Mit Daten Menschen in allen Lebensphasen gesund halten

Portrait Prof. Dr. Björn Eskofier
Prof. Dr. Björn Eskofier, Lehrstuhl für Informatik 14 (Maschinelles Lernen und Datenanalytik) an der FAU. (Bild: FAU/Kurt Fuchs)

Curious-Mind-Forscherpreis für Informatiker Prof. Dr. Björn Eskofier

Die Hall of Fame der deutschen Forschung würdigt jedes Jahr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch ihre Leistung Deutschland als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zukunftsfähig machen. Prof. Dr. Björn Eskofier vom Lehrstuhl für Informatik 14 (Maschinelles Lernen und Datenanalytik) an der FAU erhält in diesem Jahr den „Curious-Mind-Forscherpreis“ in der Kategorie Life Sciences, vergeben vom Manager Magazin und der Firma Merck. Der Preis zeichnet Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unter 40 Jahren aus, deren Arbeit schon heute erkennen lässt, dass sie Impulse für die Zukunft der deutschen Wirtschaft geben wird. Wir haben Prof. Eskofier zu seiner Forschung und ihrer Bedeutung für die Wirtschaft befragt.

Prof. Eskofier, Sie beschäftigen sich mit maschinellem Lernen und Datenanalytik. Wo finden sich hier die Berührungspunkte zum Thema Life Sciences?

In meinem Forschungsgebiet sind wir besonders gut darin, in großen Datenmengen Zusammenhänge zu erkennen. Weil gerade in den Life Sciences solche großen Datenmengen vorliegen, ist die Zusammenarbeit sehr fruchtbar. Dazu kommt, dass durch maschinelles Lernen und Datenanalytik erzielte Ergebnisse nachvollziehbar und objektiv sind, also nicht von subjektiven Einschätzungen wie beispielsweise in der medizinischen Diagnostik abhängig sind.

Warum sind Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen so wichtig für Ihre Arbeit?

Mir ist es in der Forschung wichtig, sowohl zu den Grundlagen beizutragen, als auch relevante Anwendungen zu ermöglichen. Gerade in der Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen können wir unser Wissen einbringen, um Anwendungen zu optimieren und damit die Ergebnisse für den Menschen zu verbessern. In diesem Prozess steckt unheimlich viel Innovationspotenzial – denn auch die Fragestellungen von Unternehmen liefern oft den nächsten Ansatzpunkt für unsere Forschung.

Einer Ihrer Forschungsschwerpunkte sind intelligente Gesundheitssysteme. Welchen Beitrag können Sie hiermit zu einer verbesserten Lebensqualität leisten?

Es ist schon seit Jahren absehbar, dass Faktoren wie die demografische Entwicklung die Kosten der Gesundheitsversorgung so stark erhöhen, dass Gesundheitssysteme weltweit an ihre Grenzen stoßen. Um dies zu verhindern, konzentriert sich einer unserer Ansätze darauf, Menschen durch sogenannte Primär- und Sekundärprävention in allen Lebensphasen „gesund zu halten“. Dies erfordert die Entwicklung sensorbasierter Unterstützungssysteme, welche die Gesundheit und damit die Lebensqualität auch der alternden Bevölkerung verbessern sollen.

Was bedeutet die Verleihung des Curious-Minds-Forscherpreises für Sie persönlich?

Als der Anruf vom Manager Magazin kam, dass ich den Preis gewonnen habe, war ich erstmal völlig aus dem Häuschen. Schließlich bewerben sich auf solche Preise hunderte, äußerst fähige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Umso mehr hat es mich gefreut, dass mit diesem Preis natürlich auch der eigene Beitrag positiv bewertet und ausgezeichnet wird – und der Beitrag meines Teams, ohne den solche Erfolge nicht möglich wären. Deshalb erhöht der Preis für mich persönlich die Motivation, mit dem gleichen Enthusiasmus weiter zu forschen, und für mein Team wird es sicher eine ordentliche Party geben – natürlich erst dann, wenn das auch wieder möglich ist.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Björn Eskofier
Lehrstuhl für Informatik 14 (Maschinelles Lernen und Datenanalytik)
Tel.: 09131/85-27297
bjoern.eskofier@fau.de