Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Erlanger Biochemikerin

Juniorprofessorin Dr. Aline Bozec wird 2016 mit dem Heinz Meier-Leibniz-Preis ausgezeichnet (Bild: Jens Wegener).
Juniorprofessorin Dr. Aline Bozec wird 2016 mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis ausgezeichnet (Bild: Jens Wegener).

Aline Bozec erhält den wichtigsten Forschungspreis für wissenschaftlichen Nachwuchs

Juniorprofessorin Dr. Aline Bozec wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem wichtigsten Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland ausgezeichnet. Die Biochemikerin, die seit 2011 an der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie der FAU forscht, erhält am 18. Mai 2016 in Bonn den mit 20.000 Euro dotierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis.

Während ihrer Forschungstätigkeit hat Aline Bozec frühzeitig erkannt, dass Knochen eine Reihe von integrierenden Schnittstellen zu anderen Gewebe- und Organsystemen aufweisen: In ihren in Frankreich, Österreich, Spanien und Deutschland durchgeführten Arbeiten hat sie zentrale Transkriptionsfaktoren und Signalwege beschrieben, die in Osteoklasten – knochenfressenden Zellen –, Osteoblasten – knochenaufbauenden Zellen – und Fettzellen als Schaltstellen für die Differenzierung und die Aktivität der Zellen relevant sind. Damit konnte Bozec grundlegende Phänomene bezüglich der Regulation des Knochenaufbaus und -abbaus, der Modulation regenerativer Mechanismen in den Stammzellnischen des Knochenmarks sowie deren Bedeutung in Gesundheit und Krankheit beleuchten.

Die 1977 in Frankreich geborene Biochemikerin ist seit 2011 Emmy Noether-Nachwuchs-gruppenleiterin und Juniorprofessorin an der FAU. Sie war maßgeblich an der Einrichtung des Sonderforschungsbereichs 1181 „Schaltstellen zur Auflösung von Entzündung“ beteiligt und leitet ein Teilprojekt im DFG-Schwerpunktprogramm „Osteoimmunology“. Nach ihrem Studium der Biochemie in Orleans und der vom französischen Ministerium für Bildung und Forschung ausgezeichneten Promotion an der Universität von Lyon forschte Bozec am Wiener Institut für Molekulare Biologie und am spanischen Krebsforschungszentrum (CNIO) am Einfluss von Entzündungen und Tumoren auf das Skelettsystem. Die FAU berief sie 2011 auf eine eigens eingerichtete Juniorprofessur für Osteoimmunologie.

„Frau Bozec hat es in den letzten Jahren nicht nur geschafft, eine internationale Arbeitsgruppe an der FAU aufzubauen, die hochqualitative Forschung betreibt, Drittmittel in beachtlicher Höhe einwirbt und in hochrangigen Zeitschriften publiziert, sondern hat sich auch sehr engagiert in die Lehre und insbesondere in die Promovierendenausbildung eingebracht“, würdigt Prof. Dr. Georg Schett, Direktor der Medizinischen Klinik 3, die Preisträgerin. „Neben ihren besonderen Leistungen in der Forschung, ihrem außerordentlichen Engagement und ihrer Gabe im Umgang mit Menschen, schafft es Frau Bozec gleichzeitig auf beeindruckende Weise, eine erfolgreiche Karriere mit hohen familiären Ansprüchen als mehrfache Mutter zu verbinden; sie ist ein wunderbares Vorbild für andere junge Frauen und lebt das vor, was wir an der FAU fördern wollen“, hebt FAU-Forschungsvizepräsidentin Prof. Dr. Nadine Gatzert hervor.

Als Anerkennung und zugleich als Ansporn, ihre wissenschaftliche Laufbahn geradlinig fortzusetzen, wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis seit 1977 jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen. Benannt nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten, gilt der Preis nicht nur als der wichtigste seiner Art für den Forschernachwuchs in Deutschland. In einer Umfrage der Zeitschrift „bild der wissenschaft“ wählten die großen Forschungsorganisationen den Heinz Maier-Leibnitz-Preis zum drittwichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland überhaupt. Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 134 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Der von der DFG und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingesetzte Auswahlausschuss bestimmte fünf junge Wissenschaftlerinnen und fünf junge Wissenschaftler für die Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2016. Das Preisgeld von 20.000 Euro wird vom BMBF zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Aline Bozec
Tel.: 09131/85-29002
aline.bozec@uk-erlangen.de

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