Humboldt-Forschungsstipendien und -preise
Förderung für internationale Wissenschaftskooperationen
Mit ihren Humboldt-Forschungsstipendien und -preisen fördert die Alexander von Humboldt-Stiftung Wissenschaftskooperationen zwischen ausländischen und deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Stipendiaten und Preisträgerinnen suchen sich in Deutschland Kooperationspartnerinnen und Gastgeber, mit denen sie zusammen an ihrem Projekt arbeiten – dort, wo sie die besten Voraussetzungen für die Umsetzung sehen. Die FAU heißt jährlich zahlreiche exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Gastuniversität willkommen.
Im Juni 2023 sind Prof. Andreas Hirsch, Lehrstuhl für Organische Chemie II, und Prof. Dr. Bernhard Egger, Professur für Cognitive Computer Vision, zudem als Scouts für das Henriette-Herz-Scouting-Programm ausgewählt worden. Sie können nun bis zu drei Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem Ausland für ihre Forschungsgruppe mit einem Humboldt-Stipendium rekrutieren.
Die neuesten Preisträgerinnen und Preisträger, Forschungsstipendiatinnen und -stipendiaten
Dr. Yubiao Zhang
Lehrstuhl für Dynamics, Control, Machine Learning and Numerics, Oktober 2023
Mit einem Humboldt-Stipendium für erfahrene Wissenschaftler/-innen forscht Dr. Yubiao Zhang ab Oktober 2023 bis März 2025 am Lehrstuhl für Dynamics, Control, Machine Learning and Numerics unter der Leitung von Prof. Dr. Enrique Zuazua. Während seines Aufenthalts konzentriert sich Dr. Zhang vor allem auf die Kontrolltheorie, die nicht nur eine breite Palette von Anwendungen in den Bereichen Technik, Wirtschaft, maschinelles Lernen und anderen Bereichen hat, sondern auch viele mathematische Probleme von eigenem Interesse enthält. Insbesondere soll seine Forschung auf die folgenden drei Themen ausgerichtet werden: neuronale Steuerung für Deep Learning, kontrollierte PDEs mit Gedächtnis und Ausgangsstabilisierung.
Prof. Dr. George Karagiannidis
Department Elektrotechnik-Elektronik-Informationstechnik, September 2023
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Prof. Dr. George Karagiannidis, von der Aristotle University of Thessaloniki, Griechenland, ab September 2023 bis März 2025 am Department Elektrotechnik-Elektronik-Informationstechnik unter der Leitung von Prof. Dr. Robert Schober. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Theorie der drahtlosen Kommunikation, die optische drahtlose Kommunikation, die Konvergenz von Kommunikation und Datenverarbeitung sowie der Mathematik und Statistik mit Anwendungen in der Kommunikationstheorie.
Während seines Aufenthalts forscht Professor Karagiannidis an der Verbesserung der Konnektivität und Zuverlässigkeit in der nächsten Generation drahtloser Netze. Dazu werden neue Kommunikationsparadigmen vorgeschlagen, die auf optischer drahtloser Kommunikation (OWC), rekonfigurierbaren intelligenten Oberflächen (RIS), verteilter künstlicher Intelligenz (KI), Over-the-Air-Computing (AirComp) und der gemeinsamen Optimierung von Kommunikations- und Rechenressourcen beruhen.
Prof. Dr. Tomas Torres Cebada
Department Chemie und Pharmazie, September 2023
Prof. Dr. Tomas Torres Cebada von der Autonomen Universität Madrid, Spanien, der einen Humboldt Forschungspreis erhalten hat, wird ab September 2023 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dirk Guldi Forschungsarbeiten am Fachbereich Chemie und Pharmazie durchführen. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich unter anderem auf organische Materialien und photophysikalische Eigenschaften von Porphyrinoiden, mit Anwendungen in der molekularen Photovoltaik und der Singulett-Spaltung. Prof. Torres Cebada wird sporadische Besuche und Aufenthalte von September 2023 bis Juli 2024 durchführen, mit dem Ziel, die bereits in den letzten Jahren entwickelte Zusammenarbeit mit Prof. Guldi in den genannten Bereichen zu stärken.
Dr. Gabriel Encinas
Professur für Rechtstheorie und Rechtsphilosophie, August 2023
Mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs forscht Dr. Gabriel Encinas ab August 2023 an der Professur für Rechtstheorie und Rechtsphilosophie unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Sieckmann. Sein Projekt „Interlegal Reasoning and Interlegal Balancing” zielt darauf ab, die Besonderheiten der Begründung rechtlicher Entscheidungen, die Normen und Standards aus mehr als einer Rechtsordnung berücksichtigen, herauszuarbeiten. Seine Forschung verbindet die Theorie der juristischen Argumentation mit Überlegungen zum Recht jenseits des Staates, einschließlich der internationalen Menschenrechte und des transnationalen Rechts. Dr. Encinas promovierte in Human Rights and Global Politics an der Scuola Superiore Sant’Anna, Pisa, Italien. Er erwarb einen LLM in Rechtstheorie an der Johann-Wolfgang-Universität Frankfurt am Main und einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der Autonomen Universität von Baja California, Ensenada, Mexiko, wo er auch im Bachelor- und Masterstudiengang unterrichtete.
Prof. Dr. Sebastian Zamorano
Lehrstuhl für Dynamics, Control, Machine Learning and Numerics, August 2023
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Prof. Dr. Sebastian Zamorano ab August 2023 am Lehrstuhl für Dynamics, Control, Machine Learning and Numerics unter der Leitung von Prof. Dr. Enrique Zuazua. Während seines Aufenthalts forscht Professor Zamorano an Kontroll- und optimalen Kontrollproblemen für eine Vielzahl von Systemen, die durch partielle Differentialgleichungen modelliert werden. Insbesondere wird er den Fokus auf das Konzept der beweglichen Kontrolle lenken.
Prof. Xiaoming Chen
Lehrstuhl für Digitale Übertragung, August 2023
Prof. Xiaoming Chen von der Zhejiang University, Hangzhou, China, forscht mit einem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis ab August 2023 im Laufe mehrerer Forschungsaufenthalte am Lehrstuhl für Digitale Übertragung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Gerstacker. Sein Forschungsinteresse liegt in drahtloser Kommunikation und Netzwerken, insbesondere die Kommunikation von Satellitenkonstellationen im niedrigen Erdorbit (LEO). An der FAU wird Prof. Chen an der LEO Satellitenkonstellationskommunikation, die ein wichtiger Bestandteil von 6G-Mobilfunknetzen ist, forschen. Die LEO-Satellitenkonstellation kann eine globale nahtlose Abdeckung bieten, um das Ziel des Internet of Everythings zu erreichen.
Prof. Dr. Veronica Krapovickas
Department of Artificial Intelligence in Biomedical Engineering, Juni 2023
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Prof. Dr. Veronica Krapovickas bis 2025 jährlich im Zeitraum von Juni bis August am Department of Artificial Intelligence in Biomedical Engineering unter der Leitung von Prof. Dr. Björn Eskofier. Ihr Forschungsinteresse liegt auf der Koevolution von Tieren und ihrer Umwelt, insbesondere wie sich die Zusammensetzung von Ökosystemen im Laufe der Zeit und als Reaktion auf wichtige Ereignisse in der Erdgeschichte verändert hat. Krapovickas fokussiert sich dabei auf Rekonstruktionen der Haltung und des Gangs ausgestorbener Säugetiere und Dinosaurier. An der FAU wird Prof. Dr. Krapovickas mittels experimenteller Studien, Modellierungen, Simulationen sowie erhaltener fossiler Fußabrücke die Haltung und Gangmuster rekonstruieren. Das Projekt zählt zu den ersten Multiproxy-Ansätzen, die experimentelle Bewegungsanalyse, tiefe neuronale Netze und Simulationen verwenden.
Dr. Vasilis K. Papanikolaou
Lehrstuhl für Digitale Übertragung, Juni 2023
Dr. Vasilis K. Papanikolaou von der Aristotle University of Thessaloniki, Griechenland, forscht mit einem Humboldt-Stipendium für Postdocs ab Juni 2023 bis Juni 2025 am Lehrstuhl für Digitale Übertragung unter der Leitung von Prof. Dr. Robert Schober. Papanikolaous Forschungsinteressen liegen im Gebiet der drahtlosen Kommunikation, insbesondere der optischen drahtlosen Kommunikation, das heißt die Verwendung von moduliertem Licht zur Übertragung von Informationen. An der FAU wird Dr. Papanikolaou an der Entwicklung und Simulation neuartiger optischer drahtloser Kommunikationssysteme für ultrahohe Datenraten und hoch energieeffiziente Kommunikationsnetze forschen. Darüber hinaus liegt sein Forschungsinteresse in drahtlosen Energieübertragungsmethoden und deren Anwendung, um Null-Energie-Geräte zu ermöglichen, also Internet-of-Things-Geräte, die kein herkömmliches Aufladen über Kabel oder Batteriewechsel benötigen. Die Ermöglichung programmierbarer drahtloser Umgebungen durch den Einsatz rekonfigurierbarer intelligenter Oberflächen, die eine Manipulation der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen ermöglichen, ist ein weiteres seiner Forschungsgebiete.
Dr. Ilias Ftouhi
Lehrstuhl für Dynamics, Control, Machine Learning and Numerics, Juli 2023
Mit einem Humboldt-Stipendium forscht Dr. Ilias Ftouhi von Juli 2023 bis Juni 2025 am Lehrstuhl für Dynamics, Control, Machine Learning and Numerics unter der Leitung von Prof. Dr. Enrique Zuazua. Während seines Aufenthalts forscht Ftouhi im Bereich der theoretischen und numerischen Untersuchung von Formoptimierungsproblemen und der Verwendung von Deep-Learning-Techniken zur Lösung inverser (umgekehrter) Probleme. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auch auf den Beweis scharfer isoperimetrischer Ungleichungen, die sich auf geometrische und spektrale Formfunktionale beziehen.