Wenn die digitale Wunderwelt zum Problem wird

Junger Mann schaut auf sein Smartphone.
Das Verlangen nach Chats, Fotoportalen, Onlinerollenspielen oder Onlinedating bestimmt den Alltag vieler Menschen. (Foto: Colourbox)

Interessierte für Studie über Internetabhängigkeit gesucht

Noch schnell ein Foto posten, eine Nachricht beantworten, einen Kommentar teilen: Viele Menschen leiden häufig unter einer unkontrollierten Internetnutzung oder wünschen sich, weniger Zeit online zu verbringen. Psychologinnen und Psychologen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben ein Onlinetraining entwickelt mit dem Ziel, dass Betroffene wieder selbstbestimmt das Internet nutzen können und so ihr psychisches Wohlbefinden steigt. In einer Studie soll nun die Wirksamkeit des Programms untersucht werden – dafür werden Interessierte gesucht.

Das Internet ist inzwischen ein Dauerbegleiter: Das Verlangen nach Chats, Fotoportalen, Onlinerollenspielen oder Onlinedating bestimmt den Alltag vieler Menschen. Ist die Nutzung nicht möglich, kann es zu Symptomen wie Unruhe und depressiven Verstimmungen kommen. Es findet ein zunehmender Kontrollverlust über die eigene Internetnutzung statt, der sich sowohl negativ auf das eigene Wohlbefinden als auch auf Bereiche wie Studium und Arbeit sowie soziale Beziehungen auswirken kann.

Mit ihrer Studie möchte Karina Saruhanjan vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der FAU im Rahmen ihrer Doktorarbeit über Internetabhängigkeit herausfinden, welche Strategien besonders hilfreich sind, das eigene Onlineverhalten wieder in den Griff zu bekommen. Die Probanden nehmen dafür an einem sechswöchigen Onlinetraining teil, davor und danach erfolgen wissenschaftliche Befragungen.

Ziel des Trainings ist es nicht, die Internetnutzung komplett einzustellen, sondern es soll vielmehr wieder die Kontrolle über die eigene Nutzung erlangt werden. Daher lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hilfreiche Strategien für den Alltag anzuwenden. Daneben erfahren sie etwas über mögliche Ursachen für ihr Verhalten. Unterstützt werden sie von einem eCoach, der online bei Fragen weiterhilft, sowie von einer App, die sie mit täglichen Aufgaben an das Training und ihre persönlichen Ziele erinnert.

Wer Interesse hat, an der Studie teilzunehmen, kann sich bis Ende Juli beim Studienteam unter klips-internetaddiction@fau.de anmelden. Dort sind auch ausführliche Informationen zu den Teilnahmebedingungen zu finden.

Weitere Informationen:

Karina Saruhanjan
karina.saruhanjan@fau.de