Zwei neue DFG-Graduiertenkollegs für die FAU

Erlanger Schloss FAU
Bild: FAU

Großer Erfolg für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FAU: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung für zwei Graduiertenkollegs bewilligt. Dort werden nun Nachwuchsforscherinnen und -forscher die Abwehr von Infektionserregern im Körpergewebe sowie neue Radarbildgebungsverfahren untersuchen.

ImmunMikroTop: Mikroumgebungsbedingte, metabolische und mikrobielle Signale zur Regulation der Immunzell-Pathogen-Interaktion

Sprecher: Prof. Dr. Christian Bogdan

In diesem Graduiertenkolleg untersuchen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, inwieweit das so genannte Immunmikrotop – also die Mikroumgebung im Gewebe und die entsprechenden Mikromilieufaktoren sowie die Stoffwechselprodukte am Ort einer Infektion – sowohl die antimikrobielle Immunabwehr als auch die Ausweichreaktionen und das Überleben von nichtviralen Infektionserregern wie Bakterien, Parasiten und Pilzen steuert. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in ihren Dissertationen Wirts- oder Erregerkomponenten identifizieren, welche die direkte Umgebung im befallenen Gewebe prägen. Beide Projektbereiche, also die Gewebemikroumgebung einschließlich Milieufaktoren sowie der Metabolismus von Immunzellen und Erregern, sind inhaltlich eng miteinander verknüpft.  Das strukturierte Ausbildungsprogramm des GRK dient dazu, die Promovierenden mit theoretischen Kenntnissen, spezifischen methodischen Fertigkeiten und allgemeinen Forschungsfähigkeiten auszustatten, die notwendig sind, um das Immunmikrotop effizient analysieren zu können. Das Graduiertenkolleg könnte zukünftig zu einer Ausbildungsplattform für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für nationale und internationale Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Infektionsimmunologie, der molekularen Mikrobiologie und der Immunphysik heranwachsen.

Kooperative Apertursynthese für Radar-Tomographie (KoRaTo)

Sprecher ist die Universität Ulm: Prof. Dr.-Ing Christian Waldschmidt. Co-Sprecher an der FAU: Prof. Dr.-Ing. Martin Vossiek

Die Beobachtung der Biosphäre und Kryosphäre mit Radartechnik erfolgt heute zumeist unter Nutzung von Satelliten, um beispielsweise genaue Daten für Klimamodelle zu erhalten. In dem neuen Graduiertenkolleg KoRaTo erforschen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler einen völlig neuen Ansatz, bei dem ein Netzwerk aus kooperierenden Radarsensoren, die von mobilen Flugrobotern getragen werden, die Beobachtung übernehmen. Erforscht werden soll sowohl die Frage wie die Radarsensoren gemeinsam ein Bild erzeugen als auch wie die enorm großen Datenmengen im Netzwerk gehandhabt und reduziert werden können. Dieser neuartige kooperative Apertursyntheseansatz verspricht für die Radarfernerkundung in den Geowissenschaften eine völlig neue Qualität der Erdbeobachtung. Es lassen sich so zum Beispiel unter Eisschichten oder im Boden optisch verdeckte Strukturen und auch die Vegetation dreidimensional mit hoher Auflösung erfassen und Veränderungen kontinuierlich verfolgen. Beide Universitäten haben im Bereich der Hochfrequenztechnik und Nachrichtentechnik starke Schwerpunkte, sodass KoRaTo auf ein optimales Umfeld zurückgreifen kann. In KoRaTo ist eine enge internationale Vernetzung etwa mit Forschungsgruppen aus Europa und den USA geplant.