Weltraumforscher zu Gast an der FAU

In einem solchen Gewächshaus sollen die Tomatenpflanzen 2016 ins Weltall fliegen. (Bild: Sebastian M. Strauch)
Wie beeinflusst Schwerelosigkeit Pflanzen und Tiere? Rund um diese Frage dreht sich das 15. Erlanger Gravimeeting. (Bild: Sebastian M. Strauch)

Interdisziplinärer Austausch beim 15. Gravimeeting

Forscher aus ganz Deutschland, die sich mit dem Einfluss der Schwerelosigkeit auf Lebewesen beschäftigen, treffen sich bis zum 11. Dezember zum 15. Erlanger Gravimeeting an der FAU, um sich über Ergebnisse und Ideen auszutauschen. Mit dabei ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das bei der Organisation und Finanzierung von Forschung in Schwerelosigkeit eine wichtige Rolle spielt.

Unter den Teilnehmern finden sich Vertreter höchst unterschiedlicher Forschungsrichtungen: Humanmediziner interessieren sich für die Auswirkungen fehlender Schwerkraft auf das Immunsystem, Zoologen wollen die Bewegung und Orientierung von Planktonorganismen besser verstehen, wenn Schwerkraft als wesentlicher Reiz bei einem Experiment fehlt, und Botaniker untersuchen die molekularbiologischen Vorgänge in Wurzeln, die nicht wissen, wohin sie wachsen sollen. Daneben geben Vertreter der Industrie einen Einblick in existierende und in der Konstruktion begriffene Experimenthardware, um die Wissenschaftler auf dem Laufenden zu halten und wertvolle Rückmeldungen zu bekommen.

„Das Gravimeeting stellt eine hervorragende Plattform dar, mit der Community über den aktuellen Stand und die strategische Ausrichtung der zukünftigen Forschung unter Weltraumbedingungen in den nächsten Jahren zu diskutieren“, betont Dr. Markus Braun, Programmleiter Biowissenschaften des DLR Managements. Er zeigte sich zufrieden mit der Vielseitigkeit und Qualität der Forschung der letzten 15 Jahre. Wie relevant und aktiv die Forschung in diesem Bereich ist, zeigen die knapp 100 wissenschaftlichen Publikationen pro Jahr in Fachzeitschriften.

Begonnen hat die Geschichte des Erlanger Gravimeeting 2001 am damaligen Lehrstuhl für Ökophysiologie der Pflanzen unter Prof. Dr. Donat-Peter Häder. Trafen sich zunächst nur etwa 15 Experten, kommen mittlerweile rund 60 Teilnehmer aus mehr als 20 Institutionen Jahr für Jahr an die FAU. Die Wissenschaftler nutzen alle Möglichkeiten der Forschung unter Schwerelosigkeit – von einigen Sekunden im Bremer Fallturm über Minuten in ballistischen Raketen zu Wochen und Monaten auf Satelliten oder der Internationalen Raumstation ISS.

Weitere Informationen:

PD Dr. Michael Lebert
Tel.: 09131/85-28217
michael.lebert@fau.de