Starthilfe für Gründer

Die Mitglieder von FutureNEXUS wollen anderen beim Gründen helfen, Erfahrungen austauschen und Netzwerke knüpfen. (futureNEXUS)
Die Mitglieder von FutureNEXUS wollen anderen beim Gründen helfen, Erfahrungen austauschen und Netzwerke knüpfen. (futureNEXUS)

Ein großer Raum im Medical Valley Center Erlangen. An einem langen Tisch sitzen sich 20 junge Menschen paarweise gegenüber, unterhalten sich angeregt, manche gestikulieren. Nach einer Minute wechseln die Gesprächspartner, das Prozedere wiederholt sich, bis am Ende jeder mit jedem gesprochen hat. Ein Speeddating also, aber hier sucht niemand den Partner fürs private Glück, sondern fürs berufliche: Die Teilnehmer tauschen Erfahrungen über Start-ups aus, über Geschäftsideen, Marktchancen, technische Details und bürokratische Hürden.

Veranstaltet wird das Entrepreneurs´ Speeddating einmal pro Semester von FutureNEXUS – einer Initiative von Studierenden der FAU, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Gründungswillige aus den Bereichen Technik und Naturwissenschaften zusammenzubringen und zu unterstützen. “FutureNEXUS wurde vor etwas zwei Jahren gegründet”, erzählt Konstantin Rettner, der Elektrotechnik studiert und als einer von drei Vorständen für die Organisation des Events zuständig ist. “Die Intention war damals, die Gründerszene in und um Erlangen kennenzulernen und das Gründen an der FAU zu fördern. Den Studierenden sollte gezeigt werden, dass es auch andere Möglichkeiten der beruflichen Orientierung gibt, als sich bei großen Unternehmen anstellen zu lassen.”

Und wie lief das bei dir?

Das Speeddating ist nur eines von verschiedenen Events, bei denen interessierte Studierende mit Gleichgesinnten und Jungunternehmern in Kontakt treten können. Einmal im Monat findet zum Beispiel OpenNEXUS statt. Die Devise der Veranstaltung: eine Stunde, ein Start-up. Dabei stellen Gründer ein Unternehmen vor und berichten über ihre Erfahrungen. Sie erzählen, wie sie an das Projekt herangegangen sind, über die positiven Momente, aber auch über Rückschläge. “OpenNEXUS ist in doppeltem Sinne wertvoll für Gründungsinteressierte”, sagt Rettner. “Zum einen können die Teilnehmer hinter die Kulissen verschiedener Start-ups schauen, zum anderen lernen sie viele potenzielle Mitgründer aus verschiedenen Fachrichtungen kennen.”

Überhaupt ist das Kontakte knüpfen einer der zentralen Inhalte der Vereinsarbeit, auch außerhalb der Veranstaltungen. So besuchen die Mitglieder und Interessierten beispielsweise junge Unternehmen in den Gründerzentren, etwas im Zollhof oder im Medical Valley Center. “Das Medical Valley Center ist eine wichtige Einrichtung für uns. Hier finden viele unserer Treffen statt, und hier sind viele Start-ups angesiedelt. Der perfekte Ort, um tiefer in die Start-up-Szene eintauschen zu können”, erzählt Konstantin Rettner. Darüber hinaus bietet FutureNEXUS auch direkte Unterstützung für Start-ups, etwa bei der Suche nach Mitgründern, nach Investoren und Sponsoren, nach technischem Support oder tragfähigen Marketingskonzepten.

Mitstreiter laufend gesucht

Insgesamt 30 Mitglieder sind momentan bei FutureNEXUS aktiv. Dennoch ist der Verein stets auf der Suche nach neuen Mitstreitern, denn viele der einstigen Organisatoren haben inzwischen ihr eigenes Start-up gegründet – da bleibt logischerweise nicht mehr viel Zeit für die Vereinsarbeit. Zu den erfolgreichen Ausgründen, die durch futureNEXUS auf den Weg gebracht wurde, gehört beispielsweise FutureING. Das Ingenieurbüro, das ausschließlich von Studierenden betrieben wird, versteht sich als Ideenpool und erstellt vorwiegend Zukunftsstudien, etwas zur Anwendung neuer Materialien oder zur Optimierung von Logistikprozessen. Zu den Kunden zählen kleine Technologieunternehmen ebenso wie große Automobilzulieferer.

Das FAU-Magazin alexander

Dieser Text erschien zuerst im alexander (Ausgabe 107) – dem Magazin rund um alles, was an der FAU gerade aktuell ist.

Die Ausgabe 107 hat unter anderem folgende Themen: Vielfalt an der FAU, das Bild, das wir vom Altwerden haben, das Unimusical und ein Roboter-Quartett, mit dem wir die Roboter vorstellen, an denen an der FAU geforscht wird.