Autor: Rebecca Luber

Prof. Dr. Andrea Büttner hat es geschafft: Mit 50 Jahren ist sie in der Wissenschaft ganz oben angekommen. Sie ist die Leiterin am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising und zugleich Professorin für Aroma- und Geruchsforschung an der FAU. Sie sitzt in zahlreichen Gremien und ist mit Industrie und Forschung bestens vernetzt – als Sprecherin, Initiatorin oder Direktoriumsmitglied in einer Vielzahl von Initiativen, Verbundprojekten und Strukturelementen wie dem Fraunhofer-Leitmarkt Ernährungswirtschaft, dem Strategischen Forschungsfeld Bioökonomie, „SHIELD - Sichere (Bio-) Lebensmittel durch sensorische Detektionsverfahren“, „Biogene Wertschöpfung und Smart Farming“, „Campus der Sinne“, „C-PlaNeT (Circular Plastics Network for Training)“ oder „RASOPTA-Safeguarding future production of fish in aquaculture systems with water recirculation“.

Prof. Dr. Kathrin Castiglione hat seit 2018 den Lehrstuhl für Bio- verfahrenstechnik im Department Chemie- und Bioingenieur- wesen (CBI) der FAU inne. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der Industriellen Biotechnologie, die praxisrelevant und auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Dabei werden Mikroorganismen oder Enzyme als Biokatalysatoren für die Produktion von Pharmazeutika, Agrarprodukten oder Lebens- und Futtermitteln verwendet. „Biotechnologie begegnet uns heutzutage überall im Alltag. Enzyme befinden sich im Waschmittel, aber auch Medikamente wie das Insulin werden in einem biotechnologischen Prozess hergestellt – ebenso wie Bier.“ Die Forscherin interessiert sich besonders für spezielle Moleküle, die als Bild- und Spiegelbildversion existieren und zur Herstellung von Medikamenten benötigt werden.

Prof. Dr. Katharina Herkendell ist Diplomingenieurin im Bioingenieurwesen. Ihr Studium mit Forschungsaufenthalten in den USA, Indien und Israel absolvierte sie am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT). Ihre Promotion an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich im Department Maschinenbau und Verfahrenstechnik zog sie innerhalb von drei Jahren durch und verbrachte dort anschließend noch ein Postdoc-Jahr. Und so erklärt es sich, dass die Wissenschaftlerin im September 2020 im Alter von gerade einmal 33 Jahren zur Juniorprofessorin am Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik ernannt wurde.

Dr. Aswathy Muttathukattil kommt aus Kerala, spricht Malayalam und hat sich wissenschaftlich der Physikalischen Chemie verschrieben. Kerala ist ein tropischer Staat im Südwesten Indiens mit einer Bevölkerung von 33 Millionen Menschen, grünen Landschaften, Palmen und Stränden am arabischen Meer; die Sprache, die Aswathy neben Englisch spricht, sieht geschrieben so schön aus wie eine Blütengirlande. Sie sei privilegiert aufgewachsen, betont die 31-jährige Postdoktorandin der FAU - und wenn sie von ihrer Heimat spricht, leuchten ihre Augen. Sie stammt aus einer großen, sie unterstützenden Familie und genoss freien Zugang zu Bildung. Das sei für Mädchen in Indien nicht selbstverständlich, wie sie betont, wohl aber in diesem Bundesstaat.

Dr. rer. nat. Christina Müdsam hat einen Master of Science und forscht als Molekularbiologin am Lehrstuhl für Zellbiologie an Pflanzen. „Mein Arbeitsplatz auf dem Südgelände ist von so viel Grün umgeben, dass man sich allein deswegen schon wie eine stilechte Biologin fühlt“, schwärmt die wissenschaftliche Mitarbeiterin. Sie untersucht Abläufe und genetische Veränderungen in Pflanzenzellen. Auch wenn sie ihre Forschung an der FAU liebt, hadert die gebürtige Fränkin hin und wieder mit dem Mangel an unbefristeten Stellen und einer ungewissen Zukunft in der Wissenschaft. Davon will sie sich aber den Spaß und die Leidenschaft an der Forschung nicht nehmen lassen.

Doktorandin Malvina Supper arbeitet im Department Chemieund Bioingenieurwesen an der FAU und ist eine weitgereiste Nachwuchswissenschaftlerin. Praktika und Studienaufenthalte brachten sie rund um den Globus und so ist klar, dass die 30-Jährige nach ihrer Promotion einen Postdoc im Ausland anstrebt. Dabei wollte die Ingenieurin ursprünglich eine künstlerische Karriere einschlagen, weil sie eigentlich mit der Mathematik haderte …