Neue Graduiertenkollegs an der FAU

Schloss
Bild: @uni_fau / Celina Henning

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler profitieren von drei weiteren Förderungen

Großer Erfolg für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FAU: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung für zwei neue Graduiertenkollegs (GRK) ab Herbst 2022 bewilligt und verlängert die Förderung für ein bereits bestehendes. Mit insgesamt rund 15,3 Millionen Euro fördert die DFG damit Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an der FAU, die in den Bereichen Linguistik, Literaturwissenschaften und angewandter Mathematik promovieren.

Insgesamt ist die FAU damit Sprecherhochschule von 13 Graduiertenkollegs, in diesem Jahr starten so viele Förderungen in der ersten und zweiten Förderperiode wie noch nie zuvor.

Die Konstruktionsgrammatische Galaxis

Die Konstruktionsgrammatik ist ein theoretischer Ansatz in der Linguistik, der auf der Annahme basiert, dass das gesamte sprachliche Wissen einer Person durch ein Netzwerk von Form-Bedeutungs-Paaren („Konstruktionen“) repräsentiert wird. Im Graduiertenkolleg „Die Konstruktionsgrammatische Galaxis“ befassen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Linguistik, Psychologie und Hirnforschung mit zentralen Fragen dieses Konzepts und beleuchten seine Anwendungen auf verschiedene bislang wenig untersuchte Sprachen, Sprachstufen und Sprachkontaktsituationen.

Sprecherin ist Prof. Dr. Ewa Dabrowska, Lehrstuhl für Language und Cognition (Alexander von Humboldt-Professur).

Literatur und Öffentlichkeit in differenten Gegenwartskulturen

Unter welchen sozialen, politischen, ökonomischen und medialen Bedingungen entsteht Literatur? Und welche Effekte hat Literatur auf die sie umgebenden Umwelten? Diesen Fragen widmet sich das Graduiertenkolleg „Literatur und Öffentlichkeit in differenten Gegenwartskulturen“.

Es untersucht Gegenwartsliteraturen unterschiedlicher Sprachen und kultureller Räume seit 1945 in Hinblick auf sich wandelnde und fragmentierende Öffentlichkeiten. Dabei zeichnet es sich insbesondere durch seinen praxeologischen Literaturbegriff aus, der soziokulturelle Kontexte, politische Rahmenbedingungen, institutionelle Gegebenheiten, den Literaturbetrieb und das literarische Leben in die Analyse einbezieht.

Sprecher sind Prof. Dr. Dirk Niefanger, Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit systematischem Schwerpunkt, und Prof. Dr. Antje Kley, Lehrstuhl für Amerikanistik, insbesondere Literaturwissenschaft.

IntComSin: Grenzflächen, komplexe Strukturen und singuläre Grenzwerte in der Kontinuumsmechanik – Analysis und Numerik

Das Graduiertenkolleg untersucht ausgewählte Phänomene und Prozesse, die mit Grenzflächen, Mehrskaligkeit und dimensionsreduzierten Modellen einhergehen. Dazu führt es die an der FAU und der Partnerhochschule in Regensburg vorhandene Expertise in Analysis (stochastischer) partieller Differentialgleichungen, Variationsrechnung, Homogenisierung und Gamma-Konvergenz, in numerischer Analysis und wissenschaftlichem Rechnen zusammen.

Damit greift es die wachsende Nachfrage nach verfeinerten mathematischen Modellen und ihrer gründlichen mathematischen Behandlung in verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften, der Medizin und der Ingenieurwissenschaften (Biologie, Kardiologie und Onkologie, Materialwissenschaften, Fertigungstechnik) auf.

Die Förderung des Kollegs wurde für eine weitere Periode verlängert.

Sprecher der zweiten Förderperiode ist Prof. Dr. Günther Grün, Professur für Angewandte Mathematik (Analysis und Numerik partieller Differentialgleichungen).

Exzellente Nachwuchsförderung an der FAU

Mit den drei neuen Förderungen ist die FAU insgesamt an so vielen Graduiertenkollegs beteiligt wie keine andere Universität in Bayern. Deutschlandweit steht die FAU damit auf Platz zwei.

FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger: „2022 starten so viele Graduiertenkollegs an der FAU wie noch nie zuvor. Insgesamt 13 wurden seit 2018 neu bewilligt oder verlängert. Das ist ein großer Erfolg für die FAU, aber vor allem eine große Bereicherung für unsere jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die so beim Start ihrer wissenschaftlichen Karriere an der FAU umfassend gefördert werden können“.

Wissenschaftsminister Markus Blume gratuliert der FAU ebenfalls zu der neuen Förderung: „Das ist eine Anerkennung von höchster Stelle für die hervorragende Nachwuchsförderung an der FAU: Hier finden wissenschaftliche Top-Talente beste Voraussetzungen für kreative Forschungsprojekte vor. Das bringt die Einrichtung von zwei neuen und die Weiterförderung eines bestehenden Graduiertenkollegs durch die DFG ganz deutlich zum Ausdruck. Allen Beteiligten meinen herzlichen Glückwunsch! Mit unserem geplanten Hochschulinnovationsgesetz werden wir dafür sorgen, dass dieses erstklassige Niveau noch weiter ausgebaut werden kann.“