Blitzlicht zur Langen Nacht der Wissenschaften 2013: Fremdartiges ganz aus der Nähe

Die Qual der Wahl ist bei der sechsten Langen Nacht der Wissenschaften nicht geringer geworden. In loser Folge gibt die FAU vor der Großveranstaltung im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen einige Tipps, die Unschlüssigen vielleicht auf die Spur helfen können.

Am 6. Januar 2011, etwa 3 Wochen nach Ausbruch der Proteste in Tunesien, wurde der Rapper „El Général“ Hamada Ben Amor verhaftet. Drei Tage später war er wieder frei, doch der kurze Gefängnisaufenthalt belegt die Brisanz und die Symbolkraft seiner politisch engagierten Lieder. Insbesondere der Song „Rais Lebled“ (Der Chef meines Landes), in dem Ben Amor den damaligen Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali angriff, ist als „Soundtrack der Revolution“ heute öfters im tunesischen Rundfunk zu hören. Der Vortrag „Politics ‘n Beatz“ am Lehrstuhl Orientalische Philologie und Islamwissenschaft zeigt den sogenannten arabischen Frühling aus einer eher ungewohnten Perspektive: am Beispiel von HipHop aus Tunesien und Ägypten. (10.15 Uhr, PhilFak I, Erlangen).

Die unterschiedlichsten Medien bringen den Nachtschwärmern am 19. Oktober die Wissenschaften näher. Um den Blick der Europäer auf China widerzuspiegeln, begibt sich der Lehrstuhl Sinologie sich auf ein Gebiet, das besonders Jugendlichen vertraut ist: Comic-Zeichnungen greifen auf mittelalterlich-mythische, von Fantasy inspirierte, aber auch in der neuesten Geschichte verankerte Motive zurück. (Führungen durch die Ausstellung: 19.30, 21.30 und 23.30 Uhr, Artilleriestraße 70, Erlangen) Der Lehrstuhl Japanologie reiht hier im Asiatischen Kultur-und Sprachzentrum zwei Filme aneinander: „Summer-Wars“, eine Animation, die das gesamte Leben ins Internet verlegt, und den Spielfilm „Zadôichi“.

Um Außergewöhnliches im Film zu erleben, braucht man europäische Gefilde nicht unbedingt zu verlassen. In der Vorführungsreihe des Instituts für Romanistik wird unter dem Titel „Viehsiognomien“ (21 Uhr) vor Augen geführt, wie der spanische Gegenwartsfilm mit Tieren umgeht. „Cloud Atlas“ (22 Uhr) richtet die Ohren auf die Zukunft aus und wagt eine Prognose zu den ibero-romanischen Sprachen des 24. Jahrhunderts. (PhilFak I, Erlangen)

Und was ist bei „Schwarzlicht“ zu sehen? Menschliche Augen können ultraviolette Strahlen nicht wahrnehmen; sie ist ein wenig zu kurzwellig. Doch UV-Strahlung regt andere Leucht- und Farbstoffe an. Die Gruppe „BSCHT“ verspricht allen, die zum sportwissenschaftlichen Institut in die Gebbertstraße 123b kommen, einen musikalisch begleiteten, von Schwarzlicht erhellten Farbrausch. Mehr wird noch nicht verraten.