VERbot oder GEbot der neuen Genschere?

Mikrofon in Konferenzraum
Bild: Colourbox.de

Gezielte Eingriffe in das menschliche Genom waren lange Zeit reine Utopie und ethische Diskussionen über mögliche Chancen und Risiken bloßes Gedankenspiel. Als es chinesischen Forschern 2015 mithilfe neuer Technologien gelang, gezielt Keimbahnzellen in menschlichen Embryonen zu manipulieren, änderte sich diese Situation schlagartig: Die zuvor abstrakte ethische Reflexion im Bereich der Wissenschaften wurde zur konkreten ethisch-rechtlichen Debatte innerhalb von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Da die neue Generation der Gene-Editing-Technologien wie z.B. CRISPR/Cas das menschliche Genom im Vergleich zu früheren Methoden präzise, einfach und kostengünstig verändern kann, eröffnen sich einerseits vielversprechende Möglichkeiten für die Linderung, Heilung und Verhinderung von genetisch bedingten, schwerwiegenden Krankheiten. Andererseits birgt sie auch große Gefahren durch unvorhersehbare Sicherheitsrisiken, die sich bei einem Eingriff in die menschliche Keimbahn nicht nur auf ein Individuum, sondern auch auf zukünftige Nachkommen auswirken würden. Dazu kommen ernste Bedenken, dass sich die Technologie vom präventiven und therapeutischen in den umstrittenen Bereich des Enhancements ausweiten könnte.

Am 13. Februar diskutieren Prof. Dr. Peter Dabrock, evangelischer Theologe, Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie II (Ethik) der FAU und Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, und Prof. Dr. Dieter Birnbacher, analytischer Philosoph, Emeritus der Heinrich Heine Universität Düsseldorf und Vorsitzender der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer, die ethische Bewertung dieser Chancen und Risiken.

Ort und Zeit: 13. Februar, 19.30 Uhr, Wassersaal der Orangerie, Schlossplatz 1, Erlangen

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Peter Dabrock
Tel.: 09131/85-22724
peter.dabrock@fau.de