Recherche ist ein fester Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens. Die Universitätsbibliothek (UB) der FAU bietet Ihnen verschiedene Hilfestellungen an, damit Ihre Suche nach Literatur und Patenten erfolgreich ist. Dazu gehört zum Beispiel das Patent-Screening-System in der Technisch-naturwissenschaftlichen Zweigbibliothek. Dort haben Sie Zugriff auf die Datenbank des Europäischen Patentamtes.
Literatur recherchieren Sie über den Katalog der UB oder in den lizenzierten Fachdatenbanken. Über DBIS finden Sie bibliografische Datenbanken, Volltext- und Faktendatenbanken aber auch Bilddatenbanken, etwa für Ihre Präsentationen oder die Pressearbeit. Die wichtigsten Fragen zur Literatursuche haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bibliothek in den FAQs beantwortet.
Für lokal vorhandene Zeitschriftenbände, etwa aus den Beständen der Hauptbibliothek, der Technisch-naturwissenschaftlichen Zweigbibliothek, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Zweigbibliothek, Erziehungswissenschaftlichen Zweigbibliothek und Teilbibliothek 02JU (Jura), können Sie sich Aufsätze über den Kopienlieferdienst FAUdok einscannen und als PDF-Datei liefern zu lassen.
Sie können ein Buch oder einen Aufsatz nicht in der UB finden? Kein Problem. Dank der Fernleihe können Sie sich Literatur anderer Bibliotheken an die großen Standorte der UB schicken lassen. Es ist sogar möglich, sich Literatur an den Arbeitsplatz oder nach Hause schicken zu lassen. Diese Direktlieferdienste sind allerdings kostenpflichtig. Informationen dazu und Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie auf den Seiten der UB.
Wenn Sie Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichen wollen und Fragen zu rechtlichen Aspekten, der Seriosität von Verlagen, der Öffnung Ihrer Forschung für die Allgemeinheit (“Open Access”) und entsprechende Unterstützungsangebote der FAU haben, helfen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsbibliothek der FAU weiter.
Open Access
Open Access steht für den kostenfreien digitalen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen mit dem Ziel der maximalen Verbreitung und Nachnutzung. Die Finanzierung von Open-Access-Publikationen erfolgt häufig über Publikationsgebühren. Zur Unterstützung von Open Access hat die FAU einen Fonds für die Kofinanzierung eingerichtet. Daneben sollte der Finanzbedarf für Open Access auch bei Drittmittelprojekten mit beantragt werden.
Bitte beachten Sie die institutionellen Mitgliedschaften und Vereinbarungen, mit denen das Publizieren für FAU-Angehörige vergünstigt oder kostenfrei möglich wird.
Open Access wird als Publikationsform für Projekte obligatorisch, die durch EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation gefördert werden. Die Projektpublikationen müssen zudem auf einem Repositorium für wissenschaftliche Volltexte archiviert werden. Forscher dürfen dieses frei wählen. Wir empfehlen das offizielle Repositorium unserer Universität, OPEN FAU, oder anerkannte fachspezifische Repositorien zu nutzen. Der Nachweis der Projektpublikationen wird auf der EU-Plattform OpenAIRE geführt. OPEN FAU ist eine OpenAIRE-konforme Plattform, das heißt über den Eintrag der EU-Projektnummer wird Ihre Publikation automatisch an OpenAIRE abgeliefert.
Äquivalente Verpflichtungen zur Open Access Publikation sind unter anderem bei Bewilligungen seitens des Europäischen Forschungsrats, des Wellcome Trust und des Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gegeben. Weiterführende Informationen liefern die Datenbank SHERPA/JULIET und unser Überblick.
Inzwischen haben fast alle großen Förderorganisationen Empfehlungen oder, wie in den oben beschriebenen Fällen, Verpflichtungen hinsichtlich Open Access. Entsprechend sollte der Finanzbedarf für Open Access bei Förderanträgen mitberücksichtigt werden. Die nötigen Mittelhöhen sind abhängig von den Zeitschriften und Proceedings, in denen Sie üblicherweise publizieren. Die Universitätsbibliothek kann Sie bei der Ermittlung angemessener Höhen unterstützen.
Universitätsverlag FAU University Press
FAU University Press ist der Eigenverlag der Friedrich-Alexander-Universität und an der Universitätsbibliothek angesiedelt. Die Publikationen des Universitätsverlags erscheinen im Allgemeinen primär in digitaler Form auf dem Dokumentenserver OPEN FAU und stehen so der wissenschaftlichen Welt Open Access zur Verfügung. Auf Wunsch der Autoren oder Herausgeber ist eine parallele Publikation in Buchform möglich.
Rechtsfragen beim Publizieren
Autoren wissenschaftlicher Publikationen sehen sich mit einer Reihe rechtlicher Fragen konfrontiert. Worauf sollte man bei der Gestaltung von Autorenverträgen achten? Welcher Umgang mit einschränkenden Verwertungsrechten ist zu empfehlen und welche Vertragszusätze sind sinnvoll? Ist eine Open Access Publikation unabhängig vom Verlagsvertrag möglich? Welche Lizenz passt zu meiner Open Access Veröffentlichung? Bitte wenden Sie sich zur Klärung dieser Fragen an Ihren Kontakt in der UB.
Forschungsdatenmanagement (FDM) ist der planvolle und systematische Umgang mit Forschungsdaten. Die effiziente Handhabung der Daten beinhaltet die Planung und Umsetzung der Datenaufbereitung, Speicherung, Archivierung und Veröffentlichung mit Hilfe gemeinsamer, standardisierter Regeln.
Das FDM ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Anliegen der Wissenschaftspolitik geworden und wird von den großen Forschungsförderern wie BMBF, Europäischen Forschungsrat oder der DFG eingefordert und gefördert. Eine detaillierte Planung und Beschreibung des Forschungsdatenmanagements beugt nicht nur Datenverlusten vor und verbessert die Sichtbarkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit Ihrer Forschung, sondern erhöht die Chancen auf eine Förderung.
Forschungsdaten sind eine wertvolle Ressource in der Wissenschaft. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Daten ist entscheidend für den Erhalt und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse, was wiederum den wissenschaftlichen Fortschritt fördert. Professionelles Forschungsdatenmanagement bietet Vorteile für Forschende, Nutzerinnen und Nutzer der Daten und die Gesellschaft insgesamt und stärkt somit den Wissenschaftsbetrieb.
FAU Competence Center for Research Data and Information (FAU CDI)
Wenn Sie Fragen zum Forschungsdatenmanagement haben, wenden Sie sich an forschungsdaten@fau.de
Die FAU betrachtet die Sicherung und das Management von Forschungsdaten als essentiell für erfolgreiche und nachhaltige Forschung und wissenschaftliche Integrität. Der geplante und verantwortungsvolle Umgang mit Forschungsdaten ist unerlässlich und muss deshalb gefördert und gefordert werden, damit die Universität, ihre Angehörigen und die Öffentlichkeit davon profitieren können. Hierfür ist es entscheidend, das Bewusstsein für Forschungsdaten und für die FAIR-Prinzipien langfristig zu stärken.
Die Forschungsdaten-Policy der FAU enthält Richtlinien für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie mit Forschungsdaten umgegangen werden soll. Diese wird turnusmäßig überarbeitet und durch die Universitätsleitung verabschiedet, die aktuelle Version finden Sie unter Forschungsdaten-Policy.
Forschungsdaten sind ein wichtiges Gut in allen Wissenschaftsbereichen. Zur Unterstützung der Forschenden an FAU und Universitätsklinikum beim Management von Forschungsdaten wurde das FAU Competence Center Research Data and Information (FAU CDI) eingerichtet. Das FAU CDI hat folgende Aufgaben:
Übernahme von Aufgaben zu Datenmanagement in Forschungsprojekten.
Durch die Einbindung von Universitätsbibliothek (Referat Forschungsdaten), Regionalem Rechenzentrum (RRZE) und Medizinischem Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik (MIK, am Klinikum) kann das FAU CDI die Forschenden umfassend unterstützen.
Ein vorausschauendes Forschungsdatenmanagement (FDM) erfüllt die Anforderungen an gute wissenschaftliche Praxis (GWP) und der Leitlinien der DFG. Diese Leitlinien zielen darauf ab, eine Kultur der wissenschaftlichen Integrität zu fördern, die für eine vertrauenswürdige Wissenschaft unerlässlich ist.
Gute FDM-Strategien steigern die Chancen auf Fördermittel, da viele Förderorganisationen, öffentliche Drittmittelgeber (neben der DFG beispielsweise auch die Europäische Union bei ERC-Anträgen) und Stiftungen bereits bei der Antragstellung ein Datenmanagementkonzept verlangen. Dieses soll gewährleisten, dass sowohl die Wissenschaft als auch die Gesellschaft optimal von den eingesetzten Mitteln profitieren und dass die gewonnenen Daten und Ergebnisse, wenn möglich, auch nach Abschluss des Projekts für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.
Disziplinspezifische Empfehlungen und Lösungen für die nachhaltige Erschließung und Nutzbarmachung von Forschungsdaten werden insbesondere von den Konsortien der öffentlich geförderten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) entwickelt. Die daraus hervorgehenden Standards beeinflussen zukünftig die Art und Weise, wie mit Forschungsdaten in den jeweiligen Fächern umgegangen wird.
Mit dem Karriereweg Nachwuchsgruppenleitung ermöglicht die FAU forschungsstarken Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern durch die eigenständige Leitung einer Arbeitsgruppe einen dritten Qualifikationsweg zur Universitätsprofessur neben Habilitation und Juniorprofessur. Leiten Sie eigenverantwortlich eine Nachwuchsgruppe oder kommen Sie von extern mit persönlich eingeworbenen Drittmitteln an die FAU? Dann bewerben Sie sich jetzt für den Status einer FAU-Nachwuchgsruppenleitung (FAUngl).
Fachliche Exzellenz bedeutet, dass Bewerberinnen und Bewerber im Rahmen eines hochschulübergreifenden Förderprogramms gefördert werden, dessen Ausschreibungs- und Begutachtungsverfahren dem Berufungsverfahren für eine Juniorprofessur im Wesentlichen entspricht externen. Das Ausschreibungs- und Begutachtungsverfahren eines Förderprogramms entspricht dann dem Berufungsverfahren für eine Juniorprofessur im Wesentlichen, wenn die Ausschreibung offen erfolgt und für die Begutachtung ein unabhängiges, mehrheitlich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besetztes Gremium zuständig ist. Dies wird beispielsweise nachgewiesen durch eine erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln in den folgenden oder in vergleichbaren Programmen:
Emmy-Noether-Programms (DFG)
BMBF-Nachwuchgruppen
Internationale Nachwuchs-Forschergruppen des Elitenetzwerks Bayern
Programmen ERC Starting Grant (EU)
FAUngl können nicht W1, W2 oder W3 Professorinnen und Professoren sein!
Lehrbefugnis und Lehrbefähigung
Die Nachwuchsgruppenleitung stellt nach dem Bayrischen Hochschulinnovationssystem neben Habilitation und Juniorprofessur einen weiteren Qualifikationsweg zur Professur dar. Die Qualifikationswege sind auch im Hinblick auf die Lehrbefugnis prinzipiell gleichgestellt. Der FAUngl-Status führt nicht zur Feststellung der Lehrbefähigung (Habilitation), stellt aber eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung dar.
Verhältnis zur Habilitation
Der Status des FAUngl steht nicht im Konkurrenzverhältnis zur Habilitation; die Leitung einer Nachwuchsgruppe kann jederzeit parallel oder im Anschluss die Habilitation angestrebt werden.
Promotionsrecht
Den FAUngl wird durch die Fakultäten nach Maßgabe der RPromO das Recht verliehen, für die Mitglieder ihrer Nachwuchsgruppe als Betreuerin oder Betreuer in Promotionsverfahren zu fungieren. FAUngl werden zudem berechtigt, Bachelor-, Master- und vergleichbare Abschlussarbeiten zu betreuen bzw. zu begutachten.
Teilnahme am Karriereprogramm FAUnext
FAUngl können am Karriereprogramm FAUnext teilnehmen, einem bedarfsorientierten, zielgerichteten Weiterqualifizierungs- und Coaching-Angebot für Potenzialträger/-innen zur Vorbereitung auf die nächste Karrierestufe.
Die Profile der FAU-Nachwuchsgruppenleiterinnen und der FAU-Nachwuchsgruppenleiter werden auf der FAU-Webseite für den wissenschaftlichen Nachwuchs mit einer Kurzvorstellung veröffentlicht.
Der Fakultätsrat der jeweiligen Fakultät berücksichtigt die Interessen des FAUngl bei den sie betreffenden Maßnahmen.
Gelegenheit zur selbständigen Lehre
FAUngl wird im ausreichendem Umfang Gelegenheit zur selbstständigen Lehre gegeben.
Einhaltung wichtiger FAU Grundsätze
FAUngl verpflichten sich zur Einhaltung und zur Weitergabe folgender Grundsätze:
Die FAU stellt Nachwuchsgruppenleiterinnen und Nachwuchsgruppenleiter, die neu von extern und finanziell unabhängig (d. h. mit in einem wettbewerblichen Verfahren eingeworbenen Drittmittel) an die FAU kommen, im Rahmen einer Anschubfinanzierung zusätzlich Sachmittel zur Verfügung.
Bewerbungsverfahren
FAUngl werden in einem Auswahlprozess von den Fakultäten bestimmt. Die Bewerbung erfolgt initiativ über das Current Research Information System (CRIS).
Die Entscheidung über die Vergabe erfolgt durch den Fakultätsrat.
Der Titel wird für die Dauer der eingeworbenen Förderung und nur während der FAU-Zugehörigkeit verliehen.
Der FAUngl-Status wird mit einem Zertifikat bescheinigt.
Die Bewerbung über CRIS ist voraussichtlich ab Juli 2025 möglich. Bis dahin, wenden Sie sich bitte direkt an die Forschungsreferent/-innen der Fakultäten oder an Frau Dr. Silke Schnurbusch.
Haben Sie Ihre Bewerbung über CRIS eingereicht? Dann prüfen wir die Erfüllung aller formellen Kriterien und Unterlagen.
Entscheidung im Fakultätsrat
Wenn alle Kriterien erfüllt sind, dann erhält die Fakultät den Antrag und entscheidet über diesen im Fakultätsrat.
Verleihung des Zertifikats
Erfolgreiche Bewerbungen werden dann durch ein Zertifikat bestätigt. Das Zertifikat wird vom FAU Early Career Support erstellt und vom Präsidenten der FAU verliehen.
Orientierungsgespräch
Nach der Hälfte der Laufzeit Ihres Förderprogrammes erfolgt ein Gespräch mit Ihrer Mentorin/Ihrem Mentor und dem Dekan bzw. die Dekanin Ihrer Fakultät oder Ihres Fachbereichs.
Evaluierung
Ein Jahr vor Ablauf Ihres Förderprogrammes spricht die Evaluierungskommission auf Basis des Selbstbericht, der externen Gutachten, der Erreichung der Ziele der Zielvereinbarung und insbesondere der erbrachten Leistungen in der Lehre eine Empfehlung aus, für welches Fach die Lehrbefugnis erteilt wird.
Beschluss und Erteilung der Lehrbefugnis
Fakultätsrat und Dekan beschließen bzw. geben die Entscheidung über den NGL-Status bekannt. Die Universitätsleitung erteilt die Lehrbefugnis im Einvernehmen mit der Fakultät.
Die FAU ist stolz auf ihre Talente – so auf unsere exzellenten FAU-Nachwuchgruppenleitungen.
Mit ihrer Spitzenforschung setzen sie neue Maßstäbe und tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung ihrer Disziplinen bei.
Dr. rer. nat. Thorsten Seehaus
Name der Nachwuchsgruppe: PAGE
Forschungsthema: Past, Present and Future Glacier Evolution in the Tropical Andes
Dr. Thorsten Seehaus (Bild: FAU/Theresa Seehaus)
Dieses Forschungsprojekt untersucht die erheblichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gletscher in den Tropischen Anden, welche eine wichtige Wasserquelle für die lokalen Bevölkerung und Wirtschaft darstellen. Unsicherheiten in der aktuellen Datenlage und Projektionen über die Entwicklung der Gletscher in dieser Region sollen mittels eines umfassenden Analyse-Ansatzes behoben werden. Durch die Kombination von Fernerkundungsdaten von Satelliten und historischen sowie aktuellen Befliegungen mit Feldmessungen vor Ort und optimierten Gletschermodellierungen wird ein umfassenderes Verständnis der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Gletscherveränderungen erzielt. Dies beinhaltet die Analyse langfristiger Trends der Gletscherentwicklung, die Vorhersage zukünftigen Eisverlusts und die Bewertung der Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit und potenzielle Gefahren wie Flutwellen durch Gletscherseen-Ausbrüche. Die Ergebnisse des Projekts werden nicht nur das Wissen über die Gletscherentwicklung erweitern, sondern auch zur Entwicklung effektiverer Wasserwirtschaftsstrategien und Katastrophenrisikomanagementpläne in der Region beitragen.
PD Dr. Ferdinand Knieling
Name der Nachwuchsgruppe: Translationale Pädiatrie
Forschungsthema: Mit neuartigen, maßgeschneiderten Bildgebungstechnologien Krankheiten erkennen, verstehen und besser behandeln
PD Dr. Dr. Ferdinand Knieling (Foto: Privat)
PD Dr. Dr. Ferdinand Knieling arbeitet mit seiner Arbeitsgruppe an der nächsten Generation von bildgebenden Verfahren.Therapeutische Durchbrüche – insbesondere für früh im Leben beginnende Erkrankungen – ermöglichen heute eine sehr gezielte Behandlung von Leiden, die bisher als unheilbar galten. Dennoch fällt es Ärzt/-innen häufig schwer, den Behandlungserfolg richtig abzuschätzen und gute Prognosen für Patient/-innen zu erstellen. Ein wichtiges Hilfsmittel für die Diagnostik sind bildgebende Verfahren, um möglichst exakte und vielschichte Informationen aus dem Körperinneren zu gewinnen. Der Einsatz solcher Technologien ist aber häufig für sehr junge Patienten mit Risiken behaftet oder überhaupt technisch schwierig durchzuführen.
Die Arbeitsgruppe erforscht daher Verfahren, die es ermöglichen, mit möglichst geringen Risiken auch bei sehr jungen Patient/-innen hochaufgelöste Informationen aus Geweben zu erhalten. Insbesondere interessiert hierbei die frühzeitige Erkennung von entzündlichen Prozessen, die Überwachung von neuartigen Therapien und die Erkennung von Gewebeumbauprozessen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Erforschung von chronischen und seltenen Erkrankungen, deren Krankheitsverständnis bis heute noch unzureichend ist. Die erzielten Ergebnisse sollten helfen, Krankheitsprozesse aufzuklären, die Wirkung neuer Medikamente besser zu verstehen und Therapien langfristig zu überwachen.
Dr. Patrick Schühle
Name der Arbeitsgruppe: Katalytische Systeme für die Chemische Energiespeicherung
Dr. Patrick Schühle (Foto: Privat)
Dr. Patrick Schühle entwickelt mit in seiner Nachwuchsgruppe neue Katalysatoren und Technologien zur chemischen Wasserstoffproduktion und –speicherung. Die BMBF Nachwuchsgruppe FAIR-H2 hat das Ziel einer effizienten dezentrale Herstellung von Wasserstoff aus biogener, wässriger Ameisensäure in ausreichend hoher Reinheit für die energetische Nutzung. Dafür sollen neue Technologien für die Wasserstoffproduktion und -reinigung hin zur Marktreife entwickelt werden. Das sogenannte OxFA-Verfahren ist bereits heute in der Lage, durch katalytische Oxidation von feuchter Abfallbiomasse (z.B. Klärschlamm, Industrieabfälle) unter milden Bedingungen hohe Ausbeuten an wässriger FA im Tonnenmaßstab zu erzeugen. Biogener Wasserstoff liegt gebunden in der Ameisensäure vor und kann so einfach und platzsparend transportiert und gelagert werden. Die bedarfsgerechte Wasserstofffreisetzung aus wässriger Ameisensäure ist unter sehr milden Bedingungen und damit äußerst energieeffizient möglich. Allerdings werden hierfür hochaktive und stabile Katalysatoren benötigt. Deshalb werden im Projekt FAIR-H2 Feststoff-Katalysatoren im Zusammenspiel mit ihrer Einsatzumgebung entwickelt und untersucht. Der Fokus liegt hierbei auf äußerst robusten Metallphosphid-katalysatoren, deren Erforschung einen Kernfokus der Nachwuchsgruppe darstellen. Mit Hilfe dieser neuen Katalysatoren soll die Wasserstoffgewinnung aus biogener Ameisensäure sowohl über ein einstufiges als auch ein zweistufiges Verfahren ermöglicht werden. Die Nachwuchsgruppe von Dr. Schühle beschäftigt sich weiterhin mit der Nutzung von Dimethylether (DME) als chemischem Wasserstofftransportvektor. Durch die Bindung von grünem Wasserstoff in DME kann dieser über weite Distanzen sicher und platzsparend transportiert werden. Am Zielort erfolgt die Wasserstofffreisetzung über die katalytische Dampfreformierung des DME. Neue Katalysator- und Reaktorkonzepte für diese Reaktion werden in der Arbeitsgruppe entwickelt.
Dr. Saskia Schimmel
Forschungsthema: Neue Nitridmaterialien für elektronische Bauelemente
Dr. Saskia Schimmel (Foto: Nico Tavalai)
Neuartige Nitrid-Halbleiter jenseits der vergleichsweise etablierten III-Nitride bieten ein außerordentlich breites Spektrum an zusätzlichen physikalischen Eigenschaften (z.B. piezoelektrisch, ferroelektrisch, magnetisch, supraleitend). Diese Materialien befinden sich derzeit in einem frühen Stadium der Grundlagenforschung und technologischen Entwicklung. Im Gegensatz dazu werden einige der binären III-Nitride, wie z. B. GAN, bereits in kommerziellen elektronischen Geräten verwendet. Durch die Erforschung neuartiger Nitridmaterialien und deren Kombination mit den III-Nitriden kann ein breiter Gestaltungsspielraum für elektronische Bauelemente geschaffen werden, der auf der GaN-Technologie aufbaut. Unter diesen Materialien konzentriert sich die Arbeit der Gruppe auf Halbleiter großer Bandlücke. Diese bergen viel Potenzial zur Verbesserung der Energieeffizienz elektronischer Bauelemente in Energieumwandlungsanwendungen. Die effiziente Umwandlung von elektrischer Energie ist heute und in Zukunft ein wichtiges Thema, da der Anteil der elektrischen Energie am Gesamtenergieverbrauch zunimmt. Dieser Anstieg ist auf die Elektrifizierung verschiedener Prozesse sowohl in der Industrie als auch im Transportsektor zurückzuführen. Die Elektrifizierung wiederum ist durch die Notwendigkeit motiviert, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Gruppe adressiert die Lücke zwischen der Grundlagenforschung an der Synthese und den Eigenschaften neuartiger Nitridmaterialien und der Erforschung ihrer Anwendungsmöglichkeiten in elektronischen Bauelementen.
Dr. Lisa Deloch
Name der Nachwuchsgruppe: Strahlen – Osteoimmunologie
Dr. Lisa Deloch (Foto: Michael Rabenstein/Uni-Klinikum Erlangen)
Dr. Lisa Deloch arbeitet mit ihrer Nachwuchsarbeitsgruppe an der Aufklärung der anti-entzündlichen, immunmodulierenden und osteoimmunologischen Effekten und Risiken niedriger Strahlendosen. Der Fokus der Gruppe liegt hierbei einmal auf der Aufklärung der Mechanismen hinter den entzündungsmodulierenden und analgetischen Effekten einer niedrig dosierten Strahlentherapie von gutartigen Erkrankungen. Weiterhin beschäftigt die Gruppe sich im Rahmen einer BMBF-geförderten NukSiFutur Nachwuchsgruppe „TOGETHER“ mit den (osteo-) immunologischen geschlechts- und altersspezifischen Besonderheiten in der Strahlenempfindlichkeit sowie deren Konsequenzen für Perspektiven im Strahlenschutz. Hier sollen vor allem Grundlagen geschaffen werden, mit deren Hilfe die bestehenden Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung sowie von beruflich exponiertem Personal unter Berücksichtigung von Alters- und Geschlechts-spezifischen Komponenten im gesunden und entzündlichen Kontext erweitert werden können. Hier kommen neben der Röntgenstrahlung ebenfalls auch Radon, mixed beam (vgl. kosmische Strahlung) sowie Protonen zum Einsatz. Ein besonderer Fokus der Gruppe liegt in beiden Projekten auf Zellen des Knochenmetabolismus sowie Immunzellen und Synovialfibroblasten.
Dr. Christian Schwartz
Name der Nachwuchsgruppe: Innate checkpoints of T cell regulation
Forschungsthema: Adipositas-vermittelte Fehlregulation des Immunsystems
Dr. Christian Schwartz (Foto: Privat)
Dr. Christian Schwartz arbeitet mit seiner Nachwuchsforschungsgruppe (NFG) an der Regulation der T-Helferzellantwort durch angeborene Zellen. Ein wichtiges Ziel dabei ist es zu verstehen, wie diese Interaktionen im Zusammenhang mit Fettleibigkeit reguliert werden. Insbesondere die Typ-2-Immunantworten, die bei Allergien, parasitären Infektionen, der Homöostase des Fettgewebes und der Wundheilung vorherrschen, stehen im Mittelpunkt seiner Forschung. Übergewicht und Fettleibigkeit betreffen bereits mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland und etwa jedes sechste Kind. Diese chronische Erkrankung führt häufig zur Entwicklung weiterer Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten – aber auch andere entzündliche Prozesse werden mit Übergewicht und Adipositas in Verbindung gebracht: die Entwicklung von Allergien, wie z. B. atopische Dermatitis oder Asthma, die Beeinträchtigung der Wundheilung und Geweberegeneration, ein erhöhtes Risiko für bakterielle Wundinfektionen. Da die zugrundeliegenden Prozesse noch nicht ausreichend sind, ist es das Ziel der NFG die immunologischen und molekularen Mechanismen zu verstehen, welche die mit Fettleibigkeit einhergehende periphere Entzündung verursachen.
Dr. Jane Müller
Name der Nachwuchsgruppe: DiSoJu Digitale Souveränität Jugendlicher
Dr. Jane Müller (Foto: Giulia Iannicelli/FAU)
Dr. Jane Müller bearbeitet mit ihrer Nachwuchsforschungsgruppe (NFG) den Begriff der digitalen Souveränität im Hinblick auf seine Eignung zur Übertragung auf Menschen. Die NFG nutzt digitale Souveränität dabei als einen Zugang zur Analyse von Mensch-Medien-Konstellationen und geht der Frage nach, ob bzw. inwiefern (relative) Souveränität vor dem Hintergrund von Digitalität möglich ist. Digitale Souveränität wird somit nicht als erreichbarer oder zu erreichender Zustand von Individuen konzipiert. Im Projektverlauf arbeitet die NFG ein theoretisch wie empirisch tragfähiges Konzept digitaler Souveränität aus.
Dr. Gloria Lutzny-Geier (Foto: Maria Habermann/Uni-Klinikum Erlangen)
Tumorzellen der B-Zell-Lymphome benötigen stimulierende Signale aus dem umgebenden Mikromilieu, um zu überleben. Das Ziel ist zu verstehen, wie verschiedene Signalwege des komplexen Mikromilieus und der Tumorzelle selbst aktiviert werden. Daher untersuchen wir die Regulationsmechanismen der Tumorzellen bei der Interaktion mit dem Mikromilieu in einer 3-dimensionalen Umgebung und die Möglichkeiten in diese Modulationen der Knochenmarksnische einzugreifen, um neue therapeutische Ansätze entwickeln zu können. Das Prinzip der 3D Zellkultur verwenden wir auch bei soliden Tumoren, wie dem Mammakarzinom. Die Generierung von primären Organoiden gibt uns die Möglichkeit die Kommunikation und Migration von Immunzellen sowie das Metastasierungspotential des Tumors zu charakterisieren.
PD Dr. Anna-Maria Liphardt
Forschungsthema: Veränderung der muskuloskelettale Funktion durch rheumatisch-entzündliche Erkrankungen
Dr. Anna-Maria Liphardt (Foto: Simone Kessler (SIMOarts.com))
Die Arbeitsgruppe erforscht, wie rheumatisch-entzündliche Erkrankungen die muskuloskelettale Funktion verändern. Gewebe des Bewegungsapparates (z. B. Knochen, Knorpel, Muskulatur und Sehnen) zeichnen sich durch unterschiedliche Gewebeeigenschaften und eine hohe Anpassungsfähigkeit aus und Belastung durch mechanische Reize spielen eine essentielle Rolle in den Regelkreisläufen der Gewebsanpassung. Morphologische Veränderungen im Bewegungsapparat manifestieren sich früh in einer veränderten Funktion, die sich langfristig wiederum auf die Gewebegesundheit auswirkt, umgekehrt können Veränderungen der Gewebeeigenschaften – ausgelöst durch pathogene Prozesse – zu Änderungen der Funktion führen. Ein Schwerpunkt dieser Arbeitsgruppe ist die Identifikation funktioneller und biochemischer Biomarker für Veränderungen von Krankheitsaktivität und muskuloskelettaler Homöostase. In Immobilisationsmodellen (Bettruhe / Mikrogravitation) untersuchen wir die Auswirkungen extremer Reduktion mechanischer Belastung auf das muskuloskelettale System ohne den zusätzlichen Effekt von Erkrankung oder Verletzung.
Dr. Andreas Sagner
Forschungsthema: Zeitliche Musterbildung im embryonalen Nervensystem
Dr. Andreas Sagner (Foto: Privat)
Das Vertebraten-Nervensystem ist eines der komplexesten Organsysteme im gesamten Tierreich. Seine Funktion beruht auf einer großen Anzahl an molekular und funktionell unterschiedlichen Nervenzellen, welche während der Embryonalentwicklung korrekt spezifiziert und miteinander verbunden werden müssen. Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass räumliche Signale im embryonalen Nervensystem eine wichtige Rolle für die Bildung verschiedener Klassen von Nervenzellen spielen. Diese Signale sind allerdings bei Weitem nicht ausreichend, um die Diversität der Nervenzellen vollständig zu erklären. Meine aktuelle Arbeit hat ein zusätzliches, zuvor unbekanntes, zeitliches Programm entdeckt, welches die verschiedenen Klassen von Nervenzellen weiter unterteilt. Dieses Programm beruht auf Transkriptionsfaktoren, welche spezifisch für frühe, intermediäre und spät-gebildete Nervenzellen sind. Die Hauptziele meiner Arbeitsgruppe sind: 1.) die molekularen Signale und genetischen Netzwerke zu verstehen, die die zeitliche Musterbildung der Nervenzellen kontrollieren, 2.) zu charakterisieren, wie räumliche und zeitliche Signale integriert werden, um spezifische Typen von Nervenzellen zu bilden, und 3.) den Beitrag dieses zeitlichen Programms zu neuronaler Diversität und korrekter Konnektivität im adulten Rückenmark zu bestimmen.
Dr. Alison Mitchell
Forschungsthema: Galactic Cosmic Rays and Pulsar Environments
Dr. Alison Mitchell (Foto: Privat)
The search for the origins of cosmic rays — high energy particles from space — has made enormous progress since their discovery over a hundred years ago. However, the origins of the most energetic cosmic rays in our Galaxy remain enigmatic. Although previously disfavoured, powerful pulsars have recently reemerged as top candidate sites for particle acceleration to very high energies. Using data from the HESS telescopes based in Namibia and the future Cherenkov Telescope Array, we can use gamma-rays to look in detail at cosmic rays in pulsar environments. Combining this with multi wavelength information, we aim to build a more complete understanding of these systems and the role that cosmic rays play in the dynamical environments of pulsars.
PD Dr. Manuel Keith
Forschungsthema: Anreicherung kritischer Metalle in der Erdkruste
PD Dr. Manuel Keith (Foto: Fotostudio am Schloß)
Die Versorgung mit kritischen Metallen für die Energiewende und für eine nachhaltige Zukunft ist eine gewaltige Herausforderung für die Europäische Union. Der Ausbau von erneuerbaren Energien und der Elektrifizierung erfordert große Mengen an Rohstoffen, wie Kupfer oder Kobalt und es wird noch Jahrzehnte dauern, diesen Bedarf über eine Kreislaufwirtschaft zu decken. Daher müssen diese metallischen Rohstoffe nachhaltig abgebaut werden und unsere Forschung trägt wesentlich dazu bei, die besten Lagerstätten und Aufbereitungsmethoden hierfür zu bestimmen. Wir beschäftigen uns mit der Verteilung von Metallen und Halbmetallen in der Erdkruste und nutzen modernste Analysemethoden, um den Transport und die Anreicherung dieser Elemente zu verstehen. Perspektivisch wollen wir hiermit dazu beitragen, die Versorgung von kritischen Metallen zu sichern, sowie deren Gewinnung nachhaltiger zu gestalten.
PD Dr. Andrea Thoma-Kreß
Name der Nachwuchsgruppe: Retrovirale Pathogenese: HTLV-1 und Adulte T-Zell-Leukämie
Forschungsthema: Übertragung von Viren über die Muttermilch
PD Dr. Dr. Andrea Thoma-Kreß (Foto: Rabenstein/Uni-Klinikum Erlangen)
Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Übertragung und Pathogenese des tumorauslösenden Retrovirus Humanes T-Zell-Leukämievirus (HTLV-1). Mehr als 10 Millionen Menschen weltweit, v.a. in Südamerika, der Karibik, Japan, Sub-Sahara-Afrika oder Zentralaustralien, sind meist unwissentlich mit HTLV-1 infiziert, da die Infektion zunächst ohne Symptome verläuft. Nach jahrzehntelangem „Schlummern“ der Viren kann es zu schwerwiegenden Erkrankungen wie einer aggressiven Leukämie kommen. Im Zentrum unserer BMBF-geförderten Nachwuchsgruppe steht, die Übertragung von HTLV-1 über zellhaltige Körperflüssigkeiten wie Muttermilch besser zu verstehen. Muttermilch bietet sehr viele gesundheitliche Vorteile und in vielen Ländern, in denen das Virus stark verbreitet ist, besteht oftmals aufgrund begrenzter Ressourcen nicht die Möglichkeit, Ersatzprodukte zu verwenden. Langfristiges Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es daher, Präventionsstrategien zu entwickeln, die die HTLV-1 Infektion wirksam unterbrechen, aber das Stillen weiterhin erlauben.
Dr. Johannes Fürst
Forschungsthema: Die Zukunftsstrategie für weltweite Gebirgsgletscherprognosen
Dr. Johannes Fürst (Foto: Katleen Van Hoof)
Der weltweite Gletscherrückzug wird zunehmend greifbar und der damit verbundene Eisverlust dominiert seit vielen Jahrzehnten den kryosphärischen Beitrag zur Veränderung des Meeresspiegels. Gletscher sind inzwischen ein Symbol für die Auswirkungen des sich allgemein erwärmenden Klimas. In unserer Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns mit der Entwicklung eines neuartigen, konsistenten, eisdynamischen Prognoseverfahrens für die globale Gletscherentwicklung unter zukünftiger Klimaerwärmung. Das Herzstück dieses Modellierverfahrens ist die systematische Nutzung der Informationsflut aus der satellitengestützten Fernerkundung. Zu diesem Zweck kommen transiente Assimilationstechniken zum Einsatz. Wie bei der Wettervorhersage soll versucht werden jede einzelne Messung zum jeweiligen Aufnahmezeitpunkt in die Vorwärtssimulationen einfließen zu lassen um die Prognosen bestmöglich zu informieren.
Prof. Dr. Nadja Ray
Forschungsthema: Multiscale modeling and analysis of porous media applications with evolving microstructures
Prof. Dr. Nadja Ray (Foto: Privat)
Nadja Ray works in the field of applied mathematics. She is interested in multiscale modeling and porous media applications. She thereby particularly focuses on problems including evolving microstructures, e.g. due to chemical dissolution-precipitation reactions. Moreover, in one of her projects, she investigates influencing factors of the formation and turnover of soil microaggregates, and their impact on soil functions.
Dr. Nadia Müller-Voggel
Forschungsthema: Von akut zu chronisch – auf der Suche nach neurophysiologischen Markern von Tinnitus
Dr. Nadia Müller-Voggel (Foto: Privat)
Wie kann unser Gehirn die Wahrnehmung eines Tons erzeugen, der objektiv nicht nachweisbar ist? Diese Frage ist für etwa 20 Prozent unserer Bevölkerung, die unter einem chronischen Tinnitus leidet, höchst relevant. Wahrnehmung ist kein genaues Abbild der uns umgebenden Umwelt, sondern ein aktiver Prozess unseres Gehirns, mit dem wir unsere Umwelt interpretieren und der, im Falle von Tinnitus, zu einer Phantomwahrnehmung führen kann. Im Rahmen meiner Emmy-Noether-Gruppe wollen wir herausfinden welche Prozesse im Gehirn für die Entwicklung und Chronifizierung eines Tinnitus entscheidend sind. Dazu erfassen wir Hirnaktivität in unterschiedlichen Stadien der Tinnitusentwicklung, in Ruhe oder während Probanden bestimmte Aufgaben durchführen, z.B. ihre Aufmerksamkeit auf bzw. weg vom Tinnitus lenken oder sich in einem positiven versus negativen emotionalen Zustand befinden. Wir erhoffen uns dadurch besser zu verstehen, welche neuronalen Prozesse zur Wahrnehmung eines Tons führen und wie die ungewollte Wahrnehmung eines Phantomtons effektiv behandelt werden könnte.
PD Dr. Heiko Bruns
Forschungsthema: Makrophagen als erste Verteidigungslinie bei Leukämien und Lymphomen
PD Dr. Heiko Bruns (Foto: Sabine Spanl)
Bei den meisten Tumorerkrankungen befinden sich zahlreiche Makrophagen (die Fresszellen des Immunsystems) in direkter Nähe zu den Krebszellen. Obwohl die Makrophagen theoretisch in der Lage sind, Tumorzellen zu erkennen und zu beseitigen, führen sie diese Aufgabe häufig nicht mehr korrekt aus. In unserer Arbeitsgruppe untersuchen wir, mit welchen Mechanismen Makrophagen Tumorzellen erkennen und eliminieren könne, und ob diese Mechanismen bei den Makrophagen im Tumor, speziell bei Lymphomerkrankungen, gestört sind. Hierbei interessiert uns besonders die Phagozytose bzw. die Aufnahme von Tumorzellen. Das Langfristige Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es, die Makrophagen im Tumor für die Tumorbekämpfung therapeutisch wieder zu reaktivieren.
Prof. Dr. Matthias Braun
Forschungsthema: Ethik und Governance neuer Technologien
Prof. Dr. Matthias Braun (Foto: Privat)
In seiner Forschung beschäftigt sich Matthias Braun aus einer sozialethischen Perspektive mit den Chancen und Herausforderungen neuer Technologien. Dabei geht es darum zu erforschen und besser zu verstehen, wie neue Technologien soziale Lebensformen und Institutionen verändern und wie man diese Veränderungen verantwortlich gestalten kann. Matthias Braun hat hier einen Ansatz konkreter Ethik entwickelt, der unterschiedlichen Methoden systematisch zusammenbringt.
Forschungsthema: Einfluss der Immunzellwanderung auf mukosale Wundheilung und intestinale Entzündung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Prof. Dr. Sebastian Zundler (Foto: Rudi Ott)
Prof. Dr. Zundler beschäftigt sich mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bei diesen Erkrankungen kommt es durch ein Zusammenspiel von Umweltfaktoren mit genetischen Faktoren zu einer fehlgeleiteten Immunreaktion im Darm, die zu wiederkehrenden Entzündungsschüben führt. Eine medikamentöse Heilung ist nach wie vor nicht möglich. Das besondere Interesse von Sebastian Zundler gilt den Wanderungsvorgängen von Immunzellen im Rahmen der Krankheitsentstehung. Diese Prozesse können bereits erfolgreich mit Medikamenten beeinflusst werden können, trotzdem sind sie bislang nur unzureichend erforscht.
Forschungsthema: BRAIn mechaNIcs ACross Scales (BRAINIACS)
Prof. Dr. Silvia Budday (Foto: Studioline)
In ihrer Forschung beschäftigt sich Silvia Budday mit der Mechanik des Gehirns. Während mechanische Aspekte lange Zeit wenig Beachtung in der Hirnforschung fanden, spielen sie neuesten Erkenntnissen zufolge doch eine wichtige Rolle für die Hirnfunktion. Ein spannendes Beispiel ist die markant gefaltete Struktur des menschlichen Gehirns, die essentiell für höhere kognitive Funktionen ist. Silvia Budday’s Studien zufolge sind es mechanische Kräfte, die das zunächst glatte Gehirn des Menschen in Falten legen. Durch die Kombination experimenteller Methoden, Modellierung und Simulation entwickelt sie zusammen mit ihrer Gruppe Computermodelle, die bei der Diagnose von Krankheiten und der Optimierung von Behandlungsmethoden unterstützen sollen.
Forschungsthema: Understanding & Engineering Human T Cell Immunity
Prof. Dr. Kilian Schober (Foto: Susanne Dürr, TU München)
T-Zellen sind ein elementarer Teil des Immunsystems. Sie erkennen über den T-Zell-Rezeptor Zielstrukturen (sog. Antigene) auf infizierten oder körpereigenen (im Falle von Tumorerkrankungen: entarteten) Zellen. Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist, die Grundlagen humaner T-Zell-Immunität zu verstehen und auf der Basis dieses Verständnisses durch Genetisches Engineering neue Therapien gegen Infektions-, Tumor- und Autoimmunerkrankungen zu entwickeln. Wir verwenden modernste Methoden der Biomedizin wie Einzelzell-RNA-Sequenzierung und – in Kollaboration mit dem Helmholtz-Zentrum in München – künstliche Intelligenz, um das Schicksal von Antigen-spezifischen T-Zellen nachzuverfolgen. Als humanes in vivo „Modell“ untersuchen wir insbesondere Kohorten von Impflingen, die gegen SARS-CoV-2 oder Gelbfieber immunisiert wurden. Schließlich wenden wir die gewonnenen Erkenntnisse an, indem wir durch die Genschere CRISPR/Cas9 T-Zellen gezielt so „programmieren“, dass sie besonders gut infizierte oder Krebszellen bekämpfen können, dabei ihre natürlichen Eigenschaften möglichst vollständig erhalten („Physiological Engineering“).
Forschungsthema: Identitätsstiftende Praktiken und subkulturelle Lebenswelten in Türsteher-, Kampfsport-, Rap- und Shisha-Bar-Szenen
Prof. Dr. Hatem Elliesie (Foto: Privat)
Gegenstand des Forschungsprojekts von Dr. Elliesie ist die Erforschung von Selbstwahrnehmungsmustern von und Fremdzuschreibungen auf Angehörige von Großfamilien mit nah- und mittelöstlichen Provenienzen in Deutschland. Hierbei sollen insb. wenig erforschte Bereiche wie die Türsteher-, Kraftsport- und Kampfsportszenen sowie Bereiche der Gangsta-Rapszene und Lebensumfelder ausgewählter Shisha-Bars betrachtet werden. Forschungsziel ist es, Einblicke in die Ausformungen subkultureller Lebensstile und Handlungspraktiken der beteiligten Akteure wissenschaftlich fundiert und ausdifferenziert zu gewinnen. Die Grundlagenforschung soll zum besseren Verständnis großfamiliärer Strukturen, ihren Interaktionen untereinander, Einstellungen unterschiedlicher Generationen und der Interaktion in und mit der sog. Mehrheitsgesellschaft beitragen.
Forschungsthema: Flexible Schreiber in der Sprachgeschichte
Prof. Dr. Markus Schiegg (Bild: Privat)
Variation ist eine zentrale Eigenschaft natürlicher Sprachen. Wie flexibel historische Schreiberinnen und Schreiber der allgemeinen Bevölkerung in ihrem Sprachgebrauch waren, wurde bislang aber kaum untersucht. In meiner Forschungsgruppe erarbeiten wir ein digitales Korpus überwiegend aus Briefen von Patientinnen und Patienten deutscher und britischer psychiatrischer Anstalten des 19. Jahrhunderts, die oftmals nicht abgesendet wurden und immer noch in den Archiven liegen. Da hier von einzelnen Personen Briefe an unterschiedliche Adressaten und oft aus einem langen Zeitraum überliefert sind, bieten sich diese Texte besonders für die Analyse intraindividueller Variation und Sprachwandel an, der hier auch durch zunehmendes Alter und unterschiedliche Krankheiten beeinflusst sein kann.
Forschungsthema: Die Rolle von physikalischen Kräften zwischen Epithelien und ihrer Umgebung für die Morphogenese von Geweben
Dr. Stefan Münster (Foto: Privat)
Die Emmy-Noether-Gruppe von Stefan Münster untersucht die biophysikalischen Grundlagen der Morphogenese, der Prozess durch den Organismen während ihrer Entwicklung ihre Form gewinnen. Im Fokus der Arbeit liegen dabei die mechanischen Kräfte die das wachsende Gewebe „in Form bringen“. Von besonderem Interesse sind Kräfte die zwischen Geweben und deren Umgebung erzeugt werden. Diese gewebeextrinsischen Kräfte stehen im Gleichgewicht mit Kräften die innerhalb eines Gewebes erzeugt werden (gewebeintrinsische Kräfte) und beeinflussen maßgeblich die Symmetriebrechung der resultierenden Gewebefaltungen, wodurch sich erst komplexe Strukturen bilden können. Mit hochauflösender Lichtmikroskopie, automatisierter Bildanalyse, genetischer und biophysikalischer Manipulation sowie mathematischer Modellierung von Gewebekräften und -verformungen sollen die mikroskopischen Mechanismen, die morphogenetischen Prozesse antreiben, quantitativ aufgedeckt werden. Dazu benutzt die Arbeitsgruppe zum einen die Embryonalentwicklung des Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) als in vivo Modelsystem, um das grundlegende Verständnis der physikalischen Prinzipien der Morphogenese zu erweitern. Zum anderen werden Gewebekulturen benutzt, um außerdem die Prinzipien aufdecken die notwendig sind, um komplexe Architekturen in multizellulären Ex-vivo-Systemen, wie z.B. Organoiden, zu kreieren.
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Habilitierende werden während des Habilitationsprozesses durch Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer wissenschaftlich und organisatorisch begleitet.
Sie als Mentor bzw. Mentorin sorgen unter anderem für die Sicherstellung der erforderlichen Forschungsfreiräume. Neben der fachwissenschaftlichen Begleitung sollten Sie aber auch unbedingt Ihre Erfahrungen und Fertigkeiten in der akademischen Lehre weitergeben.
Eine weitere grundlegende Voraussetzung für ein erfolgreiches Habilitationsverfahren ist die Beachtung und Einhaltung aller formalen Anforderungen der jeweiligen Fakultät.
Betreuung und Begleitung von Wissenschaftler/-innen in frühen Karrierestadien
Betreuen Sie zum ersten Mal eine Promotion oder Habilitation? Brauchen Sie weiterführende Informationen rund um die Betreuung und das Mentoring? Dann sind Sie hier genau richtig!
Jedes Promotionsvorhaben benötigt wissenschaftliche Betreuung und jede Habilitation akademische Begleitung, die entweder von einer Einzelperson oder einem Betreuungsteam geleistet wird. Ein offener, fairer und transparenter Umgang aller Beteiligten bietet eine gute Grundlage für das Gelingen des Promotions- oder Habilitationsvorhabens. Dabei sollten auch soziale und kulturelle Hintergründe Beachtung finden, um unter anderem auch die Vereinbarkeit von Familie und akademischer Karriere zu gewährleisten.
Unsere Universität trägt die Verantwortung für die Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis in Forschung und Lehre. Deshalb hat die FAU Richtlinien erlassen, die auf den Vorgaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft basieren und Ihnen bei aller Unterschiedlichkeit der Forschungsdisziplinen inhaltliche Orientierungspunkte für korrektes wissenschaftliches Verhalten geben.
Das Referat für Internationale Angelegenheiten (RIA/S-INTERNATIONAL)
Die Servicestelle für internationale Themen an der FAU ist das Referat für Internationale Angelegenheiten (RIA/S-INTERNATIONAL). Das RIA ist das zentrale Kompetenzzentrum der Universität in allen internationalen Fragen zu Studium, Lehre und Mobilität. Neben dem Referat für Internationale Angelegenheiten als zentrale Servicestelle bieten auch alle Fakultäten weitere Informationen und Ansprechpersonen zu Themen rund um die Internationalisierung
Nicht nur das Thema der Promotion, auch die Auswahl der am besten geeigneten Kandidaten will gut überlegt sein. Betreuende und Promovierende haben individuelle und damit eventuell auch unterschiedliche Vorstellungen über den Ablauf der Promotion, den zeitlichen Aufwand und das Betreuungsverhältnis. In einem ausführlichen Gespräch im Vorfeld können sich beide Seiten einen Eindruck von einander verschaffen und die eigenen Erwartungen ansprechen.
Vor Beginn der Promotion
Laut § 5 der Rahmenpromotionsordnung der FAU (RPromO) können Betreuerin oder Betreuer sein: Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, Privatdozentinnen und Privatdozenten, außerplanmäßige Professorinnen und Professoren, die an der jeweiligen Fakultät hauptberuflich tätig sind, entpflichtete Professoren oder im Ruhestand befindliche Professorinnen und Professoren.
Im Sinne der RPromO gibt es immer nur eine Betreuerin bzw. einen Betreuer (Erst-Betreuende), weitere Personen können z.B. im Rahmen von Betreuungsteams oder eines kooperativen Promotionsverfahrens mit einer Fachhochschule/HAW an der Betreuung der Dissertation beteiligt werden.
Sonderfälle und Ausnahmen regelt die Promotionsordnung der jeweiligen Fakultät oder des Fachbereichs.
Häufig wird die Erst-Betreuerin/der Erst-Betreuer durch einen Assistenten oder Postdoc unterstützt, der der Doktorandin/dem Doktoranden zur Seite steht und sie oder ihn bei der täglichen Arbeit betreut („Day-by-day-Betreuer“).
Das von Ihnen gewählte Thema sollte nicht nur Sie und die bzw. den Promovierenden interessieren, es sollte auch einen direkten Bezug zu Ihrem eigenen Forschungsbereich aufweisen. Wichtig ist außerdem, dass Sie neben Ihren sonstigen Aufgaben genügend Zeit für eine Betreuung aufbringen können. Weiterhin muss das gewählte Thema von der Doktorandin/dem Doktoranden in einem angemessenem Zeitrahmen bearbeitet und zusammengefasst werden können.
Sie sind nicht dazu verpflichtet, die Betreuung einer Doktorandin/eines Doktoranden zu übernehmen und können aus sachlichen Gründen ablehnen. Das kann der Fall sein, wenn die Bewerberin oder der Bewerber nicht über die erforderlichen wissenschaftlichen Vorkenntnisse verfügt, oder wenn Ihre eigenen zeitlichen Kapazitäten nicht ausreichen, um weitere Doktorandinnen und Doktoranden adäquat zu betreuen. Laut der Studie Doctoral programmes for the european knowledge society ist bei einer Betreuung von mehr als 10 Doktoranden keine qualitätsgerechte Betreuung im Sinn eines zielorientierten Abschlusses von Dissertationen mehr leistbar. Die Überprüfung der Aufnahmevoraussetzungen der Kandidatin/des Kandidaten übernimmt der Promotionsausschuss im Rahmen der Zulassung zur Promotion und sollte vor Aufnahme des Promotionsvorhabens über das zuständige Promotionsbüro erfolgen.
Vor der Zusage der Betreuung eines Promotionsvorhabens sollten Sie die dem Promotionsvorhaben zugrunde liegende Motivation und die nötige Eignung bzw. Kompetenz/Qualifikation abklären, denn mit der Zusage einer Betreuung verpflichten Sie sich die Doktorandin oder den Doktoranden bei der Erstellung der Dissertation methodisch und fachlich und auch hinsichtlich des Zeit- und Arbeitsplans zu beraten und zu unterstützen.
Die Betreuungsvereinbarung soll helfen, die Rahmenbedingungen für die Promotionsarbeit festzulegen, um spätere Missverständnisse zu vermeiden. Sie hilft, die gegenseitigen Erwartungen zu klären und wechselseitige Rechten und Pflichten abzustimmen. Die Betreuerin/der Betreuer verpflichten sich mit der unterschriebenen Betreuungsvereinbarung zu einer Betreuung bis zum Abschluss der Promotion, unabhängig von der Dauer der Finanzierung. Sie begleiten die Forschungs- und Lehrtätigkeit der Doktorandin/des Doktoranden und besprechen Karriereperspektiven. Sie unterstützen die Doktorandin/den Doktoranden, falls notwendig, bei der Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere.
Eine Betreuungsvereinbarung ist bei Promotionsverfahren zum Dr. med., Dr. med. dent., Dr. rer. biol. hum. und Dr. phil. verpflichtend und Teil der im Promotionsbüro einzureichenden Zulassungsunterlagen. Die Fakultäten/Promotionsbüros halten entsprechende Vorlagen vor.
Für die erfolgreiche Betreuung einer Promotion ist es unerlässlich, dass Sie in einem Gespräch zu Beginn mit dem/der Promovierenden ihre beiderseitigen Aufgaben, Rechte und Pflichten klären. Die Vorlage zur Betreuungsvereinbarung des FAU Graduiertenzentrums enthält dafür einen Leitfaden. Die Betreuungsvereinbarung selbst kann dann als Dokumentation dieses Gesprächs dienen. Ohne diese Klärung kommt es häufig im Laufe der Promotion zu Konflikten.
Zwischen Promovierenden und Betreuenden wird ein Betreuungsverhältnis begründet. Es handelt sich hier um ein Vertrauensverhältnis, das wissenschaftliche und pädagogische Elemente in sich birgt.
Im Promotionsverhältnis hingegen wird das Verhältnis des Promovenden zur Fakultät und zur Hochschule, die später die Prüfung abnehmen und ihm den Doktorgrad verleihen werden, beschrieben. Das Promotionsverhältnis wird durch die Promotionsordnung einer öffentlich-rechtlichen Regelung unterworfen.
Sie als Betreuerinnen und Betreuer verpflichten sich, gemeinsam mit den Doktorandinnen und Doktoranden einen Zeit- und Arbeitsplan zu erarbeiten sowie sich regelmäßig über den Stand der Arbeit auszutauschen. Der Bericht bildet die Grundlage für ein gemeinsames fachliches und persönliches Gespräch zwischen Ihrer Doktorandin/Ihrem Doktoranden und Ihnen als Mentorin/Mentor. Über das Gespräch wird ein Kurzprotokoll verfasst und von beiden Seiten gegengezeichnet. Die gemeinsame Überprüfung kann zu einer Anpassung des Arbeits- und Zeitplanes des Promotionsvorhabens führen. Über den wissenschaftlichen Austausch hinaus sind auch die Karriereförderung und Möglichkeiten zur persönlichen Weiterbildung Teil einer guten Betreuung.
Für die gelungene Durchführung von Promotionsverfahren sowie für die Erstellung des abschließenden Gutachtens ist die Beachtung aller formalen Anforderungen der jeweiligen Fakultät unbedingt erforderlich.
Für Fragen zu sämtlichen administrativen Abläufen stehen Ihnen natürlich auch gerne die Mitarbeiterinnen der FAU-Promotionsbüros zur Verfügung.
Bei externen Dissertationen hat der Promovierende keine enge Anbindung an Institut und Lehrstuhl, vor allem kein bezahltes Arbeitsverhältnis. Er finanziert sich durch eine Festanstellung in einem Unternehmen.
Als Betreuer von Promotionen sehen Sie sich der Herausforderung gegenüber, dass Sie Ihre Promovierenden anleiten und mit ihnen in einen regelmäßigen fachlichen Austausch treten sollen. Daher ist es sinnvoll mit ihren Promovierenden mindestens einmal jährlich Jahresgespräche in Einzelgesprächen durchzuführen. Die Jahresgespräche dienen dem zentralen Ziel der Auflistung gegenseitig zu benennender Arbeits- und Umgangsziele!
Sie werden durch diese Art der Zusammenarbeit
eine Erhöhung der Arbeitszufriedenheit erreichen,
die Ideen, den Sachverstand und die Erfahrungen der Mitarbeitenden stärker in die Planung einbeziehen können,
eine Rückmeldung für das eigene Verhalten erhalten,
Aus dem Gespräch ergeben sich mit Sicherheit einige Kompetenzen und Fähigkeiten an denen der/die Promovierende im gegenseitigen Einvernehmen noch arbeiten kann. Art und Umfang der zu belegenden Seminare werden zusammen festgelegt. Die FAU bietet über verschiedene Plattformen Qualifikationsseminare und -workshops zu verschiedenen Themenbereichen an, die jeweils an den entsprechenden Stellen nachzufragen und zu buchen sind.
Auch die Personalabteilung unterstützt Sie selbstverständlich bei der Planung und Durchführung von Jahresgesprächen. Die von der Personalabteilung bereitgestellten Unterlagen können Sie für eine breite Zielgruppe verwenden. Hier geht es zur Personalentwicklung (intern) und zu den entsprechenden Unterlagen. Für Jahresgespräche mit Promovierenden empfehlen wir allerdings die „Unterlagen für Jahresgespräche speziell mit Promovierenden“ von dieser Seite.
Bei Problemen
In Betreuungsverhältnissen kann es zu Schwierigkeiten kommen, die sowohl die sachliche als auch die persönliche Ebene betreffen können. Wenn das passiert, sollten sich beide Seiten darum bemühen, diese Schwierigkeiten möglichst früh anzusprechen und einen emotionsfreien und sachlichen Umgang mit der Situation und miteinander zu bewahren. Gegenseitiges Feedback sollte weiterhin stattfinden können, so dass gemeinsam Lösungswege gefunden werden können.
Bei Konflikten mit wissenschaftlichen Angestellten hilft auch die Kommission zur Konfliktlösung an wissenschaftlichen Arbeitsplätzen. In der Kommission fungiert jeder Konfliktbeauftragte als Ansprechpartner für von Konflikten Betroffene. Die Wahl des Konfliktbeauftragten ist den Betroffenen freigestellt.
Weitere Ansprechpartner/-innen finden Sie auf den Seiten für Promovierende.
Manchmal lässt sich eine Beendigung der Betreuung nicht vermeiden, insbesondere dann, wenn sich die Promotionsarbeit in eine thematische Richtung entwickelt, die zu weit vom Themen- und Interessensgebiet der Betreuerin/des Betreuers entfernt ist, oder wenn aus Ihrer Sicht die Grundlage des Vertrauensverhältnisses der Promotionsbetreuung nachhaltig und massiv gestört ist. Sollte dies der Fall sein, sollten sich beide Seiten darum bemühen, zügig eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden.
Sollten Sie einseitig Ihre Betreuungstätigkeit niederlegen wollen, ist dafür ein wohlbegründeter Antrag an den Promotionsausschuss notwendig.
Wenn Sie eine einvernehmliche Lösung mit einer oder einem Promovierenden erreicht haben, ist der einfachste Weg die Kontaktaufnahme zum Promotionsbüro durch die Promovierenden.
Zu den übergreifenden Themen eines Förderantrags wurden von den zuständigen Stellen der Zentralen Universitätsverwaltung Textbausteine erstellt. Die Links führen in CRIS, das Forschungsinformationssystem der FAU.
Die Textbausteine können für entsprechende Abschnitte in Förderanträgen, insbesondere in DFG-Verbundanträgen (z.B. SFB, Transregio, Graduiertenkolleg), verwendet werden (auch in abgewandelter Form). Sie sollen allgemein als Informationsquelle für die oben genannten Themen dienen.
Die Textbausteine sind jeweils als deutsche und englische Version im Forschungsinformationssystem CRIS hinterlegt. Die Vorlagen befinden sich unter dem Menüpunkt „Forschungsprojekte“, Unterpunkt „Textbausteine“. Alternativ klicken Sie bitte direkt auf die obigen Links zu den Vorlagen.
Bei Fragen zu den Inhalten der Vorlagen wenden Sie sich bitte direkt an die in den Textbausteinen genannten Ansprechpersonen.
Möchten Sie als Professorin oder Professor mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ein neues strukturiertes Promotionsprogramm entwickeln?
Soll es sich dabei um ein Programm Ihres Departments oder Fachbereichs auf einer strukturierten Ebene mit einer ideellen Unterstützung handeln?
Oder planen Sie den Antrag für ein finanziertes Graduiertenkolleg z.B. über einen externen Fördergeber?
Das Graduiertenzentrum der FAU unterstützt Sie gerne bei Ihren Projekten zu Themen der Nachwuchsförderung, der Betreuungsgestaltung und des Curriculums.
Je frühzeitiger Sie sich mit uns in Verbindung setzen, umso individueller können wir Sie bei Ihren Projektideen unterstützen.
Im Falle von externen Förderanträgen begleitet das GZ nach Wunsch auch die Vorbereitungen für die Begutachtungen. Dabei bringen wir gerne unsere Erfahrungen der letzten Jahre mit DFG-Begutachtungen von Graduiertenkollegs oder integrierten Graduiertenkollegs von SFBs/TRRs ein.
Kriterien für ein strukturiertes Promotionsprogramm
Promotionsprogramme, die an der FAU eingerichtet werden, sollten unabhängig von einer finanziellen Förderung folgende Kriterien erfüllen:
fachliche und thematische Ein- und Abgrenzung des Programms sowie ausreichend hohe Anzahl am Programm beteiligter Wissenschaftler/innen („kritische Masse“)
Berücksichtigung von Gender- und Diversitätsaspekten
Betreuungskonzept mit Betreuungsvereinbarung, Betreuer-Teams und regelmäßigen Statusreports/Feedbackgesprächen
Qualifizierungskonzept mit verpflichtenden fachlichen und überfachlichen Veranstaltungen für Nachwuchswissenschaftler/innen regelmäßiger fachlicher Austausch innerhalb des Programms und mit der nationalen und internationalen Fachöffentlichkeit
vorgesehener Zeitraum bis zum Abschluss der Promotion mit definierten Verlängerungsoptionen
klar definierte Organisationsstrukturen und -prozesse (Governance)
Diese Kriterien erfüllen Sie in der Regel automatisch, wenn Sie ein Promotionsprogramm bei einem externen Fördergeber (z.B. Graduiertenkollegs der DFG) beantragen.
Nutzung des Veranstaltungsprogramms und der Veranstaltungsplanung des Graduiertenzentrums für strukturierte Promotionsprogramme
Das Veranstaltungsprogramm des Graduiertenzentrums kann in Ihr Promotionsprogramm integriert werden. In der Regel beinhaltet das Curriculum eines Promotionsprogramms einen wählbaren Anteil an Seminaren und Workshops zu überfachlichen Themen (z.B. Academic Writing, Poster-Präsentation gestalten, Projektmanagement, Wissenschaftskommunikation) und zur Weiterqualifizierung von Soft Skills (z.B. Small Talk at Conferences, Zeitmanagement, Personalführung). Diese können von Promovierenden der strukturierten Promotionsprogramme besucht und in der Regel für das Programm angerechnet werden.
Gerne sind wir Ihnen bei der Entwicklung von Veranstaltungen, die auf Ihr Programm zugeschnitten sind, behilflich. Auch hier gilt: Je frühzeitiger Sie sich mit uns in Verbindung setzen, umso individueller und passgenauer können wir Angebote für Sie zuschneiden, damit Sie diese in Ihren Antrag und Ihr Programm integrieren können.
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