Neue Humboldt-Stipendiaten an der FAU

Nicolas Cullen auf dem Mount Cook
Humboldt-Stipendiat Dr. Nicolas Cullen auf dem Mount Cook (Bild: University of Otago)

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg genießt international einen hervorragenden Ruf. Beweis für diese Reputation sind nicht zuletzt die vielen international renommierten Wissenschaftler, die sich die FAU als Gastuniversität aussuchen, um zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu forschen.

Dr. Nicolas Cullen, Institut für Geographie

Seit Mai 2016 verstärkt der Neuseeländer Dr. Nicolas Cullen als Humboldt-Stipendiat für ein Jahr das Team um Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Mölg. Cullen beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Meteorologie und Klimatologie. Sein Fokus liegt dabei auf den Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Eis- und Schneeflächen in höheren Lagen. Damit passt er perfekt zur Arbeitsgruppe Mölg: Die Mitglieder erforschen in einem neuen Forschungsprojekt, welche Auswirkungen das natürliche Phänomen El Niño Southern Oscillation (ENSO) – ein Mechanismus, der die Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Ozean im Pazifik bestimmt und letztlich Auswirkungen auf den gesamten Globus hat – auf Gletscherregionen hat. Das Ziel der Wissenschaftler ist, ein Rechenmodell zu erstellen, dass sowohl die Auswirkungen von ENSO auf Gletscher und Gebirge in verschiedenen Klimazonen als auch die Einflüsse durch die großräumige Klimadynamik einbezieht. Cullen bringt für das Projekt wichtige Daten aus der südlichen Hemisphäre, genauer gesagt von Messungen in den Neuseeländischen Alpen, mit. Damit können die Wissenschaftler den Einfluss von ENSO auf die Nord- bzw. Südhalbkugel vergleichen.

Seit 2006 lehrt und forscht Dr. Nicolas Cullen an der neuseeländischen University of Otago. Cullen schloss 1996 sein Masterstudium in Physischer Geographie an der University of Canterbury in Neuseeland ab. Im Anschluss ging er in die USA an die University of Colorado at Boulder, wo er im Jahr 2003 promovierte. Von 2004 bis 2006 arbeitete er als Postdoc an der Universität Innsbruck in Österreich.

Prof. Dr. Lisa Gabel, Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit

Prof. Dr. Lisa Gabel
Die Amerikanerin Prof. Dr. Lisa Gabel wird an der FAU eine klinische Studie zur Legasthenie durchführen. (Bild: privat)

Prof. Dr. Lisa Gabel, Neurowissenschaftlerin vom Lafayette College in Pennsylvania (USA), wird in der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit unter der Leitung von Prof. Dr. Gunther Moll eine klinische Studie zur Legasthenie durchführen und insbesondere Lese-Rechtschreib-Störungen bei Kindern mit Deutsch als Muttersprache untersuchen. Bei ihrer Forschungsarbeit in den USA konnte Professor Gabel bereits Zusammenhänge zwischen der Leseleistung von Kindern, einem bestimmten Gen und der Verarbeitung visuell-räumlicher Informationen aufzeigen. So schnitten Kinder mit schlechteren Leseleistungen auch beim Lösen von 3-D-Labyrinth-Aufgaben am Computer deutlich schlechter ab. Die spannende Frage, der Lisa Gabel nun in Deutschland nachgeht, ist, ob es für eine sogenannte transparente Sprache wie Deutsch – bei der jeder Buchstabe einem Laut entspricht – die gleichen Zusammenhänge gibt wie für die nicht-transparente Sprache Englisch, in der ein Buchstabe unterschiedliche Laute bedeuten kann.

Prof. Dr. Lisa Gabel arbeitet seit 2006 am Department Psychology and Program in Neuroschience am Lafayette College. Gabel hat an der University of Connecticut in Physiologie und Neurobiologie promoviert. Im Anschluss forschte sie an der Brown University und der University of Pennsylvania. Die Wissenschaftlerin wird in den nächsten eineinhalb Jahren als Humboldt-Stipendiatin in der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikum der FAU forschen.