„Aller Anfang ist schön“ – 100 Jahre WiSo

Portraitbild des Kurators: Er steht vor einem verschnörkeltem Treppengeländer, das von der rechten Seite mit Sonne angestrahlt wird.
Der Kurator Dr. Marian Wild erzählt, welches Konzept, sich hinter der Jubiläumsausstellung verbirgt und gibt erste Einblicke in die Werke der Künstlerinnen und Künstler. (Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

Erste Einblicke in die Jubiläumsausstellung

Ein großes auffälliges X wird zur Vernissage am 18. März an der Außenfassade des Ludwig-Erhard-Gebäudes in der Findelgasse in Nürnberg prangen. Es ist der Startpunkt der Jubiläumsausstellung „Aller Anfang ist schön“, die der Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – kurz WiSo – anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens präsentiert. „Die WiSo wurde 1919 als Handelshochschule Nürnberg gegründet und hat sich über die Jahre immer wieder verändert und neu erfunden. In der Ausstellung möchten wir vor allem die Persönlichkeit dieser 100 Jahre alten Institution hervorheben“, erklärt Dr. Marian Wild, der Kurator der Ausstellung.

Ein Stück Geschichte

Ein historischer Parcour durch das dreistöckige Ludwig-Erhard-Gebäude lädt auf eine Zeitreise ein und gibt spannende Einblicke in die letzten 100 Jahre. Auf verschiedenen Wandtafeln werden bekannte und weniger bekannte Geschichten erzählt, die von den Gründungsjahren der ehemaligen Handelshochschule über die Umbrüche in der NS-Zeit bis in die Gegenwart reichen. „Wir haben sehr viel interessantes Material in den Archiven entdeckt. Zum Beispiel haben wir die Vergangenheit von Ludwig Erhard und sein Verhältnis zu Wilhelm Vershofen beleuchtet sowie die Situation der ersten Studentinnen und Promoventinnen aufbereitet. Auch haben wir Biografien von Professoren aufgearbeitet, die nach 1933 durch die Nationalsozialisten aus dem Lehrbetrieb entfernt wurden. Wichtig war uns dabei, dass wir die Fakten historisch korrekt darstellen“, sagt Marian Wild.

Phantasie ist gefragt

Neben dem historischen Parcour ergänzen Auftragsarbeiten regionaler Künstlerinnen und Künstler bis zum 25. Oktober die Ausstellung. Das Besondere: Die Werke stehen alle auf eine bestimmte Weise mit der Geschichte der WiSo in Verbindung. „Das ist auf dem ersten Blick nicht sofort ersichtlich. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, alles direkt in der Ausstellung zu erklären, da wir es für die Leute spannend machen wollen“, erklärt der Kurator. So können sich die Besucherinnen und Besucher beispielsweise selbst überlegen, weshalb Antonio Rastellis Gipsfigur von Lorenzo di Medici einen Visor trägt, warum am Eingang ein gefliester Schrein des Künstlerduos Braun & Braunschweig steht, und was das mit der WiSo zu tun haben soll. „Karina Kueffner hat an verschiedenen Orten schlichte und abstrakte Grafiken platziert. Die Menschen können diese als etwas Ästhetisches betrachten und auch versuchen, den Sinn dahinter zu finden. Für die Wissbegierigen wird es eine Homepage sowie eine Jubiläumsbroschüre mit Hinweisen geben“, berichtet Wild.

Mehr als nur Text

Auch in der Langen Gasse in Nürnberg wird es ab dem 18. März eine Attraktion geben: einen 3D-Drucker, der aus historischen Ursprungstexten der WiSo kleine Gegenstände kreiert. „Die historischen Texte werden auf eine informatische und mechanische Ebene übertragen. Beispielsweise davon abhängig wie viele oder was für Vokale, Konsonanten sowie Satzzeichen in einem Text vorkommen, variiert die Form der Objekte und es entstehen kleine Prismen“, erklärt Wild.

Neugierig geworden?

Erste unvollendete Einblicke in die Ausstellung gibt es schon. Ab dem 18. März können die Werke dann auch in ihrer vollendeten Fassung im Ludwig-Erhard-Gebäude in der Findelgasse 7/9 in Nürnberg betrachtet werden. Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zur Vernissage finden Sie auf der Ausstellungswebseite und allgemeine Informationen zum Jubiläum der WiSo Nürnberg auf der Jubiläumswebseite www.wiso100.de.

Das Frankenfernsehen war bei der Eröffnung zugegen und hat gefilmt.