Hightech Agenda Bayern: FAU richtet KI-Department ein

Zwei Wissenschaftler diskutieren an einem Bildschirm.
Das neue Department trägt den Namen Artificial Intelligence in Biomedical Engineering (AIBE) und wird sich der Forschung und Lehre zu Künstlicher Intelligenz (KI) im Umfeld Gesundheit widmen. (Bild: FAU/Kurt Fuchs)

Neue Forschungseinheit „Artificial Intelligence in Biomedical Engineering“ stärkt KI-Gesundheitsknoten Erlangen

Die FAU hat zum 1. Mai 2020 an ihrer Technischen Fakultät unter dem Namen Artificial Intelligence in Biomedical Engineering (AIBE) ein eigenes Department für Forschung und Lehre zu Künstlicher Intelligenz (KI) im Umfeld Gesundheit gegründet. Damit nutzt die Universität die Professuren, die sie im Rahmen der Hightech Agenda Bayern für die Verstärkung des KI-Gesundheitsknotens Erlangen erhalten hat, für ein ganz entscheidendes Stück Hochschulinnovation: Sie verzichtet auf die klassische Lehrstuhlstruktur. Damit schafft die FAU beste Voraussetzungen für internen Austausch und Kooperationen.

Besonders wichtig ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Naturwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät. Die Professuren arbeiten entlang der drei definierten Forschungsbereiche „Prozesse am Menschen“, „Daten, Sensoren und Geräte“ sowie „Medizinrobotik“.

Das neue Department soll auch personell maximale Schlagkraft entwickeln können: Zusätzlich zu den acht Professuren aus der Hightech-Agenda verstärkt die FAU das Department um vier Juniorprofessuren, die thematisch offen ausgeschrieben werden, sowie um vier weitere Juniorprofessuren zum Thema Digital Health.

Thematisch nimmt die FAU mit ihrem neuen Department die großen Herausforderungen im Umfeld digitaler Gesundheitsversorgung ins Visier.

Im Forschungsbereich „Prozesse am Menschen“ forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an medizinischen Prozessen, etwa in der Präzisionsmedizin oder in der digitalen medizinischen Versorgung im häuslichen Umfeld. Weitere Themen sind die Neurosensorik, personalisierte Therapie sowie digitale Diagnose und Therapie.

Der Forschungsbereich „Daten, Sensoren und Geräte“ widmet sich Themen der Mensch-Technik-Interaktion, so zum Beispiel bei der autonomen und intelligenten Datenakquisition oder bei der Integration, Darstellung und Visualisierung von Daten. Ebenfalls im Fokus stehen Methoden für die Bioinformatik und intelligente Materialien und Sensorik.

Im Forschungsbereich „Medizinrobotik“ schließlich steht neben der medizinischen Robotik – beispielhaft symbolisiert durch Pflege- oder Chirurgieroboter – die intelligente Prothetik im Mittelpunkt. Letzterer Bereich wird bei den Wearable Robotics sichtbar.

AIBE bildet so die Basis für die nachhaltige und sichtbare Etablierung des KI-Gesundheitsknotens Erlangen, wie in der Hightech Agenda Bayern vorgesehen.

Auch die Gesamtorganisation des neuen Departments passt zu dem innovativen Struktur-Piloten. Eine Geschäftsstelle unterstützt das neue Department in der Administration. Im Bereich der Technik arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer gemeinsamen Technik-/Werkstatteinheit zusammen. Weiterhin werden Planstellen, Flächen und Räume nicht mehr, wie bisher in vielen Bereichen der FAU und anderen deutschen Universitäten üblich, Lehrstühlen zugewiesen, sondern sind direkt dem Department zugeordnet und werden von dort aus bestmöglich und höchst effizient eingesetzt.

„Dank der KI-Professuren aus der Hightech Agenda Bayern haben wir die einmalige Chance, eine innovative Struktur zu schaffen, die wir uns an der FAU seit Längerem wünschen, die sich aber aus naheliegenden Gründen in einem bestehenden System nicht umsetzen lässt“, sagt FAU-Präsident Joachim Hornegger. „Wir sehen unser neues Department Artificial Intelligence in Biomedical Engineering – kurz AIBE – auch als Pilotversuch für eine zukunftsorientierte, moderne universitäre Organisation. Ich bin mir sicher, unsere KI-Forschung wird durch die Gründung dieses Departments neuen Zuschnitts einen weiteren immensen Schub bekommen.“ Damit profitiere die FAU, so Hornegger, gleich in zweifacher Hinsicht von der Hightech Agenda Bayern – forscherisch und organisatorisch.

Auch für künftige Studierendengenerationen ist die Gründung von AIBE eine gute Nachricht: Das neue Department wird einen neuen konsekutiven Bachelor-/Master-Studiengang Artificial Intelligence (AI) einrichten. Damit schafft die FAU gezielt neue Hightech-Studienplätze für Bayern und KI-Nachwuchs für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Dazu Prof. Dr. Andreas Fröba, Dekan der Technischen Fakultät der FAU: „Die FAU mit ihrer starken Technischen Fakultät ist gerade in den Technikwissenschaften schon jetzt bei Studierenden sehr gefragt. Mit einem Studiengang Artificial Intelligence, der sehr gezielt die unterschiedlichen Perspektiven rund um das große Zukunftsthema KI aufgreift, bietet die FAU hier eine weitere tolle Chance für junge Menschen, genau die Kompetenzen zu erwerben, die unsere Gesellschaft nach vorne bringen und nach denen der Arbeitsmarkt verlangt.“

Weitere Informationen

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