Neu an der Uni: Prof. Dr. Reettakaisa Sofia Salo
Prof. Dr. Reettakaisa Sofia Salo – W3 Altes Testament II
Das Alte Testament unter die Lupe genommen – Prof. Dr. Reettakaisa Sofia Salo stellt sich vor.
Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?
Ich untersuche die Entstehung und Theologie des Alten Testaments, vor allem das Buch des Propheten Ezechiel. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit hebräischen, griechischen und lateinischen Manuskripten: Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Fassungen der gleichen Texte zeigen, dass man in der Antike die früheren Texte über Gott und die Welt für neue Situationen immer wieder überarbeitete. Einen weiteren Schwerpunkt meiner Forschung bilden die Beziehungen des Alten Testaments zu Texten aus verschiedenen altorientalischen Kulturen, etwa Mesopotamien oder Ägypten – da gibt es viele Gemeinsamkeiten!
Warum genau dieses Thema /diese Themen?
Zum einen, weil die Unterschiede zwischen den in verschiedenen Sprachen abgefassten Manuskripten in der alttestamentlichen Wissenschaft noch nicht genügend berücksichtigt worden sind. Zum anderen, um die Vielfalt und Hintergründe der alttestamentlichen Gottesbilder und ihre historische Entwicklung nachvollziehbar und sichtbar machen zu können. Das Wissen um diese Prozesse schützt in der Gegenwart auch davor, die Bibel als Machtinstrument zu missbrauchen.
Ihre letzte Station vor der FAU?
Die letzten 5,5 Jahre habe ich an der Georg-August-Universität Göttingen verbracht, inklusive einer Lehrstuhlvertretung an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Wo haben Sie studiert und welche Fächer?
Ich habe evangelische Theologie an der schwedischsprachigen Universität Åbo Akademi in Turku (Finnland) und an der Universität Münster studiert. In Münster habe ich zudem einen Masterabschluss im Studiengang „Antike Kulturen des östlichen Mittelmeerraums“ mit einem Schwerpunkt in der Altorientalistik erworben.
Ihr Lieblingsort an der FAU?
Wahrscheinlich wird mein neues Büro mein Lieblingsort werden. Ich arbeite lieber an der Uni als im Homeoffice und freue mich über spontane Begegnungen mit Kolleg*innen und Studierenden zwischendurch.
Welche Veranstaltungen/Aktivitäten möchten Sie in und um Erlangen gerne besuchen?
Ich freue mich auf die Wanderrouten in Franken.
Ihr nützlichstes Professorinnen-Utensil?
Der Moderationskoffer! Ich unterrichte sehr gern mit Moderationskarten, und die Rückseiten benutze ich nachher für schöne To-do-Listen.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Stewardess und Friseurin.
Haben Sie ein Vorbild? Wenn ja, hat das Ihre akademische/berufliche Laufbahn beeinflusst?
Die Münsteraner Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger hat mich sehr beeindruckt. Trotz ihrer vielen Verpflichtungen und ihrer hohen Produktivität weckt sie immer den Eindruck, für jede Begegnung alle Zeit der Welt zu haben. Zudem ist sie ein großes Vorbild für alle, die überlegen, wie man wissenschaftliche Karriere und Familienleben verbinden kann.
Haben Sie ein geheimes Talent?
Ich habe jahrelang mittelalterlichen Schwertkampf gemacht.
Was wollten Sie schon immer mal tun?
Den Roman Ulysses von James Joyce will ich schon lange lesen. Dafür hat jedoch bisher weder meine Zeit noch meine Geduld gereicht.