Interaktive Schulung für die Behandlung von Frakturen

Gruppenbild Kurs intraoperative Bildgebung
Das positive Feedback der 15 Teilnehmenden aus aller Welt auf den Pilotversuch in 2020 war ein wichtiger Faktor für die Entscheidung, Erlangen dauerhaft als weltweit dritten Standort für dieses außergewöhnliche Kursformat auszuwählen. (Bild: Jeannine Rauch/Uni-Klinikum Erlangen)

Deutschlandweit einmalig am Uni-Klinikum Erlangen: Praxiskurs mit intraoperativer Bildgebung für Unfallchirurgen und Orthopäden

Komplett ausgebucht ist eine interaktive Praxisschulung am Universitätsklinikum Erlangen, bei der Ärzte und Fachärzte der Unfallchirurgie und Orthopädie ihre Fähigkeiten zur Behandlung von Frakturen erproben und weiterentwickeln können. Anhand simulierter Fallszenarien trainieren die internationalen Operateure ihre Entscheidungskompetenz für die Behandlung von häufig vorkommenden Brüchen an anatomischen Präparaten.

Das Besondere: Nach dem erfolgreichen Pilotversuch im vergangenen Jahr bietet das Uni-Klinikum Erlangen jetzt regelmäßig einmal jährlich diese praxisorientierte Fortbildung zur intraoperativen Bildgebung an – bisher konnte diese nur in den USA oder in der Schweiz absolviert werden.

„Voraussetzung für die Umsetzung dieses deutschlandweit einmaligen Kurskonzepts ist unsere enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Anatomie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg“, betont Prof. Dr. Mario Perl, Direktor der Unfallchirurgischen Klinik – Orthopädische Chirurgie des Uni-Klinikums Erlangen. Prof. Perl leitet den interaktiven Praxiskurs gemeinsam mit PD Dr. Jochen Franke von der BG Klinik Ludwigshafen, der den Kurs konzipiert hat.

Häufig zu behandelnde Brüche in der Orthopädie und Unfallchirurgie sind Frakturen des Handgelenks oder des oberen Sprunggelenks sowie Frakturen des Oberschenkelhalsknochens oder des Oberarmknochens nahe der Schulter, wie sie zum Beispiel ältere Menschen mit Osteoporose erleiden. Diese vier Knochenbrüche erfordern spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten der intraoperativen 2D- oder 3D-Bildgebung, die Chirurgen während des zweitägigen Praxiskurses am 18. und 19. Juni 2021 in geschütztem Rahmen intensiv erproben können.

„Jeder Übungsblock basiert auf einem simulierten Fallszenario, das an anatomischen Präparaten umgesetzt wird“, erklärt Dr. Holger Keil, Oberarzt in der Unfallchirurgie des Uni-Klinikums Erlangen, der die Schulung fachlich begleitet. „Mithilfe der live eingesetzten intraoperativen Bildgebung analysieren die Teilnehmenden die jeweiligen Verletzungsstrukturen und beurteilen die erforderlichen Fixierungen sowie die Positionierungen der Implantate.“

Dank der hochmodernen Technik können die Operateure das OP-Ergebnis während des Eingriffs besser bewerten und sind in der Lage, Komplikationen frühzeitig zu erkennen oder sogar ganz zu vermeiden. „Diese Fertigkeiten praktisch zu erproben, ist Chirurgen weder während des Medizinstudiums noch in der fachärztlichen Weiterbildung möglich“, betont Prof. Perl. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass das Uni-Klinikum Erlangen jetzt neben Basel, Melbourne und San Francisco dauerhafter Standort für dieses einmalige Kurskonzept zur Optimierung der Qualitätskontrolle während einer Operation ist.“

Weitere Informationen

Prof. Dr. Mario Perl
Tel.: 09131 85-33272
jeannine.rauch@uk-erlangen.de