FAU-Studentin schreibt im Lockdown ihr erstes Buch

Porträt einer jungen Frau mit braunen Haaren vor einer weißen Wand
Elisabeth Krauel, Medizinstudentin (Bild: Yulia Naumenko)

,,Für‘s unbeschreibliche Gefühl, das eigene Buch in den Händen zu halten, lohnt sich die Arbeit‘‘

Mai 2020. Das öffentliche Leben steht dank Corona-Lockdown still. Während andere sich neue Hobbys suchen, nutzt Elisabeth Krauel die neu gewonnene Zeit, um ihr Hobby ein bisschen mehr zu ihrem Beruf zu machen: Sie schreibt ein Buch.

Elisabeth ist Medizinstudentin an der FAU. Im Interview erzählt sie, dass sie bereits im Kindesalter eine Leidenschaft für Bücher und das kreative Schreiben entwickelte. Ihr Ziel ist jedoch, hauptberuflich Ärztin zu werden, weshalb das Medizinstudium immer eine Priorität in ihrem Leben darstellte. Ein ganzes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen konnte sie sich erst im höheren Alter vorstellen.

Der Schreibprozess

Während des ersten Lockdowns änderte sich Elisabeths Alltag maßgeblich: Sie hatte plötzlich wesentlich mehr Zeit und begann damit, die abendliche Ausgangssperre fürs Schreiben zu nutzen. Was als kreativer Ausgleich zu den Herausforderungen der Pandemie anfing, schlug schnell in den Plan um, ihr erstes eigenes Buch zu veröffentlichen. Statt zu reisen oder Praktika zu machen – was während der Pandemie ohnehin nur schwer, wenn überhaupt möglich war – schrieb sie an ihrem Buch.

Und das ziemlich schnell: Die komplette Geschichte hat sich Elisabeth an nur einem Abend im November 2020 ausgedacht und innerhalb von etwa fünf Monaten geschrieben. Das Buch trägt den Titel ,,Forgive or Forget‘‘ und beginnt mit der Entlassung einer jungen Frau aus dem Gefängnis, in welchem sie zuvor zehn Jahre verbracht hatte. In Zeitsprüngen erfahren die Leser*innen mehr von ihrer Vergangenheit, familiären Problemen und den Ereignissen, die sie zur Straftat bewegt haben. Veröffentlich wurde das Buch erst knapp anderthalb Jahre später, im Juli 2022. ,,Das Nachbearbeiten und Publizieren hat viel mehr Zeit – und Geld – in Anspruch genommen, als ich es erwartet hatte‘‘, erzählt Elisabeth.

Der steinige Weg zur Publikation

Zunächst unterlief das Buch mehreren Revisionen durch Familie und Freunde Elisabeths, danach wollte sie es über einen traditionellen Verleger veröffentlichen lassen. Also begann sie damit, ihr Buch bei Schreibwettbewerben einzureichen, um sich eine Plattform als frischgebackene Autorin aufzubauen. Beim Page Turner Award schaffte es ihr Buch bis in die Mittelrunde, einen Verleger konnte sie auf diesem Wege jedoch auch nicht ausfindig machen. Deshalb entschied sich Elisabeth für eine Selbstpublikation. Dabei hat sie eng mit einer Publikationsfirma gearbeitet, die sie beim Überarbeiten des Buches, dem Designen des Covers und dem Marketing unterstützt hat. ,,Für‘s unbeschreibliche Gefühl, das eigene Buch in den Händen zu halten, lohnt sich die Arbeit‘‘, findet Elisabeth.