FAU-Projekt gewinnt Förderung für Mittel gegen hormonell bedingten Haarausfall

Frau zeigt ihre grauen Haare
Bild: Colourbox.de

Haarwachstum fördern

Viele Menschen leiden unter hormonell bedingtem Haarausfall. Doch viele der auf dem Markt erhältlichen Mittel sind wirkungslos. Hoffnung gibt ein an der FAU neu entwickelter Wirkstoff. Für ihr Projekt erhielten die FAU-Forscherinnen und Forscher der Abteilung für Immunmodulation und der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen am 21. Oktober 2021 den m4 Award. Der Preis wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gemeinsam mit BioM, der Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in Bayern, im Rahmen des Gründer-Events BioEntrepreneurship Summit 2021 an die Gewinner des Vorgründungs-Wettbewerbs verliehen. Die Förderung in Höhe von 500.000 Euro soll MalliaBioTech in den nächsten zwei Jahren bei seiner Ausgründung unterstützen.

Unter hormonell bedingtem Haarausfall leiden weltweit circa 70 Prozent aller Männer und 40 Prozent aller Frauen. Doch für die Behandlung stehen derzeit nur zwei Wirkstoffe zur Verfügung, deren Effizienz auch wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Ihr großer Nachteil: Wird die Therapie unterbrochen, geht auch der Erfolg verloren. Prof. Dr. Alexander Steinkasserer und Dr. Dmytro Royzman, Leiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Immunmodulatorischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen, haben gemeinsam mit Prof. Dr. Carola Berking, Lehrstuhl für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Direktorin der Hautklinik, einen neuen Wirkstoff für die lokale Behandlung des hormonell bedingten Haarausfalls entwickelt. Dieser basiert auf einer löslichen Form des CD83-Moleküls und zeigte in vorklinischen Studien bisher keine Nebenwirkungen. Anders als bisherige Substanzen induziert dieses Molekül die Bildung neuer Haarfollikel, aus denen neue Haare wachsen können. Mit dieser neuen Wirkungsweise und der Förderung hat MalliaBioTech die Möglichkeit, eine Ausgründung weiter voranzutreiben und neue Standards bei der Behandlung von hormonell bedingten Haarausfall zu setzen.

Über den m4 Award

Mit dem m4 Award unterstützt der Freistaat Bayern forschungsbasierte Ausgründungsprojekte im Bereich der Biomedizin, die sich noch in der Vorgründungsphase an der Hochschule oder Forschungseinrichtung befinden. Insgesamt fließen damit 2,5 Millionen Euro in die fünf ausgezeichneten Forschungsvorhaben zur Entwicklung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.

Weitere Informationen zum m4 Award: www.m4-award.org/

In den Medien

In einem Beitrag des BR spricht Prof. Dr. Steinkasserer über die Forschung.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Alexander Steinkasserer
Leiter der Abteilung für Immunmodulation
Universitätsklinikum Erlangen
Tel.: +49 9131 8536725
alexander.steinkasserer@uk-erlangen.de