BAYLAT sorgt nachhaltig für gute Verbindungen nach Lateinamerika

Bayerisches Hochschulzentrum von Wissenschaftsministerium nach positiver Evaluation entfristet – FAU stellt weiterhin Infrastruktur zur Verfügung

Dr. Irma de Melo unterstützt als Geschäftsführerin von BAYLAT bayerische Institutionen dabei, langfristige Kontakte in Lateinamerika zu knüpfen. (Bild: FAU/Georg Pöhlein)
Dr. Irma de Melo unterstützt als Geschäftsführerin von BAYLAT bayerische Institutionen dabei, langfristige Kontakte in Lateinamerika zu knüpfen. (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Lateinamerika ist für Deutschland ein wichtiger Partner in Wirtschaft und Forschung. Kontakte zu Institutionen und Forschern zu knüpfen, ist daher von strategischem Vorteil. Das Land Bayern fördert die Vernetzung mit den lateinamerikanischen Institutionen seit 2009 durch das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT): Was zunächst auf fünf Jahre begrenzt war, gibt es jetzt dauerhaft: Das von der FAU initiierte Projekt erhielt kürzlich die Entfristung vom Wissenschaftsministerium. Die großen Erfolge von BAYLAT sprechen für sich.

Zuletzt kam eine Anfrage des Auswärtigen Amts: BAYLAT möge bitte ein Programm für den Besuch von Diplomaten-Anwärtern aus Lateinamerika und dem karibischen Raum mit der Bayerischen Staatskanzlei koordinieren. Für Dr. Irma de Melo, Geschäftsführerin von BAYLAT, längst keine ungewöhnliche Anfrage mehr: „Inzwischen bitten uns viele Institutionen um Rat, auch der DAAD oder das BMBF kommen immer öfter auf uns zu“, sagt sie. Vor vier Jahren sah das noch anders aus, damals war BAYLAT noch unbekannt: „Wir haben uns langsam einen Namen gemacht, mussten die Menschen erst vom Nutzen unserer Arbeit überzeugen.“ Unterstützt wurde Geschäftsführerin de Melo dabei vom Direktorium: „Besonders Prof. Dr. Andrea Pagni, die Vorsitzende, hat uns sehr geholfen, vom konzeptionellen Impuls bis hin zur Umsetzung in zahlreichen Aktivitäten.“

Seit 2009 unterstützt das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika – die einzige Institution dieser Art bundesweit – bayerische Hochschulen und andere Forschungsinstitutionen bei der Herstellung und Pflege von Kontakten mit Lateinamerika. Entstanden ist die Idee zu BAYLAT an der FAU – was kein Wunder ist, unterhält die FAU in der bayerischen Hochschullandschaft die meisten Kontakte mit dem lateinamerikanischen Kontinent. So kommt es, dass die FAU auch die Infrastruktur für BAYLAT zur Verfügung stellt. Die Finanzierung übernimmt das Wissenschaftsministerium (jetzt Bildungs- und Wissenschaftsministerium).

Beratungen stehen im Mittelpunkt des BAYLAT

Die Ziele von BAYLAT sind vielfältig: Das Hochschulzentrum soll langfristige Kooperationen zwischen den Hochschulen und dabei den Studierenden- und Dozentenaustausch fördern, Programme für offizielle Delegationen gestalten, als Informations-, Kontakt- und Beratungsstelle dienen und dabei auch Kontakte zur Wirtschaft vermitteln. Die Beratungsstelle sieht de Melo als Mittelpunkt ihrer Arbeit: „Wir unterstützen zum einen Studierende, die einen Studienaufenthalt in Lateinamerika absolvieren wollen, als auch Wissenschaftler, die nach Forschungspartnern suchen.“

Die Mitarbeiter von BAYLAT beraten so gut, dass sich die Anfragen inzwischen verdreifacht haben: Von 95 im Jahr 2009 stieg die Zahl auf 280 im Jahr 2012. Und sie seien auch komplexer geworden, berichtet de Melo: „Es ist nicht einfach damit getan, die E-Mail zu beantworten. Bei den meisten Anfragen steckt viel Recherche-Arbeit dahinter.“ Beispielsweise wenn Lehrstühle nach Kooperationspartnern suchen: „Wir müssen nach potenziellen Interessenten suchen, die zum jeweiligen Lehrstuhl- und Forschungsprofil passen, gegebenenfalls müssen auch die Studiengänge kompatibel sein – und die Reputation der Universität muss natürlich auch stimmen“, erklärt de Melo.

Auch in den anderen Aufgabenbereichen konnte BAYLAT seine Aktivität im Laufe der Zeit steigern. Ob bei der Vergabe von Mobilitätsbeihilfen für bayerische Studierende oder von Anschubgeldern für bi-nationale Forschungsprojekte, bei der Betreuung von Delegationsbesuchen oder bei der Anzahl von Vorträgen und Workshops auf Messen in Lateinamerika oder an bayerischen Hochschulen – in allen Bereichen hat sich das einzigartige Hochschulzentrum einen Namen gemacht und ist inzwischen so erfolgreich, dass es vom Auswärtigen Amt um Unterstützung gebeten wurde.

Bayerische Hochschulzentren

Das Bildungs- und Wissenschaftsministerium hat zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit einzelnen Regionen bayerische Hochschulzentren eingerichtet. Diese sind jeweils an einer Hochschule angesiedelt und arbeiten unabhängig voneinander. An der FAU ist neben dem Bayerischen Hochschulzentrum für Lateinamerika auch das Bayerisch-Kalifornische Hochschulzentrum eingerichtet.

Weitere Informationen:

Dr. Irma de Melo
Tel.: 09131/85-25775
irma.demelo@baylat.org