Bundesverdienstkreuz für Energieforscher Wolfgang Arlt

Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) überreicht Prof. Dr. Wolfgang Arlt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (© StMWK)
Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) überreicht Prof. Dr. Wolfgang Arlt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (© StMWK)

Wissenschaftsminister Markus Blume hat in München das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Chemiker und Energieforscher Prof. Dr. Wolfgang Arlt ausgehändigt.

Zu Prof. Dr. Wolfgang Arlt sagte Blume: „Neben Ihren beeindruckenden Verdiensten als Wissenschaftler und Hochschullehrer haben Sie sich in besonderer Weise um das Zukunftsthema ‚Energie und Nachhaltigkeit‘ verdient gemacht. Denn Sie haben im Bereich der Energieforschung mit dem Schwerpunkt Wasserstofftechnologie nicht nur mutig und extrem innovativ gedacht, sondern waren auch Patententwickler und Firmengründer – herzlichen Dank für Ihre großartige Pionierarbeit!“

Prof. Dr. Wolfgang Arlt entwickelte bereits während seines Chemiestudiums eine Vorliebe für verfahrenstechnische Gebiete, sodass er sein Diplom mit vielen Vertiefungen in der Chemietechnik abschloss. Nach verschiedenen beruflichen Stationen war er von 2004 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2018 Lehrstuhlinhaber für Thermische Verfahrenstechnik an der FAU. Arlts wissenschaftliche Tätigkeit zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Breite und sehr hohe Innovationskraft aus.

Neben seinen wegweisenden Forschungen war Arlt immer auch die Lehre ein Anliegen: Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus der Elektrotechnik und den Werkstoffwissenschaften konzipierte er den verfahrenstechnisch-orientierten Studiengang „Energietechnik“ und etablierte diesen im Department Chemie- und Bioingenieurwesen der FAU – ein Paradebeispiel für Interdisziplinarität, Anwendung und Aktualität.

Als besonderen Schwerpunkt nahm Arlt, der die Fachwelt immer wieder mit dem Aufgreifen neuer Themen und Aspekte überraschte, die Wasserstofftechnologie in den Blick. Vor allem im Bereich der flüssigen organischen Wasserstoffträger (LOHC) leistete er wesentliche Beiträge dazu, dass die Technologie heute ein hohes Zukunftspotenzial zur Energiespeicherung aufweist. Insbesondere brachte Arlt seine Ideen zudem in die Anwendung: Er ist (Mit-)Erfinder von über 80 Patenten und Patentanmeldungen und war einer der Gründer der Firma „Hydrogenious-Technologies GmbH“.

Ein Leuchtturmprojekt der Energieforschung mit Strahlkraft weit über die bayerischen Landesgrenzen hinaus konzipierte Arlt mit dem 2011 gegründeten Energie Campus Nürnberg (EnCN): Ein für die Metropolregion Nürnberg extrem wertvolles Forschungsinstitut, das die Energieforschung entlang der gesamten Energiekette abbildet und auch Forschende aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften einbindet.

Einen weiteren Beitrag zur interdisziplinären Vernetzung der Energieforschung leistete Arlt mit der internationalen Tagungsreihe „Integration of Sustainable Energy Conference“ (iSEnEC). Seit 2016 kommen dabei Forschende mit Vertretern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zusammen, um über die Schaffung eines integrierten Energiesystems zu diskutieren.