenes Ziel, von dem aus ich einen Abschluss machen kann, sondern auch als eine zunehmend vielfältige Gemeinschaft, in der Wissen fließend und in Bewegung ist. Sie ist nicht einfach ein Ort, an dem man seinen persönlichen Wissensspeicher auflädt und dann wieder geht – sie ist ein Ort, an dem man Wissen entdecken und mit ihm arbeiten kann, herausgefordert und geformt wird, neue Wege findet, das Wissen zu nutzen und sich damit zu verbinden. Eines der starken Symbole dafür war für mich die erste Lange Nacht der Wissenschaft, zu der ich vor vielen Jahren gegangen bin. Ich war beeindruckt von der Art und Weise, wie eine ganze Stadt in eine „Wissensparty“ verwandelt wurde. Eine Feier, bei der die breite Öffentlichkeit in die Forschungsaktivitäten ihrer Universität eingebunden wird.
Was ist für Sie persönlich das Besondere an der FAU?
Ich habe viele schöne Erinnerungen daran, hierher zu kommen und allmählich mit so vielen faszinierenden und leidenschaftlichen Menschen meine Netzwerke aufzubauen. Ich mag es, wie eine breite Gemeinschaft hier an diesen Ort zusammenarbeitet, eine Partnerschaft zwischen verschiedenen Akteuren – großen Unternehmen wie Siemens oder Adidas und bedeutende Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer – in der Mitgestaltung an erster Stelle steht. Es gibt ein echtes Gefühl einer Universität, die tief in das Wissen- und das wirtschaftliche Gefüge der Region eingebettet ist – das ist ausdrücklich keine „Elfenbeinturm“-Universität! Jeder hat in seinem Leben mal Glück – aber es braucht schon ein bisschen mehr, um über 275 Jahre so erfolgreich zu sein wie die FAU. Es erfordert ein echtes Bekenntnis zu Kernwerten rund um kontinuierliche Innovation.
Was waren Ihre ersten und nachfolgenden Eindrücke der Region um Erlangen und Nürnberg?
Es ist eine wunderschöne Region – der stetige Strom an Touristen ist nicht zufällig hier! Ich liebe das Gefühl von Geschichte – aber ich habe auch erkannt, dass sich hinter diesen alten Steinen eine pulsierende Region befindet, die durch Innovation vorangetrieben wird. Es ist kein Ort, der in der Vergangenheit lebt – stattdessen vermittelt es das Gefühl eines stillen Kraftpakets, eines vor Wissen strotzendem Innovationszentrums. Es gibt einige ziemlich bekannte Firmen, die hier arbeiten und das gesamte Spektrum an Produkten und Dienstleistungen abdecken und mir wurde schnell klar, dass es nicht nur die Landschaft war, die sie hierher zog!
Haben Sie einen Lieblingsplatz an der FAU und in Erlangen oder Nürnberg?
Da gibt es viele – die Altstadt in Nürnberg, der Christkindlesmarkt, das Schloss in Erlangen mit seinen wunderbaren Gärten. Aber ich denke mein Favorit ist das JOSEPHS in Nürnberg – nicht nur, weil es so viele von den Gründen verkörpert, wegen denen ich so gerne an die FAU komme. Es ist ein Wissensraum, ein Ort, der geschaffen wurde, um den Austausch und das kreative Aufeinanderstoßen von Ideen zu ermöglichen, um Menschen zur Mitgestaltung von Ideen anzuregen, zu informieren und einzubeziehen. Das JOSEPHS ist eine physische Erinnerung an die „Wissen in Bewegung“-Philosophie – und es ist eine Innovation in Bezug auf die Art und Weise, wie Universitäten sich mit ihrem Umfeld vernetzen können.
Es gibt ein echtes Gefühl einer Universität, die tief in das Wissen- und das wirtschaftliche Gefüge der Region eingebettet ist – das ist ausdrücklich keine „Elfenbeinturm“-Universität!
Gibt es, abgesehen von diesen Orten, ein Ereignis oder eine persönliche Begegnung, die Sie nachhaltig beeindruckt hat?
Zwei Ereignisse sind mir besonders in Erinnerung geblieben – das erste war, als ich mein „Eiscremestipendium“ bekommen habe! Ich war extrem stolz darauf, einer der ersten Stipendiaten der Schoeller-Stiftung zu sein, die Möglichkeit zu haben Frau Schöller persönlich zu treffen und Teil von etwas zu werden, das mittlerweile zu einer großen und vielfältigen Gemeinschaft von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Praktikern geworden ist, die sich alle mit den Themen Unternehmensführung und Innovation beschäftigen. Es gab mir einen Einblick in die Art von Gemeinschaft, in der die FAU arbeitet, wo große Industrielle sich genügend um Wissen und die Zukunft kümmern, um eine Institution zu schaffen, die ihre kontinuierliche Förderung ermöglicht, eine Gemeinschaft auf einer breiten internationalen Bühne aufzubauen und den Wissensfluss zu ermöglichen. Ich habe immer noch einen Eisbecher mit dem Schoeller-Logo darauf, der mir dabei hilft mich an das oben genannte zu erinnern.
Und das andere Ereignis war der erste Geburtstag des JOSEPHs. Es war eine großartige Feier einer Idee, die sehr viel von dem symbolisiert, von dem ich im Zusammenhang mit Wissen in Bewegung und Mitgestaltung gesprochen habe. Ich fand das so inspirierend, dass meine Freunde und ich einige Songs geschrieben haben, die wir bei der Feier gespielt haben – und wir habe alle dazu gebracht über die Tugenden von Mitgestaltung zu singen! Es war eine fabelhafte Party!
Möchten Sie noch etwas ergänzen?
Ich möchte nur sagen, dass ich sehr stolz darüber bin zum Ambassador ernannt worden sein und mit so einer beeindruckenden Universität in Verbindung gebracht werde. Innovation ist mein Leben – zu verstehen, wie man aus Ideen Werte schöpfen kann – und ich denke die FAU ist dieser Orte, die mir hierzu einiges beibringen kann.
Research Alumni Meeting
Ganz im Sinne des FAU-Mottos „Wissen in Bewegung“ haben sich am 17. und 18. September rund 40 Forscher-Alumni der FAU an der University of British Columbia (UBC) in Vancouver, Kanada getroffen, um sich zum Thema Digitale Innovation auszutauschen und ihre Verbindung zur FAU zu festigen. FAU-Ambassador Prof. Vijay Bhargava, der an der UBC forscht, war Gastgeber.
Finanziert wurde die Konferenz durch die Alexander von Humboldt-Stiftung, bei der sich die FAU erfolgreich um die Ausrichtung eines Netzwerktreffens für Forscher-Alumni beworben hatte.
Video zur Veranstaltung:
Bildergalerie:
Ausführliche Informationen sowie das Programm sind auf der englischen Eventseite zu finden.
Unterstützt durch:
Alumnigruppen

Wir unterstützen unsere Alumni auf der ganzen Welt dabei, in ihren Städten Gruppen zu gründen, um sich regelmäßig zu treffen und auszutauschen. Die regionalen Alumnigruppen organisieren sich vor Ort eigenständig und bieten viele verschiedene Aktivitäten an.
In unserer FAU Community vernetzen sich die Mitglieder in Online-Gruppen: Sie können dort Neuigkeiten posten, Events planen, Termine ankündigen, Artikel und Bilder veröffentlichen, Abstimmungen durchführen, neue Freunde finden und vieles mehr.
Möchten Sie auch eine Alumnigruppe gründen oder benötigen Sie Informationen über bereits bestehende Gruppen? Melden Sie sich bei uns unter alumni@fau.de.