Regelschmerzen sind nicht normal!

Informationsveranstaltung über Endometriose und ihre Folgen am 14. Oktober 2014

Wenn Frauen während ihrer monatlichen Regelblutung von heftigen Schmerzen geplagt werden, denken die wenigsten an eine ernsthafte Erkrankung. Das sieht PD Dr. Stefan Renner, Sprecher des Universitäts-Endometriosezentrum Franken des Universitätsklinikums Erlangen, anders: „Starke Unterleibsschmerzen sind kein Normalzustand und sollten in jedem Fall gynäkologisch abgeklärt werden.“ Der Experte weiß, dass in 70 – 80 % aller Fälle eine Endometriose die Ursache für Schmerzen bei der Regel, beim Geschlechtsverkehr und auch für ungewollte Kinderlosigkeit zahlreicher Frauen ist. Bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 14. Oktober 2014, in der Erlanger Frauenklinik soll ausführlich über Endometriose und die Therapiemöglichkeiten informiert werden.

„Nach wie vor dauert es durchschnittlich sechs Jahre vom Beginn der Beschwerden bis zur Diagnosestellung – oft genug nach einer Odyssee durch mehrere Arztpraxen“, sagt Dr. Renner. Darum sei eine Aufklärung der Bevölkerung über die immer noch weitestgehend unbekannte Erkrankung notwendig. Die Europäische Endometriose Liga e. V. möchte in Kooperation mit der Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen am Dienstag, 14. Oktober 2014, um 19.30 Uhr im kleinen Hörsaal der Frauenklinik Betroffene und Interessierte über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informieren (Universitätsstraße 21/23, Erlangen). Dr. Renner und sein Kollege Dr. Thomas Hildebrandt, Kinderwunsch-Experte der Erlanger Frauenklinik, sprechen über Ursachen, Symptome, Therapieansätze und -erfolgsaussichten bei Endometriose. Betroffene Frauen ergänzen diese Beiträge um ihre Erfahrungsberichte.

Endometriose – gutartig, aber lästig

Bei der Endometriose handelt es sich um die gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut. Herde von „versprengtem“ Gebärmuttergewebe können sich an unterschiedlichen Stellen im kleinen Becken ansiedeln. Zyklusabhängig baut sich das Gebärmuttergewebe durch die Hormonumstellung auf und ab. Es kommt zu Blutungen und zyklusabhängig zu starken Schmerzen. Anders als in der Gebärmutter kann das Blut nicht nach außen abfließen. Die Endometriose-Herde werden immer größer. Es können sich blutgefüllte Zysten oder Verwachsungen bilden. „Immerhin ist die Endometriose bei jeder zweiten Frau mit unerfülltem Kinderwunsch Ursache für ihre Unfruchtbarkeit. Grund sind beispielsweise mechanische Behinderungen durch Verwachsungen und Verklebungen bis hin zum Eileiterverschluss“, so Dr. Hildebrandt.

Vor der Therapieauswahl bedarf es einer gründlichen gynäkologischen Untersuchung. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes und der Lebensumstände der Patientin erfolgt dann die Gabe von Medikamenten, teilweise auch kombiniert mit einer Operation. „Die häufig lange Krankheitsdauer ist für die Patientinnen sehr belastend“, sagt Dr. Renner. „Aus diesem Grund sind eine möglichst zügige Diagnose und die intensive Begleitung der Frauen wichtig.“

Weitere Informationen:

www.endometriose-liga.eu und www.endometriosezentrum.uk-erlangen.de
PD Dr. Stefan Renner
Tel.: 09131 85-44039
stefan.renner@uk-erlangen.de

Sabine Oehlrich
Tel.: 04181 281075
info@endometriose-liga.eu