Erfolgreiche Berufsanerkennung für 25 internationale Pflegefachkräfte

Internationale Pflegekräfte am Uni-Klinikum
Gelungenes Miteinander im Erlanger Uni-Klinikum: Kristina Anne Guinto (r.) und Krizia Marie L. Mascarenas mit Alexandra Polzin (Mitte), die die OP-Pflege im Chirurgischen Zentrum leitet. Foto: Kerstin Bönisch/Uni-Klinikum Erlangen

Kommen und bleiben

Bundesweit fehlt es an qualifiziertem Pflegefachpersonal. Die Verantwortlichen der Pflegedirektion des Universitätsklinikums Erlangen rekrutieren deshalb regelmäßig auch Fachleute außerhalb Deutschlands. Jetzt haben nach erfolgreicher Einarbeitung weitere 25 internationale Pflegekräfte ihre offizielle berufliche Anerkennung als Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger erhalten.

Zwei von ihnen arbeiten derzeit in den OP-Sälen der Chirurgischen Klinik des Uni-Klinikums Erlangen. Kristina Anne Guinto und Krizia Marie L. Mascarenas von den Philippinen ließen sich vor zwei Jahren von den guten beruflichen Möglichkeiten am Erlanger Uni-Klinikum überzeugen und fanden in der Hugenottenstadt eine neue Heimat.

Routiniert bereiten die beiden philippinischen Pflegefachkräfte im Chirurgischen Zentrum einen Operationssaal für den nächsten Eingriff vor, legen die sterilen Instrumente zurecht und platzieren alle notwendigen Geräte am OP-Tisch. Vor knapp drei Jahren arbeiteten die beiden noch als OP-Krankenschwestern in Kliniken in ihrer südostasiatischen Heimat, jetzt gehören sie zum Pflegeteam des Chirurgischen Zentrums in Erlangen.

Kristina Anne Guinto und Krizia Marie L. Mascarenas kamen als umfassend ausgebildete Fachkräfte nach Deutschland. Ihr philippinischer Berufsabschluss wurde jetzt – nach einer zweijährigen intensiven Einarbeitung und der bestandenen Sprachprüfung auf dem B2-Level – offiziell anerkannt.

„Nach dem Durchlaufen des offiziellen Anerkennungsprozesses über die Regierung von Mittelfranken können die insgesamt 25 internationalen Pflegekräfte nun als anerkannte Gesundheits- und Krankenpfleger am Uni-Klinikum Erlangen beschäftigt werden“, erläutert Alexandra Polzin, Leiterin der OP-Pflege im Chirurgischen Zentrum. Die 34-Jährige arbeitet seit 2017 regelmäßig mit den internationalen Pflegekräften zusammen und begleitete auch das Auswahlverfahren in Manila.

„Die Sprache ist der Schlüssel für alles“, betont Alexandra Polzin. „Wer einmal einen Tag lang in einer Sprache gearbeitet hat, die nicht seine Muttersprache ist, kann nachempfinden, wie anstrengend das für unsere ausländischen Kollegen ist.“

Fränkischer Dialekt als Herausforderung

Kristina und Krizia haben ihre Sprachkurse erfolgreich abgeschlossen und können sich nun fließend in Deutsch verständigen. Lachend berichten sie von ihren anfänglichen Schwierigkeiten mit dem hiesigen Dialekt. „Wir haben in der Schule Hochdeutsch gelernt, aber im OP-Saal wurde Fränkisch geredet“, schmunzelt Kristina.

Inzwischen verstehen sie auch diese „Sprache“ und haben darin schon einige Lieblingswörter entdeckt: „Am schönsten ist das ‚bassd scho‘“, strahlt Krizia, die bereits ganz selbstverständlich ein „schau’n wir mal“ in ihre Sätze einbaut. Die beiden anerkannten Fachkräfte erläutern, dass sie sogar untereinander auf Deutsch oder Philippinisch kommunizieren, während das in der Schule gelernte Englisch in den Hintergrund rückt.

Gekocht wird asiatisch

Beim gemeinsamen Kochen gebe es allerdings vorwiegend asiatisches Essen, gestehen die beiden, auch wenn sie schon einige Gerichte ihrer neuen Heimat zu schätzen gelernt haben. „Ich liebe Currywurst“, schwärmt Kristina, die sich in Deutschland ein neues Zuhause schaffen möchte: „Natürlich vermisse ich meine Freunde und Familie auf den Philippinen, aber trotzdem fühle ich mich jetzt hier daheim“. Die 31-Jährige berichtet von ihren Reisen nach Prag und nach Österreich, und dass es auf den Philippinen viel schwieriger und teurer sei, zu verreisen. „In Europa kann ich mit dem Bus oder dem Zug überall hinfahren.“

Bessere Arbeitsstrukturen

In die neuen Arbeitsstrukturen haben sich beide gut hineingefunden, erklärt die 29-jährige Krizia: „Auf den Philippinen ist eine Krankenschwester für alles zuständig und putzt sogar den OP-Saal selbst. Hier gibt es klare Aufgabenbereiche, für die wir die Verantwortung tragen und auch eigenständig Entscheidungen treffen können.“

Besonders mögen die beiden Pflegekräfte den direkten Kontakt mit den Patienten, wenn sie diese vor und nach den Operationen versorgen. Für ihre deutschen Teamkolleginnen und -kollegen sei die Zusammenarbeit mit den philippinischen Pflegekräften ebenfalls bereichernd, ergänzt Alexandra Polzin: „Sie bringen ein großes Engagement und viel Hilfsbereitschaft mit in den Stationsalltag. Vor allem schätzen wird ihre hohe Loyalität geschätzt, auf die wir uns immer verlassen können.“

Weitere Informationen

Katharina Müller
Tel.: 09131 85-46658
pflegedirektion@uk-erlangen.de